Kyocera und LO3 mit virtuellen Kraftwerken auf Blockchain-Basis
Der größte Solarenergieversorger Japans, Kyocera, hat eine Partnerschaft mit dem Blockchain-Unternehmen LO3 Energy bekannt gegeben.
Beide Unternehmen testen dem Vernehmen nach den Einsatz Blockchain-basierter, virtueller Kraftwerke. Diese sollen für eine verbesserte Energieversorgung sorgen und die operativen Kosten massiv senken.
Kyocera kooperiert mit LO3 Energy bei der Optimierung der Stromversorgung
Wie der größte japanische Solarstromversorger am 25. Februar 2019 bekannt gab, ist das Unternehmen eine Kooperation mit dem Blockchain-Unternehmen LO3 Energy eingegangen.
Beide Unternehmen planen die Entwicklung Blockchain-basierter, virtueller Kraftwerke zur Optimierung des Energiegeschäfts.
Aus dem Bericht geht hervor, dass die beiden Unternehmen bereits am 28. Februar 2019 eine Evaluierung der Durchführbarkeit der Virtual Power Plants (VPP) planen.
Mithilfe der VPP soll die CO₂-Emission reduziert und der Einsatz fossiler Brennstoffe gemindert werden. Grundlage dieses Ansatzes ist ein Peer-to-Peer-Netzwerk, welches zur Definition des Konsenses dient.
Im Rahmen des Projekts wird Kyocera – ein Unternehmen mit einem jährlichen Gewinn von mehr als 730 Millionen Euro – ein kleines VPP auf Basis der eigenen Photovoltaikanlagen und Batteriesysteme bauen.
Dahingegen wird das New Yorker Unternehmen LO3 Energy die Verantwortung für den Energiefluss auf Basis der Distributed Ledger Technologien übernehmen.
Grundsätzlich kann die Blockchain-Technologie von LO3 Energie zur Verifizierung und Aufzeichnung von Transaktionen verwendet werden.
Das Unternehmen setzt auf die Distribution von Energie über kleine Solarpanel anstatt großer Energienetzwerke.
Virtual Power Plants als Zukunft des Energiemarkts
Kyocera gilt als einer der größten Anbieter von Solarenergieanlagen – das Unternehmen hat sich auf die Produktion der entsprechenden Anlagen sowie auf passende Zwischenspeicher spezialisiert.
In der Vergangenheit hat Kyocera verschiedene VPP-Projekte im Auftrag der japanischen Regierung übernommen und somit eine fundierte Expertise aufgebaut.
Nun soll diese Expertise durch die Funktionalitäten der Distributed Ledger Technologien angereichert werden.
Laut Lawrence Orsini, dem CEO von LO3 Energy, wird die Reduktion der CO₂-Emissionen in den kommenden Jahren einen massiven Einfluss auf das Geschäft zahlreicher Energieversorger haben.
Insbesondere die Blockchain-Technologie kann dazu beitragen, dass auch kleinere Energietransaktionen zwischen den Nutzern ermöglicht werden – dies ist zwingend erforderlich, um den Herausforderungen in diesem Bereich zu begegnen.
Orsini sieht in der Kooperation zwischen Kyoceras Expertise auf dem Elektrizitätsmarkt und dem Know-How von LO3 Energy im Bereich der Blockchain-Technologie einen großen Mehrwert.
Die gebündelte Expertise beider Unternehmen kann dazu beitragen, einen neuen Energiemarkt – einer der auf Virtual Power Plants basiert – zu kreieren. Insgesamt könne somit vor allem die Reduktion der CO₂-Emissionen in Japan beschleunigt werden.
Ein weiteres Projekt zur Reduzierung der CO₂-Emissionen wurde im Mai 2018 von IBM veröffentlicht.
Im Rahmen des Projekts hat das Unternehmen eine Kooperation mit der Blockchain-Firma Veridium Labs abgeschlossen und an der Tokenisierung von Emissionspapieren gearbeitet.
Diese können Unternehmen nutzen, um den persönlichen CO₂-Ausstoß nachzuvollziehen und somit einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Zeitgleich wurde allerdings bekannt, dass der Einsatz der Blockchain-Technologie in einigen Fällen auch nachteilig für den Klimaschutz ist.
Insbesondere beim Mining von Kryptowährungen wie Bitcoin wird mehr Energie als beim Abbau konventioneller Rohstoffe verbraucht.
Laut Nature Sustainability würden auch wertvolle Edelmetalle wie Gold oder Platin für eine geringere Umweltbelastung als Bitcoin, Ethereum oder Litecoin sorgen.