Mastercard ermöglicht Krypto-Zahlungen durch Partnerschaft mit USDC
Überall dort, wo Mastercard akzeptiert wird, sollen künftig Zahlungen in Kryptowährungen möglich sein. Eine Partnerschaft mit USDC Stablecoin von Circle und weiteren Krypto-Zahlungsdienstleistern soll das realisieren.
Das Pilotprogramm soll die Händler dabei unterstützen, Zahlungen in Bitcoin, Ethereum und Co. von Kunden akzeptieren zu können, auch wenn sie selbst keine passende Infrastruktur dafür haben.
Mastercard will enhance its card program for #cryptocurrency wallets and exchanges, making it simpler for partners to convert cryptocurrency to traditional fiat currency. Learn more: https://t.co/zMH7aJKrbW
— Mastercard News (@MastercardNews) July 20, 2021
Zahlungen in Kryptowährungen bald möglich mit Mastercard
Mastercard, einer der weltweit größten Zahlungsdienstleister, teilte in einer Pressemitteilung vom 20. Juli 2021 mit, dass es sein Kartenprogramm für Kryptowährungs-Wallets und -Börsen erweitern wird.
Dadurch soll es für die Partner von Mastercard einfacher werden, Kryptowährungen in traditionelle Fiat-Währung zu konvertieren.
Hauptpartner dieses Pilotprojektes sind Evolve Bank & Trust sowie Paxos Trust Company. Paxos gehört zu den führenden Blockchain-Infrastrukturen und ist eine regulierte Plattform zur Ausgabe von Stablecoins.
Besonders hervorzuheben ist die Kooperation mit Circle. Das weltweit agierende FinTech Unternehmen ist unter anderem führender Herausgeber des USD Coin (USDC), einer digitalen Dollarwährung oder besser gesagt Stablecoin.
Die weiteren Partner sind:
- Apto Payments
- BitPay
- Galileo Financial Technologies
- i2c Inc.
- Metropolitan Commercial Bank
- Uphold
Ziel der Partnerschaft zwischen Mastercard und diesen Finanzunternehmen ist es, neue Funktionen zur Vereinfachung der Annahme von Kryptowährungen zu testen.
Letztlich sollen immer mehr Banken und Krypto-Unternehmen künftig in der Lage sein, ihren Kunden eine krypto-fähige Kartenoption anbieten zu können.
Noch haben nicht alle Krypto-Unternehmen die grundlegende Infrastruktur, um Kryptowährung in traditionelle Fiat-Währung umzuwandeln, und wir machen es einfacher. Durch unser Engagement mit Evolve, Paxos, Circle und der größeren Digital-Assets-Community erwartet Mastercard, unser Versprechen der Entscheidungsfreiheit der Verbraucher einzulösen, um Menschen auf der ganzen Welt Optionen zu bieten, wie und wann sie bezahlen können.
USD Coin wird Intermediär zwischen Kryptowährungen und Fiatgeld
Für die Reduzierung der immanenten Volatilität von Kryptowährungen und die damit verbundenen Umrechnungskomplikationen, wählte Mastercard das Unternehmen hinter dem USD Coin, Circle, aus.
Der an den US-Dollar gebundene Stablecoin dient als Vermittler zwischen Fiat- und anderen Kryptowährungen.
Er wird zur sofortigen Umrechnung bei Zahlungstransaktionen verwendet und ermöglicht so allen Händlern, Kartenservices für Inhaber von Kryptowährungen anzubieten, während sie selbst nur Transaktionen in Fiat durchführen.
Der Umweg, alle an einer Transaktion beteiligten Währungen in USDC umzurechnen, scheint zwar ineffizient, doch ist es für viele Coins und Token einfacher, diesen Weg über den Stablecoin zu gehen, als direkt in Fiat zu tauschen.
Die Kooperation zwischen Circle und Mastercard unterstreicht, wie USDC seine Rolle im Zahlungsverkehr und Handel im Internet ausbaut und gleichzeitig eine wichtige Brücke zwischen digitalen Währungszahlungssystemen und großen, etablierten Zahlungsnetzwerken schlägt. Wir sind begeistert, mit Mastercard zusammenzuarbeiten, um Kartenangebote für Kryptowährungs-Unternehmen zu vereinfachen.
Circle veröffentlicht Bericht über Reserven hinter seinem Stablecoin
Auch wenn USDC als Mittler zwischen den Transaktionen von Kryptowährungen steht, gilt es dennoch, das Vertrauen der Community in Stablecoins vollends zu erlangen.
In der Vergangenheit haben Anbieter von Stablecoins immer wieder fadenscheinige Aussagen darüber getroffen, in welcher Form die an eine Fiatwährung gebundenen Digitalwährungen gedeckt sind.
