Nestlé | Food Trust Blockchain soll neue Lieferanten aufnehmen
Der Schweizer Lebensmittelproduzent Nestlé gibt bekannt, dass die Blockchain-basierte IBM Food Trust Initiative neue Händler und Lieferanten aufnehmen wird. Bereits heute gehören internationale Größen wie Unilever und Walmart zu den Mitgliedern der Food Trust Blockchain.
Nestlé kündigt die Erweiterung der IBM Food Trust an
Nestlé, einer der größten Lebensmittelkonzerne der Welt, gibt bekannt, dass die Blockchain-basierte IBM Food Trust Initiative die Aufnahme neuer Lieferanten und Händler plant. Bekannt wurden die Informationen im Rahmen eines Interviews, welches Benjamin Dubois, der Digital Transformation Manager der globalen Supply-Chain bei Nestlé, mit der 24 Heures am 28. Januar 2019 hielt.
Aus dem Interview geht hervor, dass sich die IBM Food Trust Blockchain seit dem Herbst 2016 in der Entwicklung befinde. Die ersten Tests wurden nur wenige Monate später durch Walmart auf dem chinesischen Markt durchgeführt. Auch Nestlé war in die Tests der Blockchain involviert und gab die ersten Tests im August 2017 bekannt. Dobois hat dabei hervorgehoben, dass das Projekt eine spürbare Veränderung vollzogen hat. Grundlage dieser Veränderung waren die Kundenanforderungen in Anbetracht der Sicherheit und Transparenz des Dienstes. Mithilfe der Blockchain-Technologie entwickelt das Projekt einen Dienst, der diesen Anforderungen gerecht wird. Dabei zielt das Projekt in erster Linie auf eine Stärkung der Wettbewerbsposition der einzelnen Unternehmen ab. Diese sollen ein Werkzeug zur Identifikation von Problemen in der Lieferkette erhalten. Somit lassen sich problematische Produkte besonders schnell identifizieren und die Risiken für betroffene Kunden nachhaltig reduzieren. Dabei beschleunigt die Technologie vor allem die Nachverfolgung einzelner Produkte. Während eine klassische Suchanfrage mehrere Tage in Anspruch nahm, bearbeitet die Food Trust Blockchain diese binnen weniger Sekunden. Zusätzlich hat jeder Retailer die Möglichkeit, die eigenen Daten in einem Datenpool zu veröffentlichen, sodass auch andere Händler diese für die Produktverfolgung nutzen können.
Insbesondere Daten über Saatgüter, Anbau- und Transportbedingungen sowie Produktbeschriftungen gehören zu den nachvollziehbaren Daten. Aus dem Interview von 24 Heures Online geht hervor, dass die Distributed-Ledger-Plattform ein powervolles Tool ist, welches Händlern bei der Sicherstellung digitalen Vertrauens unterstützt. Zudem werden die Daten sicher und dezentralisiert gespeichert.
Dubois spricht sich für Food-Trust-Adaption aus
Laut Dubois sei die Food Trust Blockchain ein perfektes Instrument, um ein Maximum an Informationen an die Öffentlichkeit zu kommunizieren. Konsumenten haben somit die Chance Informationen zu den konsumierten Produkten, produzierenden Unternehmen sowie Produktionsbedingungen zu erhalten. Zusätzlich können auch die Arbeitsbedingungen in den Landwirtschaftsbetrieben nachvollzogen werden, sodass eine ethische Entscheidung fundiert getroffen werden kann.
Des Weiteren hebt Dubois allerdings hervor, dass die Entwickler der Plattform in diesem Jahr grundlegende technischen Herausforderungen angehen müssen. Auch die Gewährleistung der Interoperabilität mit anderen Systemen nimmt eine entscheidende Rolle ein. Bis heute steht noch nicht fest, wann die Plattform die benötigte Skalierbarkeit aufweisen wird. Auch der französische Verbraucherschutz gab zu verstehen, dass ein Mangel an Transparenz sowie eine zu hohe Anzahl an Intermediären die Entwicklung von Verantwortlichkeiten negativ beeinflusse. Zudem gehört bereits heute der französische Händler Carrefour zur IBM Food Trust Initiative. Das Unternehmen hat bereits mit der Entwicklung einer, auf Hyperledger basierenden, Blockchain begonnen.