Krypto-News der Woche 14. Juli 2023
Das Wichtigste in Kürze
- Der Rechtsstreit Ripple vs. SEC ist größtenteils beendet. Das Gericht gab dem Krypto-Unternehmen in den meisten Fällen recht. XRP gilt beim Handel von Privatkunden somit nicht als Wertpapier, doch es existieren Einschränkungen.
- Der erste Bitcoin ETF Europas startete in Großbritannien kurz nach dem Wirbel um ein ähnliches Angebot seitens BlackRock in den USA.
- Google Play erlaubt erstmals Blockchain-Inhalte wie NFTs und tokenisierte Belohnungen in Apps.
- Der Kryptomarkt wird wieder grün. Mehrere Coins explodieren.
Ripple erzielt Sieg gegen SEC vor Gericht
Ripple erzielt einen Sieg gegen die SEC vor Gericht. Im Dezember 2020 reichte die US-Börsenaufsichtsbehörde eine Klage gegen das Krypto-Unternehmen ein. Darin bezichtigte man den Herausgeber der Kryptowährung XRP des illegalen Wertpapierhandels.
Die Behauptung der SEC: XRP müsse juristisch als Wertpapier gelten, wurde von Ripple aber nicht bei der SEC registriert. Deshalb sei der Verkauf der digitalen Anlage in Höhe von mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar illegal gewesen.
Neben einer vernichtenden Strafe für das Unternehmen drohten durch die Klage auch schwerwiegende Folgen für die gesamte Kryptobranche der USA, denn die US-Behörde versuchte auf diese Weise einen Präzedenzfall herzustellen.
Die vorsitzende Richterin am Bezirksgericht des New Yorker Süddistrikts machte diesem Plan jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Laut Analisa Torres ist der Verkauf von XRP kein illegaler Wertpapierhandel, sofern er „programmatisch“ oder „auf andere Weise stattfindet“.
Der Handel von XRP auf Krypto-Börsen ist in den USA somit unproblematisch. Auch, dass die Firma Entwickler und andere Partner mit ihrer digitalen Währung bezahlten, stellt keinen Verstoß dar.
Die SEC erzielte dennoch einen Teilerfolg, da Torres überzeugt ist, dass ein Verkauf von XRP, der direkt von Ripple an Institutionen stattfand, einem Investmentvertrag entspricht und somit den Wertpapiergesetzen unterliegt.
Diese Entscheidung erzeugte unter Juristen bereits Diskussionen. Einige Experten werfen der Richterin sachliches Unverständnis vor – etwa der Anwalt Bryan Jacoutot.
(11/12)
1) Everyone knew they were buying from Ethereum Foundation (which the Ripple Court found significant) but also,
2) The Eth purchased during the pre-sale was subject to lockup period, which was significant in finding the Institutional Investors bought XRP as a security pic.twitter.com/YQW2Hn0c9S— Bryan Jacoutot (@BryanJacoutot) July 13, 2023
Der US-amerikanische Abgeordnete und kryptofreundliche Politiker Tom Emmer will die Gerichtsentscheidung nutzen, um Gesetze zu bewerben, welche der Kryptobranche der USA weite Freiheiten einräumen – allen voran seinen Securities Clarity Act (Wertpapier-Klarheitsgesetz).
Erster Bitcoin ETF Europas startet in Großbritannien
Der erste Bitcoin ETF Europas startete jüngst in Großbritannien. Der börsengehandelte Fonds ist ein Produkt von Jacobi Asset Management.
Das Londoner Unternehmen brachte den sogenannten Jacobi Bitcoin Exchange Traded Fund im Vereinigten Königreich erfolgreich auf den Markt.
Erst im Juni machten Anträge auf Bitcoin Spot ETFs große Schlagzeilen. Die Investmentgesellschaft BlackRock wollte ein derartiges Produkt in den USA auf den Markt bringen – eine Entscheidung, die viele Nachahmungen hervorrief.
Bisher sind die Anträge in den USA alle an der Aufsichtsbehörde SEC gescheitert. Kritische Experten meinen: das wird auch in Zukunft noch so bleiben.
Nutzer haben so die Möglichkeit, über einen Mittelsmann direkt in Bitcoin zu investieren. Vor allem seitens Institutionen sei die Nachfrage nach solchen Optionen stark gefragt.
Im Vergleich zu einer eigenständigen Investition in BTC, kommt Nutzern viel mehr Verbraucherschutz zugute.
Darüber hinaus wird die Verwahrung und die Investition nicht vom Nutzer selbst organisiert, sondern vom Unternehmen, das den ETF vertreibt.
