Was ist Litecoin (LTC)?
Seitdem der Bitcoin entwickelt wurde, erblickten zahlreiche weitere Kryptowährungen das Licht der Welt. Eine davon ist Litecoin.
Wir haben für Dich im Detail analysiert, ob Litecoin eine tatsächlich relevante Kryptowährung ist oder lediglich, wie mittlerweile weit über 21.000 andere Kryptos, eine Randerscheinung ist.
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Was ist Litecoin eigentlich?
Nachdem der Bitcoin 2008 entwickelt wurde und 2009 das Licht der Welt erblickt hatte, vergingen weitere zwei Jahre, bis der Litecoin erfunden wurde.
Damit war LTC auch einer der ersten Altcoins. Charlie Lee war federführend in der Entwicklung der neuen Kryptowährung.
Charlie Lee ist ein ehemaliger Google-Mitarbeiter, der zwischenzeitlich auch als Engineering Director bei Coinbase tätig war und Litecoin mit der Ambition entwickelte, eine schnellere Alternative zu Bitcoin anzubieten.
Der Entwickler plante LTC eher als Seitenprojekt, jedoch erfreute sich Litecoin rasant großer Beliebtheit. Relativ schnell konnten Interessenten auch Litecoin kaufen.
Im Oktober 2011 veröffentlichte er sein Projekt und obwohl Litecoin aus technischer Sicht praktisch ein Bitcoin-Klon ist, hat die Kryptowährung einige relevante Vorteile gegenüber seinem „großen Bruder“.
LTC ist das Ergebnis einer sogenannten Hard Fork. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Soft Fork und Hard Fork, wobei die zweite Möglichkeit die radikalere Variante darstellt.
Bei einer Soft Fork erfolgt eine Änderung des Softwareprotokolls, bei der zuvor gültige Transaktionsblocks ungültig gemacht werden. Alte Nodes können die neuen Blocks erkennen und daher sind Soft Forks abwärtskompatibel.
Hierfür ist lediglich eine Mehrheit der Miner erforderlich, um dieses Upgrade durchzuführen und die neuen Regeln anzuwenden.
Litecoin Keyfacts | |
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Veröffentlichung | Oktober 2011 |
Token | LTC |
Aktueller Kurs | |
Token im Umlauf | |
Tokeneinsatzzweck | Bezahlung und Wertspeicher |
Gründer | Charlie Lee |
Entwickler | Litecoin Core Development Team |
Konsensus Algorithmus | Proof of Work (PoW) |
Whitepaper | Kein offizielles Whitepaper |
Litecoin – die Bitcoin-Alternative?
Bereits in der Entwicklungsphase hatte Charlie Lee die Ambition, Litecoin zum Silber des Krypto-Space zu machen.
Bitcoin kategorisierte er und andere Experten hierbei zum Vergleich als digitales Gold.
Lee beschrieb damals bereits LTC als das Geld für das Internetzeitalter und hatte das Projekt mit der Intention ins Leben gerufen, eine Peer-to-Peer-Internet-Währung zu erschaffen, die gewissermaßen sofortige und de facto kostenfreie Transaktionen rund um den Globus möglich macht.
Während der Entstehungsphase von LTC konnte Bitcoin enorme Kurssprünge verzeichnen und erreichte ein zwischenzeitliches Allzeithoch von fast 30 USD je Bitcoin im Juni 2011.
Allerdings war es damals noch nicht ansatzweise so einfach Bitcoin zu erwerben, wie es heute der Fall ist.
Kryptobörsen waren zur damaligen Zeit eher die Ausnahme und zusätzlich wurde der Miningprozess ebenfalls komplizierter.
Angesichts dieser Entwicklungen gingen viele Investoren zu der Zeit davon aus, den großen Hype verpasst zu haben und Litecoin kam vielen zu dieser Zeit als Alternative sehr gelegen.
Retrospektiv betrachtet, handelt es sich bei Litecoin um einen BTC-Klon. Allerdings muss man sich seiner Bedeutung zu der damaligen Zeit bewusst sein.
Kryptowährungen steckten 2011 immer noch in den Kinderschuhen und es gab noch keine großen Entwicklerteams mit enormen Budgets, die an neuen Projekten arbeiteten.
Mit dem Wissen von heute kann man definitiv sagen, dass Lee mit seinem Vorhaben erfolgreich war.
LTC war und ist seit mehr als 500 Wochen bereits in den Top 10 der wertvollsten Coins. Der Umstand, dass man Litecoin einfach auf seinem Rechner zu Hause minen konnte, war ebenfalls ursächlich für den Erfolg.
Welches Problem adressiert Litecoin?
Das Augenmerk von Litecoin liegt darin, eine schnelle, kostengünstigere Alternative zu Bitcoin zu sein.
Die Kryptowährung wurde vor rund 11 Jahren zu einer Zeit erschaffen, als es noch nicht wie heutzutage tausende unterschiedliche Kryptowährungen gab.
