Malta speichert Bildungsnachweise auf einer Blockchain
Malta gilt als eines der fortschrittlichsten Länder Europas, wenn es um die Einführung und Förderung der Blockchain-Technologie geht. Nun kündigte das Land, dass sämtliche Bildungsnachweise in Zukunft auf einer Blockchain gespeichert werden.
Malta und Learning Machine entwickeln Bildungs-Blockchain
Wie das maltesische Nachrichtenmagazin MaltaToday am 21. Februar 2019 bekannt gab, plant die maltesische Regierung die Einführung einer Blockchain zur Speicherung erhaltener Bildungsnachweise.
Aus dem Bericht geht hervor, dass die aktuelle Initiative lediglich eine Skalierung eines zweijährigen Pilotprojekts ist. Dabei soll der Service auf alle Schulen der Nation ausgeweitet werden. Neben staatlichen Bildungseinrichtungen wie Schulen sind auch alle weiteren staatlichen, kirchlichen und privaten Schulen von der Einführung dieses Systems betroffen.
Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass die maltesische Regierung einen Vertrag mit der Software-Firma Learning Machine abgeschlossen hat – dieser soll vorerst eine Dauer von zwei Jahren besitzen. Learning Machine soll demnach das entsprechende Pilotprojekt entwickeln und in den Markt einführen.
Der Prime Minister des Landes, Joseph Muscat, gab nach der Ankündigung bekannt, dass Malta das erste Land der Welt wäre, welches sämtliche Bildungsnachweise durch den Einsatz der Distributed-Ledger-Technologie speichern würde. Des Weiteren merkte Muscat an, dass Malta sich auf dem perfekten Wege befinde, um das langfristige Ziel – die Transformation in die „Blockchain-Insel“ – zu meistern.
Bildungsnachweise per Blockchain – Einsatz im Bildungssektor bisher punktuell
Wie im Januar bekannt wurde, plant auch die University of Bahrain, Diplomen mittels der Blockchain zu vergeben. Dabei hob das nationale Nachrichtenmagazin Trade Arabia hervor, dass die Blockchain-Initiative der Universität lediglich einen Teil der Digitalstrategie abdecke. Das Ziel der University of Bahrain ist die Digitalisierung des Studiums mit einem stärkeren Fokus auf mobile Studienangebote.
Auch das berühmte Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat bereits mehr als 100 Zertifikate mithilfe der Blockchain-Technologie ausgegeben. Die Vergabe der Zertifikate erfolgte im Rahmen eines Pilotprojekts, welches Mitte Oktober 2017 startete.
Sämtliche Zertifikate wurde durch den Einsatz einer besonderen App vergeben. Die entsprechenden Zertifikate gelten dabei als fälschungssicher und verifiziert und können als Alternative zu den Originalen an die Unternehmen oder andere Institutionen weitergereicht werden.
Auch die kenianische Regierung hat im Dezember 2016 bekannt gegeben, dass sie auf die IBM-Blockchain-Lösung zurückgreifen werde, um ein unangreifbares und transparentes System zur Verwaltung von Bildungsnachweisen aufzubauen.
Schlussendlich hat sich nun auch Malta dafür starkgemacht, ein solches System einzuführen. Hierfür setzte der Inselstaat eine Reihe von Gesetzesentwürfen auf, welche die Krypto- und Blockchain-Industrie im Landesinneren begünstigen sollten.
Laut Silvio Schembri, Minister für Finanzdienstleistungen, digitale Wirtschaft und Innovationen, sind die drei Gesetze zur Regulierung von Distributed Ledger Technologien eine Besonderheit. Malta hat als erstes Land entsprechende Gesetze zur Regulierung dieser Technologien verfasst und trägt somit aktiv dazu bei, dass es nun auch rechtliche Gewissheit in diesem Bereich gibt.