Learning Machine – Verifikation akademischer Unterlagen
Geschäftsmodelle, die auf der Blockchain-Technologie basieren, werden immer umfangreicher. Während immer mehr Banken auf diese Technologie zurückgreifen, erkennen nun auch Start-ups einen Mehrwert, welcher durch die Nutzung der neuen Technologie generiert wird. Mit Learning Machine hat nun ein weiteres Unternehmen eine Lösung entwickelt, die es den Nutzern ermöglichen soll, digitale und verifizierte Lebensläufe zu erstellen und zu verwalten.
Problem der Datenverifikation in Bezug auf die individuellen Kenntnisse
Die Bewerbung auf einen Arbeitsplatz ist ein wichtiger Schritt für den Großteil der Abiturienten und Studenten. Dabei geben Bewerber oftmals Skills und Fähigkeiten an, die in der Realität nicht oder nur unzureichend vorhanden sind. Dies ist zwar kein genereller Umstand, allerdings kristallisieren sich diese Falschangaben im Verlauf eines klassischen Bewerbungsgesprächs oder Assessmentcenters immer wieder heraus.
Zudem halten Personalreferenten keine Rücksprache mit den Schulen oder Universitäten und vertrauen auf die Korrektheit der getroffenen Angaben, da eine individuelle Prüfung mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden wäre. Demnach ergibt sich hier ein Bedarf nach einfachen und intuitiven Lösungen, welche eine unmittelbare Überprüfung dieser Angaben zulassen.
Bereits mit der Einführung des Bitcoins hält hier die Blockchain Technologie Einzug. Diese Technologie erlaubt im Rahmen einer Kryptowährung die Durchführung von Transaktionen und verifiziert diese durch die Schaffung eines allgemeinen Konsenses. Die abgeschlossenen Transaktionen werden in Blöcken gespeichert und anschließend über die Distributed-Ledger-Technologie an alle Teilnehmer des Netzwerks kommuniziert. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass eine Manipulation der bestehenden Blockchain nahezu unmöglich ist.
Learning Machine – eine Plattform zum Verwalten der akademischen Skills
Bereits in den vergangenen Jahren haben Schulen versucht, die Blockchain-Technologie als eine Art Register für offizielle Unterlagen zu nutzen. Im Grunde ist die Vergabe eines Zertifikats nichts anderes als die Durchführung einer neuen Transaktion. Die Blockchain kann im Anschluss aufzeichnen, welcher Nutzer die Transaktionen initiiert und welcher Nutzer diese Transaktion erhalten hat. Zudem kann binnen weniger Sekunden eine Manipulation festgestellt werden, wenn das vorliegende Dokument von den gespeicherten Daten abweicht. Dieses Modell bietet einen weitreichenden Mehrwert, denn eine dezentrale Technologie ersetzt eine zentrale Institution und vermittelt zudem Sicherheit. Einzig durch eine Überprüfung der Blockchain kann die Korrektheit der angegebenen Daten festgestellt werden.
Das „MIT Media Lab“ zählt als Pionier, wenn es um die Integration von digitalen Zertifikaten auf die Blockchain geht. Im vergangenen Jahr stellte das berühmte Forschungslabor sogar ein Konzept zur Realisierung vor und startete eine philosophische Analyse der Vorteile. Letztlich wurde der entwickelte Code nicht als Open-Source-Lösung veröffentlicht, da wichtige Features fehlten und die Sicherheit der Blockchain bei einer frühzeitigen Veröffentlichung nicht gewährleistet werden konnte. Dennoch kooperierte das „MIT Media Lab“ mit Learning Machines, sodass das Konzept in eine fertige Lösung umgesetzt werden konnte.
Mittlerweile können Entwickler verschiedene Blöcke für Tests verwenden. Das MIT platziert die vorgestellte Lösung als Open-Source-Standard, der im Rahmen von Blockchain-basierten Anwendungen genutzt werden soll. Dabei bietet dieser Standard eine breite Funktionalität, sodass eine Inter-Operationalität gewährleistet werden kann. Die fertige Lösung ist unter Blockcerts erreichbar und verfügt über umfangreiche Tools, die das Kreieren, Ausstellen und Verifizieren von Zertifikaten ermöglicht.
Entwicklung wurde von Learning Machine vorangetrieben
Die eigentliche Entwicklung der neuen Plattform wurde von Learning Machine verantwortet. Im Rahmen des neuen Dienstes haben Nutzer die Möglichkeit, digitale Unterlagen einzureichen, sodass die verifiziert werden. Bereits im vergangenen Jahr konnte das Projekt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregen, sodass drei Millionen Dollar zur Weiterentwicklung des Dienstes gesammelt wurden. Mit PTB Ventures, Omidyar Network und Learn Capital sind zudem drei namhafte Unternehmen in die Finanzierung involviert.
Kurz nach dem Bekanntwerden der Partnerschaft zwischen dem Start-up und dem MIT gab es eine positive Resonanz der Marktteilnehmer. Mit der Universität von Melbourne erklärte sich zudem eine renommierte Universität zur Verfügung, die den neuen Dienst testen möchte. Im Rahmen der Kooperation entwickelte die Universität zudem eine Software, welche die Transaktion der Daten in die Blockchain realisieren kann, ohne einen externen Zugriff mit dem Ziel der Datenmanipulation zuzulassen.
Kunden haben bei der Nutzung von Learning Machines sogar die Möglichkeit eine spezifische Blockchain, welche die Daten speichern soll, auszuwählen. Somit können sowohl private als auch öffentliche Netzwerke von den Nutzern herangezogen werden. Die Entwickler empfehlen Blockchains, die als besonders sicher gelten.