Charlie Lee entschied im Vergleich zu Bitcoin die Blockgröße zu erhöhen. Überdies hat LTC eine Block-Bestätigungszeit von 2,5 Minuten, bei BTC hingegen liegt dieser Wert bei 10 Minuten. Jede Transaktion wird dabei ebenfalls auf der Blockchain gespeichert.
Oftmals wird hinsichtlich der Skalierbarkeit von Kryptowährungen der Vergleich zu Zahlungsdienstleistern wie VISA oder Mastercard bemüht.
Derzeit führt VISA rund 2.000 Transaktionen pro Sekunde durch, bei Litecoin liegt der Wert bei 56 Transaktionen pro Sekunde.
Dennoch hat LTC damit im Vergleich zu Bitcoin die Nase vorn, da die BTC-Blockchain lediglich 4.6 Transaktionen pro Sekunde durchführen kann.
Dadurch, dass Litecoin solch eine hohe Ähnlichkeit zu Bitcoin aufweist, gibt es auch kein offizielles Whitepaper zu dieser Kryptowährung.
Vielmehr handelt es sich dabei um eine modifizierte Version, die aufgrund ihrer Eigenschaften auch eine bessere Skalierbarkeit aufweist.
Scrypt als Proof-of-Work Algorithmus
Der wohl wesentlichste Unterschied von Litecoin im Vergleich zu Bitcoin ist der Algorithmus, welcher für das Proof-of-Work Konsensmodell verwendet wird.
Beim Proof-of-Work-Algorithmus wird eine Rechenaufgabe gestellt, die vom Netzwerk gelöst werden muss, um einen Block von Transaktionen zu verifizieren.
Scrypt wurde bereits 2009 von Colin Percival entwickelt und zielt im Gegensatz zu Bitcoins SHA-256d Algorithmus darauf ab, die Skalierbarkeit der Hardware zu reduzieren.
Dafür wird für die Rechenprozesse eine beträchtliche Menge an Speicherkapazität benötigt. Dies führt zu einer geringeren Effizienz und reduziert den Anreiz spezifische Hardware wie Application Specific Integrated Circuits (ASIC) zu entwickeln.
Dementsprechend kann man festhalten, dass Litecoin im Hinblick auf diesen Aspekt dezentraler gestaltet ist als Bitcoin.
Durch die Nutzung von Scrypt wollte der Entwickler einer Zentralisierung des Minings entgegenwirken und selbst, falls in Zukunft ASICs genutzt werden, hat der Algorithmus diese Entwicklung zumindest bedeutend verzögert.
Unterschiede zu Bitcoin
Zwar stand und steht Litecoin immer noch im Schatten von Bitcoin, allerdings hat LTC im Gegensatz zum Branchenprimus ein paar Vorteile.
Während Bitcoin die weltweit erste Kryptowährung war, hat Charlie Lee am Code Verbesserungen vorgenommen.
Dementsprechend hat Litecoin ein paar Vorzüge, die für die Nutzer überaus relevant sind.
Die wesentlichen Vorteile von Litecoin sind unter anderem:
- Geringere Transaktionsgebühren
- Schnellere Transaktionen
- Einfacheres Mining durch Scrypt-Algorithmus
Um eine konkrete Vorstellung von den Vorteilen zu erhalten, gehen wir an dieser Stelle etwas näher ins Detail.
Insbesondere die geringeren Transaktionsgebühren der Kryptowährung fallen hierbei auf. Derzeit liegen diese für eine Bitcoin-Transaktion bei 8,43 US-Dollar.
Im Vergleich dazu liegen die Transaktionsgebühren von LTC bei derzeit lediglich 0,0024 US-Dollar und sind daher natürlich um ein Vielfaches geringer als bei Bitcoin.
Hinsichtlich der maximalen Anzahl der beiden Kryptowährungen sind ebenfalls ein paar relevante Unterschiede zu erkennen.
Beim Branchenprimus Bitcoin gibt es eine maximale Anzahl von 21 Millionen Coins, während es maximal 84 Millionen Litecoin geben wird.
Genau wie bei Bitcoin finden auch in der LTC-Blockchain sogenannte Halvings statt.
Wie bei Bitcoin erhalten die LTC-Miner Belohnungen in Höhe von 12,5 LTC je Block.
Im Sommer 2019 fand das letztmalige Halving statt, die Höhe der Belohnungen halbierte sich dabei und es wird zu weiteren Halvings kommen, bis der letzte der 84 Millionen LTC gemined worden ist.
Mittlerweile befinden sich mehr als 66 Millionen Litecoins im Umlauf.
Selbstverständlich wirkt sich die vierjährliche Halbierung der Belohnung auch auf den Litecoin-Kurs aus.
Auch die Litecoin Prognose für die kommenden Jahre sieht sehr positiv aus, zumal 2024 das nächste Halving stattfindet.
