Edward Snowden: Krypto-Verbot in China macht Bitcoin nur stärker
Der amerikanische Whistleblower Edward Snowden äußerte sich in einem seiner jüngsten Tweets über die Widerstandsfähigkeit von Bitcoin.
Er glaubt, dass die neuerliche Verschärfung des Verbots von Kryptowährungen in China Bitcoin nur noch stärker gemacht hat.
Doch wirklich sicher darf sich Bitcoin seiner noch nicht sein. Zwar gibt es mit El Salvador bereits das erste Land, welches Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel deklariert hat, doch versuchen Staaten und Regierungen nach wie vor, Bitcoin mit teilweise haltlosen Argumentationen unattraktiv aussehen zu lassen.
Sometimes I think back to this and wonder how many people bought #Bitcoin then.
It's up ~10x since, despite a coordinated global campaign by governments to undermine public understanding of—and support for—cryptocurrency.
China even banned it, but it just made Bitcoin stronger. https://t.co/pbnOFGfaVf
— Edward Snowden (@Snowden) October 3, 2021
Edward Snowden sagt, dass staatliche Eingriffe in den Krypto-Sektor Bitcoin nur noch stärker machen
China verschärfte kürzlich zum wiederholten Male seine Richtlinien in Bezug auf Kryptowährungen.
Wenn es nach Edward Snowden geht, verstärken diese Sanktionen allerdings Bitcoin und Co. nur noch mehr, als sie vielleicht von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
Edward Snowden wurde als Whistleblower bekannt, als er 2013 streng geheime Dokumente über die Massenüberwachungsprogramme der US-amerikanischen Regierung veröffentlichte.
Als ehemaliger Agent der National Security Agency (NSA) hatte er zu damaliger Zeit Zugriff zu diesen Informationen.
Nach der Veröffentlichung dieser Informationen suchte Snowden Asyl in Russland. Nach jahrelangen Visaverlängerungen erhielt er im Jahre 2020 ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Russland.
Mit seinem Tweet bezog er sich auch auf den „Schwarzen Donnerstag“, den 12. März 2020. Damals brachen die Kurse im Kryptowährungsmarkt aufgrund der nach wie vor andauernden Coronakrise historisch ein.
Bitcoin verlor an nur einem Tag über 35 Prozent und die Marktkapitalisierung des gesamten Krypto-Marktes rauschte auf 135 Milliarden US-Dollar ab. Das entspricht ca. einem Drittel des heutigen Market Caps von Ethereum allein.
Leute, die damals Bitcoin gekauft haben, profitieren heute von einer Verzehnfachung ihrer Einsätze, wenn nicht sogar noch mehr.
Und all das ist geschehen, obwohl Regierungen und Medien immer wieder versucht haben, und immer noch versuchen, Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, in ein schlechtes Licht zu rücken.
Paradebeispiele für die Integration von Bitcoin
Alle Regierungen und Medien über einen Kamm zu scheren, wäre jedoch sehr unseriös, auch wenn der Großteil der Landesverwaltungen so über Bitcoin denkt. Doch es gibt auch Ausnahmen, und die vermehren sich sogar.
Die aktuell bekannteste Ausnahme ist der mittelamerikanische Staat El Salvador. Seit dem 7. September 2021 ist Bitcoin dort gesetzliches Zahlungsmittel, neben dem US-Dollar.
Die Menschen dort können fast überall mit der digitalen Währungen bezahlen. Für einen leichteren Einstieg und um seine Bevölkerung für Bitcoin zu begeistern, gewährt die salvadorianische Regierung jedem Einwohner des Landes Bitcoin im Wert von 30 US-Dollar in Verbindung mit der Nutzung der Chivo Wallet.
Panama nimmt sich El Salvador als Vorbild
Während Bitcoin (BTC) in El Salvador zum gesetzlichen Zahlungsmittel wird, befindet sich ein weiteres Land in Mittelamerika auf dem Weg, die freie Nutzung von Kryptowährungen wie BTC und ETH zu ermöglichen.
Kurz nach der offiziellen Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador brachte die Republik Panama einen Gesetzentwurf zur Regulierung von Kryptowährungen ein.
Dieser zielt darauf ab, das Land „kompatibel mit der Blockchain, Krypto-Assets und dem Internet“ zu machen.
Die Befürworter dieses Entwurfs sind überzeugt, dass die neue Gesetzesinitiative das Potenzial hat, Tausende Arbeitsplätzen zu schaffen, neue Investitionsquellen zu erschließen und die Regierung „transparenter“ zu machen.
Laut dem von Silva geteilten Gesetzesentwurf beabsichtigt die neue Gesetzgebung, Kryptowährungen wie Bitcoin als alternative Zahlungsmethode anzuerkennen.
