Microsoft mit Blockchain Framework Coco
Microsoft folgt dem Hype um die Blockchain-Technologie und hat ein Framework mit dem klingenden Namen „Coco“ vorgestellt. Dieses soll in Zukunft die Blockchains der unterschiedlichen Kryptowährungen zusammenführen und erheblich beschleunigen. Der Fokus des Konzerns liegt hierbei vor allem bei der Konnektivität vollkommen unterschiedlicher Blockchains, wie etwa die von Ethereum, Ripple und diversen anderen.
Microsoft hat die neue Technologie für Unternehmen geschaffen, um deren Anforderungen an Vertrauenswürdigkeit und Leistung zu erfüllen. Der Name steht hierbei für Confidential Consortium (COCO), was wörtlich übersetzt „vertrauenswürdiger Zusammenschluss“ bedeutet. Das Projekt wird von Microsoft Azure geleitet, dabei handelt es sich um die hauseigene Cloud-Computing-Plattform des Konzerns. Deren CTO, Mark Russinovich, sieht die Zukunft von COCO im Open-Source-Bereich, somit soll der Quellcode kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das Framework dient dazu, die Blockchain-Netzwerke ins rechte Licht zu rücken und Vertrauen zu schaffen, damit Unternehmen diese ohne Bedenken nutzen können. Dies würde den Teilnehmern ein hohes Maß an Sicherheit, Skalierbarkeit und Vertrauenswürdigkeit garantieren, ohne die Kernelemente der Blockchain (Unveränderlichkeit, Öffentlichkeit etc.) zu verändern.
Das Framework nutzt öffentliche Blockchain-Protokolle wie das von Ethereum, die bereits im Umlauf sind und kombiniert sie mit einer Vielzahl von Sicherheitsfunktionen, wie etwa einem Trusted Execution Environment (TEE). Dabei handelt es sich um eine Technologie, die Anwendungen eine sichere und vertrauenswürdige Laufzeitumgebung zur Verfügung stellt, um die Stabilität des Programms zu gewährleisten. COCO ist dabei kein weiterer Baustein, um Microsoft-Software in Unternehmen zu integrieren, sondern funktioniert auch völlig autark von dem Hersteller. Kunden können einen eigenen Framework-Knotenpunkt in ihren Rechenzentren oder der Cloud eines bereits bestehenden Anbieters einsetzen und dann unterstützte Blockchains miteinander verbinden. Sicher ist derzeit die Verwendung der Blockchains von Ripple und Ethereum, ein technisches Limit gibt es jedoch nicht.
COCO wird demnach eher für große Organisationen sein, die ihre Datenflut über die Blockchain (Was ist Blockchain?) abwickeln möchten. Diese soll in Zukunft unter anderem schnelle Zahlungsabwicklungen ermöglichen sowie neue Finanzierungsarten schaffen. Es können jedoch nahezu jede Art von Daten über die Blockchain transferiert werden. In naher Zukunft könnten große Energieunternehmen bereits mithilfe von Smartmetern eine schnelle und präzise Stromabrechnung in Echtzeit vornehmen. COCO könnte jenen Unternehmen den letzten Baustein liefern, um die Technologie für ihre Zwecke verwenden zu können.
Die Anstrengungen Microsofts könnten einen großen Einfluss auf die gesamte Krypto-Branche haben. Bereits jetzt sind die Kurse der meisten Altcoins in einem ständigen Aufwärtstrend, der kaum abreißt. Wenn ein Konzern wie Microsoft in das Spiel einsteigt und die bestehenden Blockchains sinnvoll verbinden kann, könnte das einen erneuten Kursaufschwung zur Folge haben.
Weiterführende Informationen: Microsoft Azure – Blockchain-as-a-service