Fetch.Ai: das smarteste Smart Ledger der Welt?

Fetch.Ai flog lange Zeit unter dem Radar und war weitestgehend unbekannt. Spätestens nach dem Erfolg bei Binance Launchpad hat das Unternehmen die weltweite Aufmerksamkeit endgültig erregt. Nun interessieren sich viele für das Konzept und die Technologie hinter dem jungen Startup.

Das Team und Partnerschaften

Fetch.Ai wurde Anfang 2017 nach dem Zusammenschluss der beiden unabhängigen Unternehmen Itzme AI und uVue gegründet. Das Team besteht aus einer interessanten Auswahl an erfahrenen Geschäftsleuten, Entwicklern, Wissenschaftlern und Krypto-Anlegern. Unter ihnen sind Absolventen der Universitäten von Oxford, Amsterdam, Birmingham, Miami, der UCL oder dem King’s College London. Sie können ebenfalls große ehemalige Arbeitgeber wie zum Beispiel die Schweizerische Nationalbank, BBC, Sony, Citrix, Hitachi oder Google vorweisen. Das spricht für die Erfahrung und Qualifikation des Teams.

Humayun Sheikh, der CEO und einer der Mitbegründer des Unternehmens ist Innovationsunternehmer und Gründungsinvestor von DeepMind. Dies ist eine Entwicklungsfirma für Künstliche Intelligenz, das später für etwa 700 Millionen US$ an Google verkauft wurde. Der CTO und Mitbegründer Toby Simpson hat früher als Entwickler bei DeepMind gearbeitet und ist Produzent einer erfolgreichen Spieleserie. Der Entwickler hat 30 Jahre Erfahrung im Software Sektor, davon war er 10 Jahre als CTO tätig. Der dritte Mitbegründer und CSO des Unternehmens ist Thomas Hain. Er ist Professor in Sheffield und anerkannter Wissenschaftler im Bereich fortgeschrittenes Maschine Learning und Künstlicher Intelligenz.

Fetch.Ai ist derzeit Mitglied von MOBI (Mobility Open Blockchain Initiative), einer Kooperation, die sich mit der Entwicklung von Blockchain-basierten Fahrzeugdaten- / Mobilitätsdiensten befasst. Große Unternehmen wie BMW, Ford, Bosch, General Motors, IBM, BigchainDB, Hyperledger und IOTA haben sich der Initiative angeschlossen.

Im Rahmen der Zusammenarbeit bei MOBI wird Fetch.AI an folgenden Projekten mitwirken:

  • Fahrzeugidentität
  • Lieferkettenverfolgung
  • Autonome Transaktionen für Maschinen und Fahrzeuge
  • Sicherer mobiler Handel
  • Datenmärkte für autonomes und menschliches Fahren
  • Carsharing
  • Nutzungsbasierte Zahlung für die Nutzung von Fahrzeugen, Versicherungen, Energie, Infrastruktur, ebenso bei Verursachung von Umweltverschmutzung und ähnlichem

Wie funktioniert Fetch.Ai

Das Unternehmen will ein Hybrid aus Blockchain und KI-Technologien schaffen. Es soll das weltweit erste selbstanpassenden und selbstregulierende dezentrale Ledger sein, dass die Transaktionen selbst verwalten kann. Dabei besteht ihre Lösung strukturell aus drei verschiedenen Elementen:

1. Autonomous Economic Agents – AEAs

Die AEAs sind die digitalen Bürger des Netzwerks. Sie senden, empfangen und nutzen die digitalen Daten im Netzwerk. Grundsätzlich werden sie als voll befähigte KI-Vertreter von Einzelpersonen, Unternehmen, Organisationen und sogar Geräten fungieren. Ein AEA sammelt Daten und verkauft sie dann an diejenigen, die sie benötigen. Diese Interaktionen laufen völlig automatisiert ab. Wie es bei KIs üblich ist, lernen die AEAs im Laufe der Zeit immer mehr dazu und werden dadurch immer besser und effizienter. Fetch.Ai glaubt, dass ihre AEAs in allen Branchen tätig sein können und diese maßgeblich verändern werden.