Die Autoren des Gesetzentwurfs betonten, dass Kryptowährungen schnelle und kostengünstige Zahlungen ermöglichen, die es ihnen erlauben, eine finanzielle Transaktion „unabhängig von der Entfernung zwischen den Parteien und dem Transaktionsvolumen“ abzuschließen.
Der aktuelle Stand, einen Monat nach der Einbringung des Gesetzesentwurfs, war zu Redaktionsschluss unverändert.
Die Hälfte der Brasilianer ist für eine Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel
Die Einwohner Brasiliens gehören zu den größten Befürwortern der Einführung von Bitcoin in El Salvador und wollen, dass auch ihr Land diesen Schritt wagt. Dies ergab eine Umfrage von Sherlock Communications über die Forschungsplattform Toluna.
48 % der Brasilianer meinen, dass ihr Land Bitcoin einführen sollte, wobei 31 % der Idee grundsätzlich zustimmen und 17 % sie sehr befürworten.
Das geht aus einem Bericht der lokalen Nachrichtenagentur Valor Investe hervor. Neben den Brasilianern befragte die Studie auch Menschen aus Argentinien, Kolumbien, Costa Rica, El Salvador, Venezuela und Mexiko.
In Brasilien hat eine liberalere Regulierung institutionelle Investoren und Unternehmen in diesen Sektor gelockt. […] El Salvadors Experiment könnte eine wichtige Referenz für lateinamerikanische Länder werden, wie sie Blockchain und Kryptowährungen in ihre Wirtschaft einbinden und ihren Bürgern mehr Wohlstand verschaffen können.
Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist
Angesichts der hervorragenden Erfolgsbilanz von Bitcoin nach dem Einbruch Anfang 2018 und im März 2020 könnte man meinen, dass die Regierungen es bereits aufgegeben haben, gegen Bitcoin zu schießen. Dennoch glaubt Snowden, dass Kryptowährungen noch nicht über den Berg sind.
In seiner Antwort auf einen Twitter-Nutzer, der behauptet, dass Regierungen „das Unvermeidliche hinauszögern“, sagt er, dass es „nicht vorbei ist, bis es vorbei ist“.
Er spielte damit darauf an, dass Regierungen Bitcoin am Ende verbieten könnten, so wie es mit Gold in der Vergangenheit passiert ist.
Im Jahr 1933 verbot der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt den Goldbesitz.
Das Verbot wurde erst revidiert, als der spätere Präsident der USA, Gerald Ford, einen Verfechter des Goldes im Fernsehen sah, der ihn davon überzeugte, die unnötige Beschränkung 1971 aufzuheben.
Auch zeitgenössische Investoren sprangen unlängst auf diesen Zug auf. Der legendäre Hedgefonds-Manager Ray Dalio sagte im März dieses Jahres, dass die Wahrscheinlichkeit groß sei, dass die Regierung Bitcoin genauso verbieten würde, wie sie einst Gold verbot.
Der Milliardär erklärt, dass Regierungen dazu neigen, ihr Geldmonopol zu schützen, und sie wollen nicht, dass andere Währungen wie Bitcoin ihnen im Weg stehen, weil „die Dinge außer Kontrolle geraten könnten.“
Fazit – Verbot von Kryptowährungen macht sie nur stärker als schwächer
Whistleblower Edward Snowden sieht gegenwärtig keine negative Auswirkung des Krypto-Verbots in China auf Bitcoin und Co. im Allgemeinen.
Ganz im Gegenteil – zunehmender Regulierungsdruck der Regierungen scheint die digitalen Währungen nur noch mehr zu stärken.
Während China verbietet, die USA und die EU versuchen, so viel wie möglich zu regulieren, schicken sich die Länder in Mittel- und Südamerika an, zum neuen Bitcoin-Hub zu werden.
El Salvador hat BTC bereits als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Andere Nationen wie Brasilien, Panama und Peru arbeiten daran, wie eine Umsetzung nach dem Vorbild der Salvadorianer aussehen könnte – egal, ob ebenfalls als gesetzliches Zahlungsmittel oder zumindest als legale Option, die zusätzlich seitens der Regierung unterstützt wird.
Dennoch werden weniger Bitcoin-freundlichere Nationen weiterhin versuchen, Kryptowährungen weitestgehend so zu regulieren, dass deren Nutzer den Gefallen an ihnen verlieren.
Zumal ein Großteil derer darum bemüht ist, eine landeseigene digitale Währung zu kreieren. Unnötige Konkurrenz durch dezentrale Äquivalente würde dabei nur hinderlich sein.
In welcher Form die Regulierung fortschreitet und ob ein ähnliches Verbot, wie in China, auch in anderen Industrienationen Umsetzung findet, bleibt abzuwarten. Gänzlich auszuschließen ist es allerdings nicht.