Interview iteratec – Developing Digital Champions

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Die Firma iteratec GmbH aus München beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Blockchain Technologie. Wir haben ihren Projektleiter Nico Heinze interviewt und erfahren viel darüber, welche Kunden wirklich Blockchain brauchen und ob Unternehmen ins Metaversum sollten.

Blockchainwelt: Hallo Nico, vielen Dank für deine Zeit und Bereitschaft, den Lesern der Blockchainwelt mehr Informationen über das Unternehmen iteratec, dein Tätigkeitsfeld und natürlich Kundenprojekte zu berichten.

Nico: Sehr gerne, Stefanie. Es ist immer interessant für uns, wenn wir das erworbene Know-how eines so spannenden und breiten Themas wie Blockchain mit unseren Kunden und allen Interessierten teilen können. Denn wir sehen in vielen Gesprächen, dass oft noch detailliertes Wissen um das Potenzial der Technologie und deren Einsatzmöglichkeiten fehlt.

Blockchainwelt: Ihr seid ja nicht erst seit Kurzem mit der Entwicklung von Blockchain-Lösungen beschäftigt, sondern habt in den letzten Jahren ein sehr tiefes Verständnis und nachhaltiges Know-how aufgebaut.

Nico: Ja, das ist richtig. Wir beschäftigen uns schon seit mehr als fünf Jahren sehr intensiv mit der Blockchain-Technologie und haben unter anderem durch eine intern verwendete Blockchain-Lösung sehr umfangreiche Erfahrungen bei der Entwicklung von DApps und Smart Contracts aufgebaut.

Nico Heinze lebt in der Nähe von München, ist 51 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Als Wirtschaftsinformatiker entwickelt er bereits seit über 20 Jahren in der IT individuelle Softwarelösungen für Kunden in verschiedenen Branchen.

Seit mittlerweile 10 Jahren ist er bei der iteratec GmbH, wo er zunächst als Projektbereichsleiter aktiv war und seit einiger Zeit den Bereich Blockchain verantwortet.

Nico Heinze

Dort unterstützt er nicht nur Kunden bei der Konzeption und Umsetzung von Blockchain-Lösungen, sondern setzt sich auch immer wieder mit neuen Trends, wie NFTs oder Metaverse auseinander.

Blockchainwelt: Erzähl uns doch bitte mehr von dem Bedarf im Haus, eine Blockchain-basierte Anwendung zu nutzen.

Nico: Dazu muss man wissen, dass iteratec 2018 einen ungewöhnlichen Weg gegangen ist. Um sicherzustellen, dass das Unternehmen auch nach dem Ausscheiden der beiden Gründer und Inhaber im Sinne der Unternehmenskultur weitergeführt wird, haben sie beschlossen, eine Genossenschaft zu gründen, die ausschließlich den Mitarbeiter*innen gehört.

Dadurch haben diese die Möglichkeit, bei wichtigen Entscheidungen, wie der Ernennung eines Geschäftsführers mitzuentscheiden. Das Organ hierfür ist die Generalversammlung.

Für uns als IT-Unternehmen stand natürlich von Beginn an fest, dass wir auch virtuelle Generalversammlungen durchführen wollen. Deshalb brauchten wir eine Möglichkeit, rechtssicher digital abzustimmen. Für diesen Zweck haben wir DecentraVote entwickelt, unsere Blockchain-basierte E-Voting-Lösung.

Blockchainwelt: DecentraVote ist also auch entstanden, weil ihr einen eigenen Bedarf hattet, um gemeinsam über die Zukunft des Unternehmens zu entscheiden?

Nico: Ja, so kann man das sagen. Inzwischen haben viele Vereine und Institutionen DecentraVote eingesetzt, um zeitsparend und kosteneffizient elektronische Abstimmungen durchzuführen.

Decentravote by iterac

Diese Abstimmungen basieren auf der Blockchain und bieten damit eine rechtssichere Möglichkeit zur Durchführung virtueller Generalversammlungen.

