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Kryptowährungen in Milliardenhöhe: Kriminelle Wale im Fokus

Einem neuen Bericht zufolge halten kriminelle Wale über 25 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen. Wie kommt es dazu?

Was ist ein krimineller Wal?

In der Welt der Kryptowährungen bezeichnet man einen Großinvestor als Wal. Wie viel Vermögen ein Investor dabei haben muss, um als Wal zu gelten, variiert. In diesem Fall werden diejenigen Wallet-Adressen als Wale bezeichnet, die umgerechnet über eine Million US-Dollar darauf halten.

Doch im neuen Bericht von Chainalysis geht es nicht um jeden Wal, sondern lediglich um diejenigen, die direkt in Verbindung mit kriminellen Aktivitäten gebracht werden können. Entsprechend verfügen alle im Report involvierten Adressen über ein Vermögen, das zu mindestens zehn Prozent aus illegalen Quellen gespeist wurde.

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Chainalysis ist ein Unternehmen, das sich auf Blockchain-Analyse spezialisiert. 2021 habe sich eine positive Entwicklung ergeben. Die Analysten spielen damit auf wiederholte Beschlagnahme von Geldern in Form von Kryptowährungen an.

Im letzten Jahr haben Strafverfolgungsbehörden nach Einschätzung des Unternehmens bewiesen, dass Kryptowährungen nicht unverfolgbar seien und somit auch nicht perfekt für kriminelle Aktivitäten. Diese Erkenntnis könne verhindern, dass Kriminelle in Zukunft gezielt Kryptowährungen einsetzen oder erbeuten.

Positive Erwähnung findet auch einer der neuesten Fälle. Dabei gelang es US-amerikanischen Behörden, einen großen Teil der Bitcoin zu beschlagnahmen, die 2016 von der Krypto-Börse Bitfinex entwendet wurden.

Illegales Bitcoin-Vermögen stieg 2021 stark an

Anhand der wachsenden Anzahl geglückter Konfiszierungen, wollte Chainalysis herausfinden, wie groß der Anteil illegaler Gelder am Krypto-Markt ist und untersuchte dafür die Herkunft der Gelder von Walen.

Welche Blockchains Chainalysis der Analyse unterzog, wird nicht erwähnt. Sehr wahrscheinlich ist es, dass zumindest die Blockchain des Bitcoin genauer untersucht wurde.

Die erste Feststellung des Unternehmens betrifft das wachsende Vermögen dieser kriminellen Wale. Von knapp über drei Milliarden US-Dollar zu Beginn 2020 wuchs das illegale Vermögen dieser Halter auf über zehn Milliarden US-Dollar im Jahr 2021.

Was Chainalysis jedoch nicht erwähnt, ist, dass der Krypto-Markt seit Ende 2020 noch signifikant gewachsen ist. Gerade zu dieser Zeit begann ein Bullenmarkt, der den Bitcoin das erste Mal auf über 60.000 US-Dollar führte.

2020 beendete der Bitcoin mit einem Kurswert von 29.000 US-Dollar. Der größte Teil der illegalen Gelder stammte mit 93 Prozent aus Diebstählen – mit großem Abstand gefolgt von Geldern, die auf Märkten des Darknets lagen.

Letztere hat man nicht automatisch einer anderen Person entwendet. Sie dienten lediglich der Abwicklung illegaler Geschäfte.

Kriminelle Wale besitzen über 25 Milliarden USD

Chainalysis schätzt 4.068 Adressen als kriminelle Wale ein. Nicht hinter jeder Adresse muss eine einzelne Person stehen. Da es möglich ist, unbegrenzt viele Wallet-Adressen zu kreieren, können mehrere Adressen beispielsweise einer Person gehören.

Diese 4.068 Adressen besitzen insgesamt über 25 Milliarden US-Dollar. Folglich stammt nicht einmal die Hälfte dieses Guthabens aus illegalen Geschäften. Gemessen an der Anzahl aller Wale, bilden die kriminellen Wale einen Anteil von nur 3,7 Prozent.