2. Open Economic Framework

Das Verhalten jedes AEAs unterliegt dem Open Economic Framework (OEF), einer Kombination aus APIs, Verzeichnissen von Diensten, früheren Transaktionen, Walletpositionen und anderen relevanten Faktoren. Es ist so entwickelt, dass die AEAs mit semantischen, geografischen und wirtschaftlichen Ansichten ausgestattet sind. Die OEF speichert relevante Informationen und verwendet künstliche Intelligenz, um die Verwendung dieser Informationen für die AEAs zu optimieren. Das Framework ist selbstanpassend und hängt von speziellen vertrauenswürdigen Knoten ab, die für die Bereitstellung ihrer Dienste mit Token belohnt werden.

3. Smart Ledger

Fetch.Ais Smart Ledger ist eine Kombination aus der traditionellen Blockchain-Architektur und der DAG-Technologie (Direct Acrylic Graph), die vom IOTA-Projekt vorgestellt wurde. Viele vergleichen es mit Zilliqa auf der Grundlage, da es ebenfalls Sharding unterstützen wird. Doch im Gegensatz zum traditionellen Sharding haben die Smart Ledgers von Fetch.Ai sogenannte Ressourcenspuren. Das heißt eine Transaktion kann gleichzeitig mehreren verschiedenen Spuren zugeordnet werden. Das System wird in ähnlicher Weise wie das Chain-Forking-Verfahren fragmentiert, wobei neue Spuren erstellt werden können, um den Druck auf einen überfüllten Transaktionspool zu verringern. Auf alte Spuren wird durch zwei neue verwiesen, wodurch eine DAG-ähnliche Struktur geschaffen wird, die eine Blockchain-Datenkonsistenz ermöglicht.

Die Blockchain kann einen Transaktionsblock bilden, indem auf die vorherigen Block-Hashes in den Gruppen verwiesen wird, die in den Transaktionsressourcen definiert sind. Insgesamt handelt es sich um ein kompliziertes System mit dem Ziel, beispiellose Skalierbarkeit, Stabilität, nützliche wirtschaftliche Arbeit und Qualitätsinformationen zu liefern. Das Projekt nutzt den UPOW- Konsensmechanismus (Useful Proof of Work). Es kombiniert PoW, PoS und DAG miteinander. Das DAG-System betrachtet jede Transaktion als gültig, sobald sie von zwei Knoten bestätigt wurde. Dabei lässt es Rechenressourcen frei, um die KI zu trainieren. Zusätzlich können Low-Power-Knoten Blockchain-Belohnungen verdienen, indem sie Transaktionen mit geringem Wert validieren.

Binance glaubt an den Erfolg von Fetch.Ai

Das Binance Launchpad ist die exklusive Token-Launch-Plattform des Handelsgiganten für digitale Assets. Der Exchange Riese gründetet sein Launchpad, um Blockchain-Projekten zu unterstützen. Dabei helfen sie nicht nur bei der Beschaffung von Geldern, sondern bieten ihnen Zugang zu einem umfassenden Netzwerk, Mentoring und Unternehmensberatung, um das Wachstum weiter zu fördern.

Nach dem Erfolg des BitTorrent Token Verkaufs im Januar 2019 war Fetch.Ai das zweite Coin Offering Projekt des Jahres, welches auf dem Binance Launchpad gestartet wurde. Über 69 Millionen FET, der native Token von Fetch, standen während dem Public Offering am 25. Februar 2019 zum Verkauf. Innerhalb von 10 Sekunden waren alle ausverkauft. Das Unternehmen konnte durch die ICO weitere 6 Millionen US$ Investitionskapital generieren.