Blockchainwelt: Dann habt ihr euch bei iteratec schon vor Corona mit dem Potenzial und den Nutzungsmöglichkeiten von Blockchain beschäftigt?

Nico: Ja, Corona spielte nur eine besondere Rolle im Kontext von DecentraVote, wo Vereine, Genossenschaften und andere Institutionen plötzlich vor der Herausforderung standen, virtuelle Versammlungen mit sicheren Abstimmungen durchzuführen.

Neben DecentraVote gab es auch andere Blockchain-Projekte bei Kunden, die sich mit dem Potenzial dieser Technologie beschäftigten. Da unser Kerngeschäft die Entwicklung individueller Softwarelösungen ist, bauen wir laufend unser Know-how bei neuen Technologien wie Blockchain aus, um immer die bestmöglichen Antworten auf die Herausforderungen unserer Kunden zu liefern.

Blockchainwelt: Aus welcher Branche stammen denn die meisten Kunden, die bei euch nach einer Blockchain-Lösung fragen?

Nico: Die Branchen sind sehr unterschiedlich. Z. B. ist in der Immobilienwirtschaft das Thema Tokenisierung relevant. In der Logistik spielt das Thema Blockchain im Kontext der Supply Chain eine wichtige Rolle.

Aktuell erleben wir aber, dass Projekte im Kontext NFTs oder Metaverse sehr stark durch Marketing und Produktentwicklung getrieben werden, wodurch sich für uns ein ganz neues Kundenumfeld erschließt.

Hier gibt es die Übersicht der aktuellen NFT-Anwendungsfälle.

Blockchainwelt: Du hast ja einen Sohn, der gerade 15 Jahre alt ist. Findet der das nicht “cool”, dass sein Vater in einem so modernen Umfeld tätig ist und kann er nicht sogar schon an der ein oder anderen Stelle mit dir “Klartext” reden?

Nico: Oh ja! Ich bin sehr dankbar, dass er in einem Alter ist, wo er sich für Technologie begeistert und uns in vielen Dingen bereits mit seinem Input bereichert.

Blockchainwelt: In welchen Dingen ist das und wie müssen wir uns das vorstellen?

Nico: Vor kurzem hat er ein Schülerpraktikum bei uns gemacht und hat mit den Kolleg*innen und mir sein Wissen über die Ansichten seiner Altersgruppe sowie deren Beweggründe und Kommunikationskanäle geteilt.

Diese sind doch völlig anders, als in meiner Generation. Diese sitzen aktuell auch häufig in den Chefetagen und tun sich dementsprechend oft schwer mit Begriffen aus der Blockchain-Welt, wie NFT, Token oder Metaverse.

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Blockchainwelt: Du nutzt ihn also so ein wenig als “Influencer”?

Nico: So würde ich das sehen. Aber ich muss aufpassen, was ich sage. Nicht, dass er jetzt mehr Taschengeld haben will. (Lacht).

Blockchainwelt: Wie sind denn seine Ansichten und die der Altersgruppe, wenn es um digitale Themen geht?

Nico: Ich nehme da mal das Beispiel von digitaler Kleidung. Unsere Generation würde eher nicht auf die Idee kommen, sich digitale Sneaker oder limitierte, digitale Fußballtrikots zu kaufen.

Aber für seine Altersgruppe ist das was völlig Normales, da das Konzept von virtuellen Items bereits aus der Gaming-Welt bekannt ist.

Wenn wir uns diese Ansichten näher anschauen, dann gelangen wir auch dahin, wo unsere Zielgruppe vielleicht heute noch nicht unterwegs ist.

Wir erfahren, wo sie sich zukünftig hinbewegen müssen oder wie sie, im Falle von Metaversum beispielsweise, anwesend sein müssen, um ihren zukünftigen Kunden zu erreichen.

Blockchainwelt: Dann sind wir beim Thema Metaversum und NFT. Muss jeder Kunde in den virtuellen Raum?