Wie funktioniert die Litecoin Blockchain?
Dadurch, dass Litecoin eine Fork der Bitcoin-Blockchain darstellt, basiert er grundsätzlich auf ebenjener Blockchain.
Ebenso wie der „große Bruder“ Bitcoin funktioniert auch Litecoin auf dem Grundsatz des Proof-of-Work-Prinzips.
Der Unterschied hierbei liegt jedoch in der bereits erwähnten Scrypt-Hash-Funktion.
Ursprünglich hatte der Entwickler sogar versprochen, dass man durch die Nutzung von Scrypt es möglich sein würde, parallel Litecoin und Bitcoin zu minen, allerdings ist dies tatsächlich nicht der Fall.
Litecoin basiert grundsätzlich auf dem Code von Bitcoin und Charlie Lee hat das Protokoll lediglich leicht angepasst und verändert.
Der Litecoin Token LTC im Profil
Ein Litecoin Token erfüllt einen ähnlichen Zweck wie BTC und ist ein Peer-to-Peer-System für elektronische Zahlungen von einer Partei an die andere ohne eine zwischengeschaltete, überwachende Drittpartei.
Aufgrund der Änderungen am Code kann LTC jedoch deutlich mehr Transaktionen pro Sekunde durchführen als Bitcoin und ist daher besser für alltägliche Zahlungen geeignet.
Die Transaktionskosten von Litecoin sind ebenfalls wesentlich geringer als bei Bitcoin. Dahingehend bleibt Bitcoin weiterhin das „digitale Gold“ und Litecoin stellt eine gute Alternative dazu dar.
Litecoin Mining
Bei Proof-of-Work-Kryptowährungen wie Litecoin und Bitcoin bilden Miner die Grundlage dafür, dass Transaktionen gewährleistet werden können und letztlich die Blockchain überhaupt funktionieren kann.
Grundsätzlich kann man Litecoin Mining selbstständig oder in einem Mining Pool betreiben.
Der Vorteil des selbstständigen Minings liegt hierbei auf der Hand: Man muss nicht die Belohnungen mit jemand anderes teilen und kann dadurch theoretisch entsprechend höhere Gewinne erzielen.
Vorteilhaft für die Teilnahme an einem Mining Pool ist, dass keine Gebühren anfallen.
Allerdings gibt es natürlich auch Faktoren, die gegen das Solo-Mining sprechen.
Einerseits benötigt man zum Einstieg bereits das entsprechende Mining-Equipment und außerdem fallen weiterhin noch Stromkosten an.
Die Volatilität und damit Berechenbarkeit der Belohnungen ist ebenfalls deutlich höher als wenn man in einem Pool mint.
In einem Mining Pool schließen sich mehrere Miner zusammen und teilen sich die Belohnungen.
Dadurch erhalten alle Miner in einem Pool eine besser vorhersehbare Anzahl an Belohnungen und entsprechend höhere Planungssicherheit.
Grundsätzlich ist es so, dass es derzeit wahrscheinlicher ist, beim LTC Mining Belohnungen zu erhalten, als beim Mining von Bitcoin.
Die Bestätigung von Transaktionen erfolgt schneller als beim Bitcoin, allerdings benötigt die Litecoin-Blockchain auch mehr Speicherkapazität.
Weiterhin bestehen auch etwaige sicherheitstechnische Bedenken, da es im Vergleich zu Bitcoin einfach ist, das Litecoin-Netzwerk anzugreifen.
In jedem Fall gibt es gewisse Faktoren, die es beim Litecoin Mining zu beachten gilt:
- Stromkosten
- Hardwareanschaffungskosten
- Wert des Litecoin
Ursprünglich konnten Bitcoin mithilfe von Computerprozessoren anstelle von Grafikkarten gemined werden, jedoch verging nicht allzu viel Zeit und nur noch das Mining durch die Verwendung eines Grafikprozessors (GPU) war profitabel.
Nicht viel später kamen sogenannte ASIC Miner hinzu und Grafikkarten waren ebenfalls nicht mehr sonderlich rentabel, wenn man Bitcoin minen wollte.
Dadurch, dass Litecoin von Anfang an auf Scrypt gesetzt hat, konnte man zu dieser Zeit zahlreiche Miner anziehen, da diese genügend Grafikkarten übrig hatten und diese für das Minen von Litecoin einsetzen konnten.
Dieser Umstand verlieh dem damals noch sehr jungen Altcoin zusätzlichen Auftrieb.
Litecoin Tokenomics
- Name
- Litecoin
- Ticker
- LTC
- Aktueller Kurs
- Marktkapitalisierung
- Handelsvolumen
- Anteil am Krypto-Markt
- Allzeithoch
- Allzeittief
- Coins im Umlauf
- Gesamtanzahl an Coins
- Bereits im Umlauf