Auf diese Weise ist der Erwerb von Kryptowährungen weniger kompliziert und lädt auch diejenigen Personen ein, die sich nicht mit der Materie beschäftigen möchten.
Weil in Deutschland kein ETF mit nur einem Bestandteil erlaubt ist, existieren hierzulande lediglich Bitcoin-ETNs.
Google Play erlaubt erstmals Blockchain-Inhalte wie NFTs
Der Google Play Store erlaubt erstmals Blockchain-Inhalte wie NFTs. In der Vergangenheit war der Marktplatz für mobile Apps in dieser Hinsicht überaus streng.
Zwar durften Krypto-Börsen und Portfolio-Manager ihre Anwendungen auf der Plattform zum Herunterladen anbieten, NFT-Spiele waren allerdings untersagt.
Google Play änderte die geltenden Richtlinien, um Innovationen nicht länger im Weg zu stehen, so erklärte Produktmanager Joseph Mills.
“Als Plattform wollen wir Entwicklern stets dabei helfen, innovative Ideen zu verwirklichen. Wie bei jeder neuen Technologie müssen wir ein Gleichgewicht zwischen Innovation und unserer Verantwortung zum Schutz der Nutzer finden”, schrieb Mills in einer Presseerklärung.
Google nahm deshalb Gespräche mit führenden Studios von P2E-Spielen und weiteren Unternehmen auf. Gemeinsam habe man einen Konsens gefunden, so heißt es.
Die neuen Richtlinien beeinflusste auch Mythical Games. Das Studio konzentriert sich auf die Produktion sogenannter Blockchain Games und ist insbesondere für Blankos Block Party bekannt.
Auch mit Reddit setzte sich Google in Verbindung. Die Foren-Plattform führte vor einigen Monaten NFTs im Bereich seiner virtuellen Avatare ein.
Zwar sind NFTs, tokenisierte Belohnungen und weitere Blockchain-Inhalte innerhalb von Apps wie Spielen fortan im Google Play Store erlaubt, allerdings gelten noch immer strenge Regeln.
So müssen Entwickler deutlich darauf hinweisen, dass ihre Apps tokenisierte Inhalte bereitstellen.
Außerdem ist es verboten, mögliche finanzielle Gewinne zu bewerben. Auch Glücksspiel ist weiterhin untersagt. Google Play will so vermeiden, dass Nutzer finanzielle Schäden erleiden.
Mit 2,5 Milliarden Nutzern ist der Play Store der größte Marktplatz für Apps der Erde. Diesen Personen könnte der Einstieg in die Krypto-Thematik künftig noch leichter fallen.
Der konkurrierende App-Store von Apple bleibt gegenüber Krypto weiterhin hart. Im Zuge der Anpassung seitens Google könnte sich diese Haltung jedoch bald ändern.
Mehrere Kryptowährungen explodieren nach Ripple-Urteil
Nach dem Ripple-Urteil in New York, das positiv für die Kryptobranche endete, explodieren gleich mehrere Kryptowährungen. Wenig überraschend ist XRP als Gegenstand der Klage der Wochensieger – und das, obwohl sämtliches Wachstum innerhalb eines Tages stattfand.
Der XRP-Kurs steigt seit gestern um rund 66 Prozent. Zu Redaktionsschluss notiert die Kryptowährung bei einem Preis von 0,77 US-Dollar.
Auch weitere Kryptos steigen stark. Der gesamte Markt verzeichnet laut CoinMarketCap ein Plus von fünf Prozent in den letzten 24 Stunden.
Auf dem zweiten Rang findet sich mit Stellar (XLM) diese Woche eine weitere Kryptowährung ein, die vor allem durch das Urteil des Ripple-Falls profitiert.
Stellar gehört zu den Kryptowährungen, die im Juni von der SEC ebenfalls als illegale Wertpapiere bezeichnet wurden. XLM steigt um 47 Prozent.
Die Einstufung erfolgte im Rahmen von Klagen der Behörde gegen die Krypto-Börsen Binance und Coinbase. Weitere Coins wie Cardano, Solana und Polygon waren betroffen – auch sie legen um 20 bis 33 Prozent zu.
Den dritten Platz der Wochensieger nimmt Synthetix (SNX) ein. Das Protokoll erlaubt es Nutzern, synthetische Abbildungen anderer Anlagen auf Basis der Ethereum-Blockchain herzustellen. Abgebildet werden können etwa andere Kryptowährungen oder auch Fiatwährungen.