Nico: Wenn es um Branding, also Markenbekanntheit und Markenbildung geht, müssen schon einige Branchen und Unternehmen über das Metaversum nachdenken.

Einige sollten selbst teilnehmen und virtuell agieren. Es sollte sich zumindest mal jeder damit auseinandersetzen, ob es ein Thema für sein Unternehmen ist oder wird.

Blockchainwelt: Das Marketing könnte also ein spannender Bereich sein, um Technologie wie Blockchain, Metaversum und NFT zu nutzen?

Nico: Auf jeden Fall, das sehen wir auch aktuell schon. Wir haben viele Anfragen aus dem Marketingbereich, von Agenturen oder Marketing-Abteilungen verschiedener Unternehmen. Die fragen sich natürlich auch, wie sie ihre Zielgruppe besser erreichen und mit ihnen kommunizieren können.

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Blockchainwelt: Also vorbei die Zeiten von Fernseh- und Zeitungswerbung?

Nico: Wenn ich meinen Sohn fragen würde, würde der diese Frage ganz bestimmt bejahen. Die jungen Generationen sind einfach völlig andere Kommunikationskanäle gewohnt und Unternehmen müssen sich früh anpassen oder umstellen.

TV, Zeitung, Telefon – all das ist einfach häufig nicht mehr gefragt. Unternehmen brauchen dafür aber auch entsprechendes Know-how, dass sie entweder intern oder extern generieren.

Blockchainwelt: Wie können Unternehmen denn dieses Know-how generieren, wo es doch so wenig Fachkräfte am Markt gibt?

Nico: Wir haben glücklicherweise schon früh auf internes Know-how gesetzt und sind auch Investitionen gegenüber sehr offen gewesen. Viele Unternehmen tun sich aber ehrlich gesagt wirklich schwer damit, jetzt noch Fachkräfte anzuwerben oder überhaupt welche zu finden.

Wir raten dann immer dazu, genau dahinzugehen, wo sich angehende Fach- und Führungskräfte bewegen und da wären wir auch wieder beim Metaverse.

Blockchainwelt: Denkst du, da finden Unternehmen neue Mitarbeiter?

Nico: Vielleicht nicht sofort, aber für die Zukunft kann dies ein Kanal sein, wo ich den für mich passenden Nachwuchs finden kann. Es gibt auch viele weitere Kanäle wie Instagram oder Discord, wo man beispielsweise mit virtuellen Influencern seine Zielgruppe erreichen kann.

Wenn Unternehmen da nicht frühzeitig präsent sind, werden sie auch in Zukunft Schwierigkeiten haben, was IT-Fachkräfte angeht.

Blockchainwelt: Wie hat iteratec das Problem gelöst oder was tut das Unternehmen, um nicht irgendwann ohne das fachliche Know-how dazustehen?

Nico: Auch für uns ist das natürlich ein ständige Herausforderung in dem umkämpften Markt der IT-Fach- und Führungskräfte zu bestehen. Insbesondere, weil das ja unser Kerngeschäft als Unternehmen ist.

Aber auch wir müssen mit der Entwicklung mithalten und beschäftigen uns aktuell damit in einem internen Forschungsprojekt, wie ein Avatar aussehen kann, der unsere Marke und Ambition „Developing Digital Champions“ verkörpert.

Unsere Erkenntnisse werden wir hier in Zukunft auch nach und nach mit der Community teilen.

Blockchainwelt: Erzähl uns bitte etwas mehr über das Projekt. Worum geht es da?

Nico: Wir beschäftigen uns intensiver mit dem Metaversum, um besser zu verstehen und zu beurteilen, was es aktuell in diesem Bereich alles gibt, was neu entsteht und für wen das relevant ist. Dabei geht es zum einen darum, herauszufinden, wen wir in der jeweiligen Welt erreichen.

Wir müssen aber auch verstehen, welche Anforderungen an die Zugänglichkeit der Angebote oder Qualität der Grafik gestellt werden. Mit diesem Wissen können wir auch anschließend unseren Kunden eine optimale Beratung und Unterstützung in diesen Fragen bieten.