Wird der Bitcoin als Überwachungsinstrument missbraucht?

Chainalysis ist noch eine weitere Besonderheit aufgefallen. Mit 1.374 Adressen besitzt ein Großteil der Wale nur einen geringen Anteil an Geldern, die zumindest mit illegalen Geschäften in Verbindung gebracht werden.

Auf diesen Adressen stammen nur zehn bis 25 Prozent des Vermögens aus zweifelhaften Quellen. Mit 1.361 Adressen bilden Berufskriminelle nur die zweitgrößte Gruppe. Gelder auf jenen Adressen stammen vollständig oder fast vollständig aus illegalen Aktivitäten.

1.333 Adressen bekamen ihr Vermögen von 25 bis 90 Prozent aus kriminellen Bezügen. Mit 37,7 Prozent hängt ein Großteil der Kryptowährungen, die in diese Statistik einfließen, lediglich mit Märkten des Darknets zusammen.

Solche Märkte sind die digitale Alternative zu einem Schwarzmarkt. Da die meisten Adressen nur einen sehr geringen Anteil an dem sogenannten Schwarzgeld besitzen, ist fraglich, ob diese Adressen lediglich in minderen Vergehen involviert waren.

Darknet Markets sind dafür bekannt, dass Nutzer illegale Substanzen und Gegenstände erwerben können. Das muss allerdings nicht passieren. Auch legale Gegenstände lassen sich dort erwerben, brandmarken den Käufer dann aber ebenso.

Welche Ware genau erworben wird, bleibt generell unerkannt, da diese Märkte mit Treuhanddiensten arbeiten. Somit muss die Kryptowährung vorher auf ein Custodial-Wallet des Marktplatzes eingezahlt werden.

Ob die als kriminell eingestuften Adressen überhaupt einen Handel auf einem der Darknet Märkte abschließen mussten, um als kriminell eingestuft zu werden, bleibt unerwähnt. Möglicherweise reichte eine bloße Einzahlung auf einen der Märkte.

Es ist naheliegend, dass Chainalysis die Daten von transparenten Blockchains wie Bitcoin oder Ethereum auslas und daraus seine Schlüsse zog. Für die Nutzer entsteht dadurch schnell die Gefahr, ins Fadenkreuz von Ermittlungsbehörden zu geraten.

Wo liegen die Zentren illegaler Krypto-Aktivitäten?

Betrug und Diebstahl bilden jeweils die zweit- und drittgrößte Herkunft des digitalen Schwarzgelds. Kombiniert machen sie 56,7 Prozent aus. Doch wo findet die illegale Aktivität überhaupt statt?

Mit Sicherheit lässt sich das nicht sagen. Chainalysis nahm dennoch eine Schätzung vor. Diese Schätzung beruht auf den zeitlichen Aktivitäten der Wallets. Die meisten kriminellen Aktivitäten stammen laut Schätzung aus den Zeitzonen UTC+1 (hier ist Deutschland inbegriffen) bis UTC+4.

Laut Chainalysis sind die Aktivitäten aus UTC+2, UTC+3 und UTC+4 besonders illegal. Wahrscheinlich ist der Anteil illegaler Gelder in den Wallets aus diesen Regionen also höher.

Als Hochburgen illegaler Krypto-Aktivitäten schätzt Chainalysis die russischen Städte Moskau und St. Petersburg ein. Außerdem kämen besonders Südafrika, der Iran und Saudi-Arabien infrage.

Gegenüber traditionellen Finanzwegen sei es Strafbehörden durch transparente Blockchains jederzeit möglich, Kriminelle zu beobachten, da die Blockchain öffentlich einsehbar ist. In der klassischen Finanzwelt sind derlei Informationen aufwändiger zu beschaffen.

Das Gegenteil dazu bilden Privacy Coins wie Monero. Die Fähigkeit der Behörden, diese Währungen zu verfolgen, ist ständiger Gegenstand von Diskussionen, gilt aber als sehr gering bis vollständig inexistent.

Sieh dir unser Video zum Thema Privatsphäre und Privacy Coins an!

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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