Deutsche Börse und Zentralbank | Blockchain-Abrechnungen erfolgreich
Die Deutsche Zentralbank und der Marktplatzbetreiber Deutsche Börse haben erfolgreiche einen Test zur Implementierung einer Blockchain abgeschlossen. Aus einem Bericht der Deutschen Börse geht hervor, dass die getestete Technologie im Zuge des Abrechnungswesens eingesetzt werden soll.
Deutsche Börse fokussiert Forschung auf das komplexe Abrechnungswesen
Aus einem Bericht der deutschen Börse vom 25. Oktober 2018 geht hervor, dass diese mit der Bundesbank kooperiert hat, um den Einsatz der Blockchain-Technologie im Rahmen von Abrechnungen zu untersuchen. Aus dem veröffentlichten Bericht geht hervor, dass der Dax-Konzern bereits im Jahr 2016 mit den Forschungen – diese wurden unter dem Namen Blockbaster durchgeführt – im Bereich der Blockchain-Technologie begonnen hat. Die Kooperation der Deutschen Börse und der Bundesbank zur Erforschung der Blockchain lässt sich auf die Ausgabe von Bonds zurückführen. Hierbei sollte der komplette Lebenszyklus der Bondsausgabe, deren Abrechnung, Kapitalmaßnahmen, die Kapitalrückführung und der Geldtransfer untersucht werden. Zusätzlich sollte geklärt werden, wie digitale Währungen genutzt und Transaktionen zwischen Marktteilnehmern veranlasst werden können.
Zum Test des Transaktionsvolumens und der Bearbeitungsgeschwindigkeit haben die Finanzinstitute auf Hyperledger Farbic und Digital Asset, einer Ditributed-Legder-Lösung für den Finanzsektor, zurückgegriffen. Die Autoren der Studie heben zudem hervor, dass sich die Technologie während des Testzeitraums konstant verbessert haben. Dementsprechend sind vor allem die ersten Testergebnisse als redundant zu betrachten.
Im Test wurden Vorteile und Nachteile der Technologie untersucht
Der Bericht geht auch auf die Vor- und Nachteile der Blockchain-Technologie ein. Insbesondere die hohe Latenz einiger Komponenten sowie die hohe CPU-Auslastung gehören zu den Nachteilen der Technologie. Dahingegen gelten die Elastizität sowie die bessere Energieeffizienz als großer Vorteil der Blockchain-Technologie.
Aus dem Test haben die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Börse abgeleitet, dass dezentralisierte Lösungen von zahlreichen Finanzinstituten genutzt werden sollten, um den Anforderungen der Finanzmärkte gerecht zu werden. Zudem konnte der Test belegen, dass Unternehmen, die auf Blockchain- oder Distributed-Ledger-Technologien zurückgreifen, ein besseres Angebot und spezifischere Software für Kunden bereitstellen konnten. Vor allem die Spezialisierung der Blockchain hinsichtlich spezifischer Anwendungsfälle gilt als Vorteil der Technologie. Mit Burkhard Balz hat sich auch ein Topmanager der Deutschen Bundesbank zum Erfolg der Forschungen geäußert. Demnach erwartet Balz, dass die Forschungen auch in Zukunft schnell voranschreiten werden. Zudem sollen vor allem Volumen-starke Applikationen von den zukünftigen Entwicklungen profitieren. Des Weiteren betont Balz, dass eine überwachte Architektur, die die Anforderungen des Finanzsektors erfüllt, als richtiger Ansatz gesehen werden kann.
Erst am 23. Oktober 2018 wurde bekannt, dass das britische Startup Setl den Eintritt in den Abrechnungsmarkt schaffen will. Im ersten Schritt erhielt das Unternehmen eine Lizenz von der französischen Finanzaufsicht. Die Lizenz erlaubt Setl die Verknüpfung mit der Target2-Securieties-Plattform. Hierbei handelt es sich um ein pan-europäisches Netzwerk für die Einlagenabrechnung. Dieses System wird von der Europäischen Zentralbank betrieben und soll die Geschwindigkeit von grenzübergreifenden Transaktionen erhöhen. Die Gründung des Unternehmens lässt sich ins Jahr 2015 zurückführen. Mittlerweile steht fest, dass Setl den Weg in den Abrechnungsmarkt schaffen wird. Bereits im kommenden Jahr soll der Dienst implementiert werden.