Blockchainwelt: Eurer Claim bei iteratec lautet: Developing Digital Champions. Das ist ja ein breites Spektrum, oder?

Nico: Zunächst einmal bedeutet es, dass wir Projekte vom Kunden her denken. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Gedanke, Organisationen respektive Unternehmen besser zu machen, indem wir durch den Einsatz von digitalen Technologien Wettbewerbsvorteile für sie generieren.

Dazu gehört auch, sich immer wieder mit neuen Technologien, wie Blockchain oder auch AI & Data zu beschäftigen. In der Zusammenarbeit mit unseren Kunden zeigt sich, dass allein das Thema Blockchain ein breites Spektrum umfasst. Hier ist der Wissensstand der Kunden auch sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Blockchainwelt: Ihr agiert auch als Berater bei Themen rund um Blockchain. Wie geht ihr vor, wenn Kunden mit einem Anliegen zu euch zu kommen und denken, die Blockchain würde ihre Probleme lösen?

Nico: Oft ist es so, dass Unternehmen auf uns zukommen, weil sie erkannt haben, dass sie sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Hier geht es im ersten Schritt darum, ein einheitliches Basiswissen und Verständnis aufzubauen.

Ziel ist es, zu verstehen, worin die Basiskonzepte einer Blockchain bestehen, wie diese funktioniert, was eine Wallet oder ein Smart Contract ist.

Auf dieser Basis kann man viel besser ableiten, welche Probleme sich mit dieser Technologie überhaupt lösen lassen. Dies sollte immer für ein Unternehmen der Leitgedanke sein.

Blockchainwelt: Wenn dieses Wissen vermittelt wurde, was ist dann der nächste Schritt?

Nico: Im nächsten Schritt geht es darum, das Problem des Kunden genau zu verstehen und mit ihm zusammen ein Lösungskonzept zu erarbeiten und dann gemeinsam umzusetzen.

Hier profitieren unsere Kunden von unserer langjährigen Expertise in der Konzeption und Durchführung agiler Entwicklungsprojekte.

Wir sind in der Lage, tief in die fachlichen Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden einzutauchen und beraten stets Technologie-unabhängig.

Als Unternehmen sind wir nicht an große Technologiepartner gebunden, sondern sehen uns an, welche Lösung die Beste ist. Im Bereich Blockchain bedeutet das auch manchmal, dass die Nutzung einer Blockchain eben nicht die beste Lösung ist.

Blockchainwelt: Kannst du mir sagen, wie viele Kunden denn am Ende auch wirklich eine Blockchain-basierte Lösung benötigen?

Nico: Das ist wirklich schwer zu sagen, weil die Anforderungen und Wünsche der Kunden so unterschiedlich sind wie die Branchen und Produkte, die sie anbieten. Einzelne Kunden haben schon sehr konkrete Vorstellungen und nicht immer ist Blockchain da die sinnvollste Lösung.

Andere Themen sind sehr konkret mit der Blockchain verknüpft, wie NFTs. Hier stellt sich maximal die Frage, auf welche Blockchain man hier setzt.

Manche Projekte sind auch einfach mit einem Budget für das Thema Blockchain verknüpft und in dem Fall kann es auch Sinn ergeben, wenn es um den Know-how-Aufbau geht.

Blockchainwelt: Was macht ihr bei Kunden, für die Blockchain nicht die Lösung ist?

Nico: Blockchain ist eine von vielen Technologien, die ich nutzen kann, um ein gestelltes Problem zu lösen. Wenn sie in einem bestimmten Fall nicht geeignet ist, dann gibt es eine andere technische Lösung.

Das ist genau das, was wir als iteratec tun: Wir setzen uns mit dem Problem auseinander und beraten den Kunden auch hinsichtlich anderer Technologien, die vielleicht besser für ihn geeignet sind. Dabei können wir auf einen sehr breiten Technologie-Stack zurückgreifen.

