Hamburger Senat fokussiert die Blockchain-Technologie
Nur wenige Technologien generieren ein vergleichbar hohes und kontroverses öffentliches Interesse wie die Blockchain-Technologie.
Im Fokus stehen zumeist die Kryptowährungen, dabei bietet die Technologie jedoch vor allem Disruptionspotenziale. Reale Anwendungsfälle bieten Mehrwerte für Gesellschaft und Wirtschaft zugleich. Auch der Hamburger Senat erkennt dieses Potenzial und fokussiert die Blockchain.
Wie die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation am 23. Juli 2019 mitteilte, fokussiert der Hamburger Senat die Blockchain-Technologie.
Dieser erwarte, dass der Einsatz der Technologie zu Disruptionen führe und Mehrwerte für Wirtschaft und Gesellschaft biete. Ein Bericht zu den Blockchain-Aktivitäten der Stadt soll dabei die aktuelle Entwicklung verdeutlichen.
Demnach gäbe es bereits eine Vielzahl an Blockchain-Projekten, die in der Hansestadt pilotiert werden.
So konnte gegen Ende Mai 2019 die Energiehandelsplattform Enerchain die zweijährige Entwicklungs- und Erprobungsphase abschließen und in den Live-Betrieb übergehen. Auch der Digital Hub Logistics befasst sich mit dem disruptiven Potenzial der Technologie.
Insbesondere das Projekt „Hansebloc“ soll dazu beitragen, die Distributed Ledger Technologien für die Digitalisierung von Frachtpapieren zu nutzen.
Schlussendlich gilt auch das Projekt „SAMPL“ als Exempel für den intelligenten Einsatz der DLT. So forciert das Projekt Sicherheitslösungen für additive Fertigungsfahren – hierbei handelt es sich um den 3D-Druck.
Bei der Entwicklung sämtlicher Projekte spielen auch die Hochschule Hamburgs eine tragende Rolle. Diese begleiten die Projekte wissenschaftlich und bilden zudem die Experten der Zukunft aus.
Hamburger Senat fokussiert die realen Stärken der Blockchain
Laut den Aussagen des Hamburger Senators Westhagemann differenziere sich die deutsche Metropole klar von anderen Standorten.
Diese positionieren sich vorwiegend als Standorte für DLT-basierte Finanzinstrumente. Die Hansestadt sehe dahingegen die wahren Stärken der Technologie und setze auf intelligente Applikationen in der Logistik, Energiewirtschaft oder der klassischen Industrie.
Vornehmlich in diesen Bereichen ließen sich Effizienzgewinne sowie ein steigendes Maß an Sicherheit realisieren.
Private Initiativen, Veranstaltungen und direkte Kontakte schaffen in Hamburg ein aktives Netzwerk, von dem vor allem die Entwicklung der Stadt profitiert.
Dementsprechend fördert die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovationen in diesem Sommer auch die „Blockchain Summer Hamburg“.
Im Rahmen dieses Events finden drei größere Blockchain-Konferenzen statt. Hierzu gehören die „Distribute“, die „moinBlockchain“ und die „Blockchance“.
Folglich gilt auch ein internationales Expertenpublikum als die adressierte Zielgruppe. Durch die starke Positionierung der Stadt sollen auch weitere Innovationen gefördert und Synergieeffekte in Wirtschaft und Wissenschaft entstehen.
Senat identifiziert Handlungsfelder und Maßnahmen
Zum Ausbau der eigenen Position hat der Senat durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation zudem einen Dialogprozess gestartet. Aus diesem resultieren inzwischen neue Handlungsfelder und Maßnahmen zur Umsetzung.
Folglich muss die regionale Innovationsstrategie fortgeschrieben werden, um die neuen Anforderungen und Bedarfe aus der Wirtschaft und Wissenschaft zu ermitteln.
Hieraus lassen sich zudem neue Zukunftsfelder identifizieren. Insbesondere die Distributed Ledger Technologien sollen im Rahmen des Strategieprozesses in den Fokus rücken.
Außerdem prüft der Senat, ob es im Bereich der behördlichen Green IT etwaige Einsatzszenarien für den Einsatz der DLT gibt. Auch die Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft (HIW) soll als Ansprechpartner für alle Unternehmen fungieren und umfangreiche Servicepakete bieten. Zeitgleich sorgt die Hamburg Marketing Agentur für die Sichtbarkeit von DLT-Pilotprojekten auf der Plattform future.hamburg.
Auch das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum der Stadt plant mehrere Informationsveranstaltungen, auf denen der Einsatz der Distributed Ledger Technologie verdeutlicht werden soll.
Hierbei steht auch die Erarbeitung eines Leitfadens mitsamt den Einsatzmöglichkeiten der Technologie für KMU im Fokus.
Des Weiteren steht auch die Stärkung der Methoden- und Technologiekompetenz im Fokus der Behörden. Aus diesem Grund soll auch ein Referat beim Amt für IT und Digitalisierung bei der Senatskanzlei entstehen.
Dieses berät in Zukunft Entwicklungsvorhaben hinsichtlich des aktuellen Stands der technologischen Entwicklung.
Schlussendlich stellt auch der Wissens- und Technologietransfer an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein relevantes Handlungsfeld dar.
Hierdurch soll ein enger Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sowie ein Fördersystem für Innovationen und Gründungen entstehen.
Vor allem die Ausrichtung der Hansestadt als zukunftsträchtiger Standort für DLT-basierte Anwendungen steht hierbei im Mittelpunkt.