Trinity Wallet für IOTA – aus der Vergangenheit gelernt?

IOTA gehört zu den führenden Unternehmen in der Erforschung der Distributed Ledger Technologie. Dennoch ließ das ansonsten so fortschrittliche Unternehmen in Sachen Wallet sehr viele Wünsche offen. Mit der neuen IOTA Trinity Wallet soll sich nun alles ändern. Mehr Sicherheit, Interoperabilität und vor allem Benutzerfreundlichkeit sind die Ansprüche an die neue Wallet.

IOTA Trinity Wallet ist User-freundlicher

Mit der bisherigen Lösung von IOTA hatten Nutzer so ihre Probleme. Es war sehr unübersichtlich, kompliziert und häufig wussten Nutzer und besonders Anleger nicht, was sie mit dem Wallet anfangen sollte. IOTA hat daraus gelernt und sich der Herausforderung gestellt. Die neue Wallet von IOTA bietet zahlreiche Funktionen:

  • Automatische Tangle-Anbindung und Re-Attachment: Nutzer müssen sich nicht mehr um komplizierte Knoten-Einstellungen kümmern. Transaktionen zu erstellen, ist schneller und einfacher, als je zuvor. Die App bietet außerdem die Möglichkeit QR-Codes zu generieren für das Senden von MIOTA.
  • Echtzeit Kurs verfolgen: Die Software überwacht die Kursentwicklung von IOTA auf verschiedenen Börsen. Das erlaubt es Nutzern, ihr Guthaben an MIOTA auch direkt in Dollar anzeigen zu lassen. So haben Nutzer sofort im Blick, wie viel ihre Coins gerade Wert sind.
  • Mehrere Konten – ein Wallet: Viele Nutzer möchten ihre Coins lieber auf verschiedene Konten verteilen. Mit dem Trinity Wallet ist das möglich. Es erlaubt die Speicherung verschiedener Konten und Seeds in einem Wallet. Um die Verwaltung für Nutzer zu erleichtern, werden alle Konten über das Wallet einfach synchronisiert und auf den Stand der letzten durchgeführten Transaktion gesetzt.
  • Snapshot-System: IOTA umgeht das Problem der Skalierung, indem die Tangle-Knoten gelegentlich Transaktionsprotokolle löschen und zu einer Liste von Genesis Adressen zurückkehren. So bleibt das System schlank und effizient. Doch für Benutzer bedeutete das Zurücksetzen immer ein nervenaufreibender Mehraufwand. Unter Umständen führte es dazu, dass einige Konten plötzlich Null Salden aufwiesen und Geld im Wallet fehlte. Um ihr Geld zurückzubekommen, mussten Nutzern manuell alte Adressen wieder anhängen, bis sie ihren echten Kontostand wiedergefunden haben. Mit dem IOTA Trinity Wallet ist dieser langwierige Prozess nun überflüssig.

Wie sicher ist das IOTA Wallet?

Die IOTA Wallet in der Desktopversion war nicht nur sehr unübersichtlich und schwer zu bedienen. Es führte auch zu einem schwerwiegenden Sicherheitsleck. Im Januar 2018 stahlen Hacker MIOTA im Wert von über 4 Millionen US$ von ahnungslosen Nutzern. Die Schwachstelle war ein gefälschter Seed Generator.

Wer ein IOTA Wallet einrichten möchte, benötigt einen solchen Seed, um Zugang zu seinem neuen Konto zu erhalten. Die sicherste Methode ist es, den Seed Offline am eigenen Rechner zu erstellen, doch die sind meist zu kompliziert für den einfachen Nutzer. Deshalb nutzten viele Websites mit Seed-Generatoren. Diese gaben zwar einen Seed aus, speicherten aber im Hintergrund den ausgegeben Seed ab. So konnten die Hacker Zugang zu den Wallets erhalten und die Konten ausräumen.

Mit dem IOTA Trinity Wallet ist diese Sicherheitslücke endgültig geschlossen. Es verfügt über einen sicheren Algorithmus, der selbst einen Seed erstellt. Die Software (für Mac, Windows, Google Play und Linux) zwingt den Nutzer den Seed in einer Paper-Wallet oder einem Passwort-Manager zu speichern.