Blockchainwelt: Für welche Probleme stiftet der Einsatz einer Blockchain Sinn?

Nico: Es gibt ja einige bekannte Vorteile beim Einsatz einer Blockchain, etwa Unveränderbarkeit, Transparenz, Sicherheit und Resilienz sowie die Unabhängigkeit von Intermediären.

Das bedeutet also, immer, wenn ich es mit Themenstellungen zu tun habe, bei denen einzelne der angesprochenen Problemstellungen zu lösen sind, kann die Blockchain eine passende Technologie darstellen.

Blockchainwelt: Wie meinst du das mit der Transparenz, die ist ja ein großartiger Vorteil der Blockchain, oder?

Nico: Absolut, aber nicht jeder Partner in einem Netzwerk ist bereit, Transparenz für alle beteiligten Netzwerkteilnehmer zu schaffen. In dem Fall ergibt eine Blockchain-basierte Lösung keinen Sinn. Ob die Sorge bzgl. der Transparenz künftig die richtige Strategie ist, kann dabei aber durchaus hinterfragt werden.

Blockchainwelt: Transparenz ist ja gerade entlang von Supply Chains ein enormer Vorteil. Sind die Kunden dann einfach noch nicht so weit?

Nico: Besonders im Bereich der Logistik und dem Tracking von Gütern entlang der Wertschöpfungsketten ist Transparenz sehr wünschenswert.

Denken wir nur an das verabschiedete Lieferkettengesetz. Hier muss aber die Bereitschaft aller Beteiligter da sein, sich dieser Transparenz zu stellen.

Daneben stellt die Komplexität und weltweite Verteilung vieler Lieferketten eine große Herausforderung dar. Hier müssen zunächst alle Beteiligten mit ins Boot geholt werden.

Blockchainwelt: Supply Chains unterliegen stärker denn je den Wünschen der Kunden und Verbraucher. Die verlangen ja mehr Transparenz, oder? Muss sich da nicht was tun in der Branche?

Nico: Auf jeden Fall. Viele Verbraucher wünschen sich nachhaltige Produkte und wollen dies auch nachvollziehen können. Neben dieser Transparenz bieten Blockchain-basierte Lösungen auch die Chance, weg von den immer noch sehr papierlastigen Prozessen zu kommen, gerade in der Logistik.

Aber es geht auch um die Qualität der gelieferten Produkte und Güter. Es gibt viele Produkte, bei denen die Qualität stark von der Einhaltung bestimmter physikalischer Messgrößen abhängt, z. B. die Temperatur.

Durch moderne Überwachungslösungen ist es dabei möglich, noch vor dem Verderben auf Abweichungen reagieren zu können. Hier haben wir uns auch bereits in der Vergangenheit Gedanken in einem Prototyp gemacht.

Blockchainwelt: Was ist dann daraus entstanden?

Nico: Wir haben das Thema IoT und Blockchain zusammengebracht. Dieser Prototyp sammelt verschiedene physikalische Messdaten und schreibt diese direkt auf der Blockchain.

Genauer gesagt in ein Distributed Ledger von IOTA. Diese Daten können dann direkt eingesehen und verfolgt werden. Dadurch ist es dann auch möglich, bei Abweichungen direkt Alarme zu verschicken.

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Blockchainwelt: Was sind denn die spannendsten Projekte, die ihr derzeit im Unternehmen betreut.

Nico: Aktuell spielt das Thema NFTs eine sehr große Rolle. Dabei geht es für viele Unternehmen aber nicht darum, nur NFTs auf den Markt zu werfen, sondern für ihre Kunden einen echten Mehrwert zu bieten.

Blockchainwelt: Gibst du unseren Lesern dazu mehr Details, bitte?

Nico: Gerne, da geht es weg von der Kunst oder reinen Collectibles hin zur Frage, was mir als Unternehmen ein NFT für Mehrwerte liefert, wie ich damit etwa meine Kundenbindung verbessere oder meine Produkte erweitere.

