JPM Coin von JPMorgan für den digitalen Zahlungverkehr

Erst kam der Aufschrei und jetzt das: Als erstes US-Bankenhaus hat J.P. Morgan einen kryptobasierten Coin auf den Markt gebracht. Nicht irgendeinen, sondern den JPM COIN. Der größte Arbeitgeber im US-amerikanischen Finanzsektor beschäftigt derzeit mehr als 240.000 Mitarbeiter und diese bewerten vor allem Kreditanträge. Genau diese Aufgabe übernimmt in Zukunft, so die Pläne der Bank, eine künstliche Intelligenz in Sekundenschnelle. Zuerst äußerte man sich sehr skeptisch gegenüber Bitcoin & Co und allen digitalen Währungen überhaupt. Der Chef Jamie Dimon gilt, bzw. galt, als erklärter Skeptiker der neuen Technologie. Umso erstaunlicher ist es, dass die Großbank jetzt einen eigenen COIN veröffentlichen. COIN ist ein privates, cloudbasiertes Netzwerk, dass auf maschinellem Lernen basiert und ist die Abkürzung für Contract Intelligence. Viel mehr noch, so gibt es eine eigene Blockchain namens Quorum, die als Grundlage für den JPM COIN dient und den digitalen Zahlungsverkehr in der Zukunft erleichtern soll. 

Pilotphase ist bereits angelaufen – Erweiterung noch 2019 geplant 

Vor allem an Großkunden richtet sich der COIN, denn JPMorgan bewegt mehr als 6 Billionen US-Dollar – und das JEDEN Tag! 80% der Kunden gehören dabei zu den TOP 500 S&P Konzernen, dem führenden Aktienindex in den USA. Die COINs werden nicht im freien Handel verfügbar sein und anders als beim Bitcoin handelt es sich hier auch nicht um eine Open-Source-Technologie.

Lediglich für die internen Zahlungsvorgänge für Banken, Unternehmen und professionellen Börsenhändlern soll der JPM COIN nützlich sein.

Ein weiterer großer Unterschied liegt in der Tatsache, dass der JPM COIN als Stablecoin an den Dollar gebunden sein wird und auch gegen ihn eingetauscht werden kann. Die damit häufig bei Kryptowährungen bestehende hohe Volatilität ist damit ausgeschlossen. 

Es ist nicht zu übersehen, dass nach und nach auch die Banken ihre Einstellungen zu Kryptowährungen überdenken. Aber wie das aktuelle Beispiel auch zeigt, ist ein geschlossenes Netzwerk nicht im Sinne der Erfinder von Kryptowährungen. 9,6 Milliarden Dollar pro Jahr gehen in die Erforschung und den Ausbau von COIN und die damit verbundene Automatisierung. Sie soll die Effizienz bei der Erfüllung diverser Arbeiten erhöhen und die Gefahr menschlicher Fehler minimieren. Für die Zukunft ist sogar geplant, der der JPM COIN auch für andere Währungen als den US-Dollar genutzt werden kann. Aus dem derzeit laufenden Pilotprojekt mit einer ausgewählten Gruppe soll noch dieses Jahr eine Ausdehnung auf andere Bereiche und neue Kundengruppen werden. Am Ende soll jeder individuelle Endkunde von JP Morgan das neue Tool nutzen können. Bis dahin ist es aber sicherlich noch ein weiter Weg.