Andernfalls kann die Kontoeinrichtung nicht abgeschlossen werden. Das schützt den Nutzer in doppelter Hinsicht. Es verhindert nicht nur, dass Hacker an den Seed herankommen, sondern auch bei Verlust des Smartphones ist das Konto nicht verloren.

Einen weiteren Schutz bietet die interne Sicherheitsoption SeedVault. Hierbei handelt es sich um eine passwortgeschützte Datei, die wie ein Tresor alle erstellten Seeds in verschlüsselter Form verwahrt. Selbst wenn das Smartphone gestohlen werden sollte, ist das Wallet gut gesichert. Die App verfügt über biometrische Authentifizierung, wodurch Unbefugten der Zugang zum Wallet verwehrt bleibt.

Das IOTA Trinity Wallet ist seit Juli 2019 erhältlich. IOTA arbeitet Open Source und hat ein Bounty Programm für Verbesserungsvorschläge eingerichtet. Außerdem hat das Unternehmen darauf hingewiesen, dass die APP (Android und Testflight iOS) noch nicht in allen Sprachen erhältlich ist. Wer seine bevorzugte Sprache vermisst, kann sich an den Kundenservice wenden und seine Wünsche äußern.

IOTA Trinity Wallet auch auf Ledger erhältlich

Das IOTA Trinity Wallet ist plattformübergreifend. Es kann sowohl auf dem Desktop als auch auf iOS und Android Geräten ausgeführt werden. Ende 2018 haben sich Ledger und IOTA zusammengetan, um auch eine Hardware-Version für Trinity und Romeo Wallets anzubieten. Für die Nutzer bedeutet das die maximale Sicherheitsstufe.

Der neue Ledger arbeitet mit dem BOLOS Betriebssystem und verfügt über einen EAL5+ zertifizierten Sicherheitschip, der auch in neuen Kreditkarten und Pässen verwendet wird. Über die IOTA Trinity Wallet können Nutzer Transaktionen auf ihrem Ledger abwickeln. Das macht die Bedienung noch leichter. Bisher ist es jedoch nur mit dem Desktop Wallet und nicht mit der Smartphone-Version kompatibel.

Durch die zusätzliche Hardware Absicherung wird es für Angreifer nahezu unmöglich, das private Wallet zu hacken. Erhältlich sind die USB-Wallets im offiziellen Ledger Shop.

Trinity V2 Update August 2019 – Welche Neuerungen kommen

Trinity hat Anfang August 2019 ein aktuelles Update über ihren Fortschritt veröffentlicht. Die Trinity Wallet Version 1.0.0.0 wurde letzten Monat in App Stores sowohl auf mobilen als auch auf Desktop App Stores veröffentlicht. Dem Update zufolge wurde es „sehr gut angenommen“.

Die Stiftung hat nun jedoch erklärt, dass sie an einem Update arbeitet, das umfangreicher ist als eine „einfache Wallet für Kryptowährungen“.

Mit Version 1 möchten sie noch einige Probleme beheben, bevor sie an der komplett neuen Version 2 arbeiten und diese veröffentlichen. Diese Bereiche umfassen allgemeine Wartungsarbeiten und Bugfixes sowie einige Updates. In dem Bericht hat die Stiftung erklärt, dass diese Updates die Bluetooth-Unterstützung von Ledger Nano X beinhalten, die es Trinity Mobile-Benutzern ermöglicht, ihre Gelder mit einem Ledger Nano X zu sichern.

Mit Version 2 soll ein hochmodulares System entstehen, das auf einem Kernmodul basiert. Es ermöglicht Plugins von Drittanbietern den Zugriff auf Kernfunktionen, wie z. B. integrierte Chat-Befehle. Entwickler können so ihre eigenen Module implementieren, um direkt mit den Benutzern zu interagieren. Des Weiteren ist eine Funktion geplant, über die Benutzer kleinere Summen an IOTA Token direkt über das Trinity Wallet kaufen können. Bis es soweit ist, können Kryptoinvestoren aber selbstverständlich weiterhin IOTA über eine Krypto-Börse kaufen.