Aktuell arbeiten wir konkret an einer Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Kunden über NFT beispielsweise rabattiert einkaufen zu lassen. Dies lässt sich aber beliebig auf andere Maßnahmen, wie den Zugang zu Events oder andere Kundenbindungsprogramme erweitern.

Blockchainwelt: Wie setzt ihr das mit den NFT technisch um?

Nico: Im Kern kann man sich das wie eine Art Middleware vorstellen, die einerseits das Eigentum und bestimmte Eigenschaften an einem NFT feststellt, um dann weiterführende Aktionen auszuführen, wie die Erstellung eines Rabattcodes. Andererseits kümmert sich dieses Middleware um die Anbindung von Drittsystemen, z. B. Onlineshops.

Blockchainwelt: Was sind heute für Unternehmen die besonderen Herausforderungen in NFT-Projekten?

Nico: Eine große Herausforderung für die meisten Unternehmen besteht in der noch immer unklaren rechtlichen Situation, die bei jedem Use Case unbedingt eine juristische Beratung notwendig macht. Auch der Umgang mit Kryptowährungen ist eine Herausforderung.

Viele Krypto-Börsen, die man kennt, machen es dem Privatanwender relativ leicht, einen Account zu erhalten. Für Unternehmen wird dies viel weniger angeboten und es bedeutet einen deutlich höheren Aufwand, alle notwendigen Unterlagen vorzubereiten.

Blockchainwelt: Wie sieht denn eure Lösung aus?

Nico: Wir haben dazu ein Konzept entwickelt, bei dem Unternehmen sehr leichtgewichtig das Thema für sich erproben können. Dabei kann der Verkauf oder Vertrieb der NFTs direkt über den eigenen Shop in ihrer Währung erfolgen und es wird dem neuen Eigentümer der Zugriff zum NFT z. B. über eine Paper Wallet ermöglicht.

Blockchainwelt: Und worauf mintet ihr die NFT?

Nico: Aktuell erfreut sich Polygon großer Beliebtheit bei den Kunden, was überwiegend mit den gegenüber Ethereum viel geringeren Kosten zu tun hat. Grundsätzlich ist es aber eine Frage der Kundenpräferenzen.

Blockchainwelt: Vor welchen Herausforderungen steht ihr aktuell?

Nico: Die größte Herausforderung sehe ich derzeit darin, bei dem Tempo der technologischen Entwicklungen mitzuhalten. Es ist wirklich schwer, den Überblick zu behalten und bei Projekten auf die richtige Technologie zu setzen – die auch nachhaltig und zukunftssicher ist.

Überall entwickeln sich fast wöchentlich neue Trends, manche verschwinden auch wieder. Die andere Herausforderung besteht darin, weiterhin genügend Nachwuchs in unserer Branche zu finden.

Die Anforderungen an das Web3 erfordern eine Verbindung zwischen klassischer Software-Entwicklung und Blockchain-Know-how. Es gibt nicht viele Profile, die darauf passen, am Markt.

Blockchainwelt: Und was steht auf der Roadmap für die nahe Zukunft?

Nico: Wir werden uns auch weiterhin mit Use Cases beschäftigen, die einen echten Mehrwert für unsere Kunden bieten. Aktuell arbeiten wir an einer Lösung, die die Echtheit und das Eigentum an Produkten nachvollziehbar macht.

Das spielt besonders eine Rolle im Bereich von Luxusgütern, da hier das Thema Fälschungen einen riesigen Schaden für die Marken bedeutet.

Hier wird man in naher Zukunft über unsere Social-Media-Kanälen wie LinkedIn einiges erfahren können. Wir bereiten uns vor auf zukünftige Trends.

Autor
Autorin

Stefanie Herrnberger ist als freiberufliche Referentin und Redakteurin tätig. Ihre langjährige berufliche Erfahrung im Bereich der Industrie 4.0, Digitalisierung und Blockchain bieten ihr den perfekten Background, um über Anwendungsfälle der Distributed-Ledger-Technologie in der globalen Industrie und Wirtschaft zu berichten.

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