Dezentrales Identitätsnetzwerk – Microsoft entwickelt ION
Microsoft gilt als eines der wichtigsten Softwareunternehmen der Welt. Nun hat der Konzern angekündigt, dass er ein dezentrales Identitätsnetzwerk (ION) entwickelt. Als Basis für die weitere Entwicklung wird die Bitcoin Blockchain verwendet.
Dezentrales Identitätsnetzwerk auf Basis der Bitcoin Blockchain angekündigt
Wie Microsoft am 13. Mai 2019 im Rahmen eines Blogbeitrags bekannt gab, wird der Konzern ein eigenes Identitätsnetzwerk auf Basis der Distributed Ledger Technologie entwickeln. Insbesondere die Bitcoin Blockchain soll als technologische Grundlage herhalten. In einem Blogbeitrag gab das Unternehmen zudem bekannt, dass das sogenannte Identity Overlay Network (ION) auf einer ganzen Reihe offener Standards basieren wird. Bei der Entwicklung setzt der Softwareriese auf eine Kooperation mit der Decentralized Identity Foundation.
Wie Microsoft mitteilt, zielt der eigene Ansatz auf bestehende Probleme bei der Datenübertragung ab. Die aktuell stabilste, dezentralste und öffentlichste Blockchain bietet lediglich eine Datenrate von zehn Transaktionen pro Sekunde. Diese Datenrate sei für eine Welt voller „Dezentralized Identities“ (DID) schlichtweg nicht geeignet.
Microsoft sieht im dezentralen Identitätsnetzwerk einen Zukunftsmarkt
Wie Microsoft im Rahmen des Blogbeitrags hervorhebt, sieht das Unternehmen in den DIDs einen Zukunftsmarkt. Nahezu jede Person werde in Zukunft eine dezentralisierte, digitale Identität benötigen, welche sie besitzen und kontrollieren können. Diese Identitäten lassen sich durch eigenverwaltete Zuordnungsmerkmale verwalten, sodass eine sichere und private Interaktion möglich ist.
Laut Daniel Bucher, einem Programmmanager des Microsoft Identity Teams bestehe das Ziel im Abbau des Einflusses Dritter. Vor allem Applikationen, Dienste und Organisationen haben im Regelfall Zugriff auf die persönlichen Zuordnungsmerkmale, E-Mail-Adressen und Nutzernamen. Dementsprechend arbeitet Microsoft am Aufbau eines Ökosystems, bei dem Milliarden von Menschen auf unzähligen Endgeräten sicher interagieren können. Dabei stellt die Interoperabilität der Geräte eine grundlegende Voraussetzung für die verfolgten Standards und Open-Source-Komponenten dar. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Open-Source-Entwicklern ist eine Besonderheit bei der Entwicklung einer DID. Dementsprechend ist das Ziel dieser Zusammenarbeit die öffentliche Einführung des ION-Services auf dem Bitcoin-Mainnet in den kommenden Monaten.
Neben Microsoft befassen sich zahlreiche Konzerne mit den Möglichkeiten der Identitätsverwaltung auf der Basis der Blockchain-Technologie. Unter anderem hat PayPal im vergangenen Monat eine Investition in ein Startup aus eben jener Branche getätigt. Zudem ist an dieser Stelle anzumerken, dass ION nicht die erste Blockchain-Initiative des Technologiekonzerns ist. Vielmehr hat das Unternehmen zahlreiche Entwicklungen vorgestellt und eingeführt. Erst in diesem Monat teilte Microsoft mit, dass die Azure-Cloud ein neues Update erhalten hat. Hierbei handelt es sich um das Azure Blockchain Developer Kit auf Basis der Ethereum-Blockchain. Des Weiteren hat sich mit Starbucks ein erster Nutzer dieses neuen Services gefunden – das Tool soll in Zukunft bei der Überwachung der Kaffeeproduktion unterstützen.