Hester Peirce (SEC) zur Krypto-Regulierung
Hester Peirce – oftmals als „crypto mom“ tituliert und zudem Mitglied der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC – hat sich zur späten Regulierung von Kryptowährungen geäußert. Insbesondere die verspätete Regulierung trage einen großen Anteil zur ausbleibenden Adaption der digitalen Währungen bei. Im Rahmen des Securities Enforcement Forums in Palo Alto vertrat Peirce den eigenen Standpunkt.
Verspätete Regulierung verhindert die Adaption von Kryptowährungen
Im Zuge des Securities Enforcement Forums, welches am 9. Mai 2019 in Palo Alto stattfand, äußerte das SEC-Mitglied Hester Peirce ihre Meinung zur verspäteten Regulierung von Kryptowährungen.
Hierbei verdeutlichte Peirce in Ihrer Rede, dass sie die zurückhaltende Einstellung der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC bei der Regulierung als kritisch erachte. Insbesondere die Entwicklung der digitalen Währungen schreite schnell voran, sodass eine ausbleibende Regulierung womöglich wachstumshemmend wirken könne. Laut Peirce besteht der springende Punkt in der Bewertung, ob eine Emission eines Finanzprodukts vorliege. Auch wenn Kryptowährungen nicht im Gesetzestext beschrieben sind, bedeutet dies nicht, dass das Gesetz diese zu vernachlässigen habe. Vielmehr müsse das Gesetz mit der Entwicklung des Marktes voranschreiten.
Hester Peirce sieht SEC in der Pflicht
Des Weiteren gibt Peirce zu verstehen, dass die SEC als Behörde für grundlegende Richtlinien sorgen müsse. Aus diesen Richtlinien müsse zudem hervorgehen, wie sich Unternehmen an das geltende Gesetz halten – eine entsprechende Handlungsempfehlung hat die SEC bisher nicht erstellt. Vor allem der aktionistische Ansatz der Behörde sowie das Bereitstellen verschiedener Faktoren ohne klare Botschaft lasse zu wünschen übrig. Peirce hebt dabei hervor, dass die Behörde nicht versuchen sollte eine Innovation zu leiten. Stattdessen sollte die SEC akzeptieren, dass eine solche Innovation nicht gestoppt werden kann. Dementsprechend sollte auch der Fokus der Behörde auch auf dem positiven Wandel und der Nutzung der Innovation liegen.
Hester Peirce stellte zudem klar, dass die US-Finanzmärkte stets eine wichtige Rolle gespielt haben. Insbesondere im historischen Kontext muss diesen die größte Relevanz beigemessen werden. Die passive Haltung der SEC bedrohe jedoch diese führende Rolle und trage dazu bei, dass der gute Ruf zunehmend in Mitleidenschaft gerät.
Selbstregulierung von Kryptowährungen für schnelleres Wachstum
Noch im März sorgte die SEC-Vertreterin mit Ihrem Vorschlag eines selbstregulierenden Krypto-Marktes für Aufsehen. Im Zuge einer Podiumsdiskussion bei der MIT Bitcoin Expo 2019 mit Gary Gensler, ehemaliger Leiter der CFCT, verteidigte Sie diesen Vorschlag.
Insgesamt sprach sich die studierte Rechtsanwältin für eine geringere Regulierung aus. Dabei hob Sie jedoch auch hervor, dass die Emission neuer Währungen die Anforderungen der SEC erfüllen müssen. Zudem befürwortete Sie auch die Bemühungen der größten Handelsplattformen. Diese führen Verhandlungen, um eine Registrierung als Börse oder alternativer Handelsplatz durch die SEC zu erhalten. Durch diese Registrierung können die Handelsplätze auch die SEC-konforme Emission von Security Tokens gewährleisten.Nichtsdestotrotz müssen auch die Aussagen der SEC-Vertreterin aus dem Februar 2019 Berücksichtigung finden, denn zum damaligen Zeitpunkt äußerte sie sich positiv über den langwierigen Prozess der Regulierung. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass die langsame Entscheidungsfindung ein Vorteil für die gesamte Krypto-Branche darstelle. Bis eine endgültige Regulierung stattfinde, könne sich die Branche frei entfalten.