USD Tether beispielsweise hat bis heute keine zufriedenstellende Berichte veröffentlicht, welche Reserven hinter den aktuell herausgegebenen etwas über 62 Milliarden Tether Token stehen.
Zwar veröffentlichte das Unternehmen hinter USDT Mitte Mai 2021 erstmals nach 7 Jahren einen Bericht über die Aufschlüsselung, allerdings wirft die Art und Weise der Besicherung der Stablecoins weitere Fragen auf.
Wie bereits im Artikel „Tether stellt Risiko für die Stabilität des Finanzsystems dar“ berichtet, bestehen knapp zwei Drittel der Reserven hinter USDT aus Commercial Paper. Allerdings geht aus dieser Angabe nicht hervor, welche Bewertungen diese Papiere letztlich haben.
Ähnliches galt für Circle und den USD Coin. Die Krypto-Community musste lange auf diese Informationen warten.
Am gleichen wie die Verkündung der Partnerschaft mit Mastercard veröffentlichte Circle einen Blogpost, in dem das Unternehmen eine Übersicht über die diversen Quellen, die dem Stablecoin zugrunde liegen, veröffentlichte.
Damit hielt Circle CEO Jeremy Allaire sein Versprechen für mehr Transparenz ein.
As I shared just over a week ago, we are expanding our transparency on USDC Reserves. You can find the expanded table of reserves assets in our May attestation report: https://t.co/dYCFnnxG82
— Jeremy Allaire (@jerallaire) July 20, 2021
Was besagt der Bericht?
Grant Thornton, die Wirtschaftsprüfer von Circle, veröffentlichten bereits am 16. Juli einen Bericht über ihre Untersuchungen.
Demnach hält Circle 22.176.182.251 US-Dollar auf seinen Konten. Damit konnten die Prüfer bestätigen, dass jedem ausgegebenen USD-Coin ein US-Dollar dahintersteht.
Mehr als 60 Prozent dieser Menge beziehungsweise 13,4 Milliarden US-Dollar wird in bar gehalten.
Ein Viertel der Gesamtreserven verteilt sich mit 2,9 Milliarden US-Dollar auf Yankee Certificate of Deposits und auf US-Staatsanleihen mit 2,7 Milliarden US-Dollar. Die restlichen 14 Prozent verteilen sich auf Wertpapiere und Unternehmensanleihen.
Circle versprach in seinem Bericht außerdem, die höchsten regulatorischen Standards aufrechtzuerhalten, die derzeit aufgrund der verstärkten behördlichen Kontrolle von Kryptowährungen gegenwärtig recht unsicher sind.
Ebenso will das Unternehmen seinem Transparenzversprechen auch weiterhin nachkommen. In regelmäßigen Abständen sollen Veröffentlichungen und Berichte über die Sicherung der emittierten USD Coins folgen.
Eine rechtliche Auflage, diese Zahlen offenzulegen, besteht allerdings grundsätzlich nicht, schafft jedoch mehr Vertrauen in der Krypto-Gemeinde.
Fazit – Mastercard sichert sich die Dienste von Circle und seinem Stablecoin USDC
Mastercard geht einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Vereinfachung im Umgang mit Kryptowährungen.
Durch die Kooperation mit namhaften Banken und Krypto-Unternehmen will der in New York ansässige Finanzdienstleistungsriese es Anbietern von Produkten und Services erleichtern, Zahlungen in Bitcoin und Co. anzunehmen, ohne dabei eine eigene Krypto-Infrastruktur zu haben.
Möglich machen soll diese Erleichterung der Stablecoin USDC. Da er an den US-Dollar gebunden ist, unterliegt er kaum Schwankungen, im Gegensatz zum nahezu gesamten Rest der Kryptowährungen.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels befinden sich ca. 26,8 Milliarden USD Coin im Umlauf.
Damit rangiert der Stablecoin von Circle auf Platz 2 nach USD Tether in der Liste der an eine Fiatwährung gebundenen Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Tether führt diese Liste mit über 62 Milliarden USDT an.
Allerdings geht Circle, das Unternehmen hinter dem USD Coin, wesentlich transparenter mit den Auskünften über die hinter dem Stablecoin stehenden Reserven um.
Bereits zum dritten Mal seit Herausgabe des ersten USDC veröffentlichte Circle einen Bericht über die Vermögenswerte, welche die digitale Dollarwährung stützen.
Tether hingegen ließ die Community über 7 Jahre warten und wirklich aufschlussreich war die Veröffentlichung der Zahlen auch nicht.
Ganz im Gegenteil: Die Fragezeichen über den Köpfen der Kritiker haben sich eher vermehrt als dass sie weniger geworden sind.