Was ist Compound?

Bei Compound handelt es sich um ein DeFi-Kreditvergabeprotokoll. Dabei läuft die Software auf Ethereum und zielt darauf ab, mithilfe eines verteilten Netzwerks an Computern einen traditionellen Geldmarkt zu betreiben.

Nutzer von Compound können ihre Kryptowährungen in Pools einzahlen, welche von der Plattform dieses Krypto-Projekts unterstützt werden und erhalten so Zinsen von ihren Kryptowährungen.

Dementsprechend ermöglicht Compound den Besitzern von Kryptowährungen, einen Cashflow mit ihren Token zu generieren.

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Die wichtigsten Eigenschaften von Compound im Überblick

Compound stellt ein dezentrales Finanzprotokoll (DeFi) dar und ermöglicht es seinen Nutzern, Kredite aufzunehmen und zu vergeben, ohne auf einen klassischen Finanzvermittler wie eine Bank angewiesen zu sein.

Das Projekt wurde bereits im Jahr 2017 von Geoffrey Hayes und Robert Leshner gegründet, die zuvor in Führungspositionen beim Online-Essenslieferdienst Postmates tätig waren.

Beide haben leitende Positionen bei Compound Labs, Inc. inne, dem Unternehmen, das die Software für das Protokoll von Compound entwickelt hat.

Das Hauptnetz von Compound wurde im Jahr 2018 gelauncht. Seitdem konnte die Plattform deutlich an Beliebtheit gewinnen und die Marktkapitalisierung schoss zwischenzeitlich auf über 3 Milliarden Euro.

Mittlerweile ist sie aber wieder deutlich gesunken und das Projekt weist eine Kapitalisierung in Höhe von etwa 400 Millionen Euro auf.

Name Compound
Kürzel COMP
Marketcap
Rang
Gründung 2017
Gründer Geoffrey Hayes und Robert Leshner
ICO
Blockchain/Standard Ethereum
Status Online
Website https://compound.finance/
Whitepaper Ja

*(Stand heute)

Wie funktioniert Compound?

Compound basiert auf Ethereum, sodass alles auf der Plattform über Smart Contracts abgewickelt wird.

Nutzer von Compound können Token in einen Compound-Pool einzahlen und erhalten hierfür cToken.

Dabei stellen diese cToken einen Anspruch auf einen bestimmten Anteil am Vermögen des Pools in Compound dar.

Letztlich hinterlegst Du eine bestimmte Kryptowährung, zum Beispiel Ethereum, und erhältst dafür cETH.

Diesen cToken kannst Du nach einer bestimmten Zeit gegen Deine Ethereum-Token sowie Zinsen einlösen.

Neben Ethereum werden viele weitere Kryptowährungen unterstützt:

  • DAI
  • Tether
  • Wrapped Bitcoin
  • Uniswap
  • USDC
  • BAT
  • COMP
  • ZRX
  • Augur
  • Sai

Die Zinsen entstehen dadurch, dass der Wechselkurs für Deine cToken mit der Zeit ansteigt.

Das führt dazu, dass Du Deine cToken für einen höheren Betrag eintauschen kannst als Du ursprünglich eingesetzt hast.

Dabei richten sich die Zinssätze nach Angebot und Nachfrage. Bei unterschiedlichen Kryptowährungen kann der Zinssatz daher stark variieren.

Dabei kannst Du aber nicht nur Deine Kryptowährungen der Plattform zur Verfügung stellen und hierfür Zinsen erhalten, sondern auch Kryptowährungen über die Plattform ausleihen.

Du kannst Dir die sogenannten cToken ausleihen, die entstehen, wenn ein Nutzer seine Kryptowährungen im Compound-Protokoll hinterlegt.

Diese ERC20-Token können in anderen dezentralen Apps eingesetzt oder gehandelt werden.

Wie hoch die Beleihungsquote ausfällt, ist unterschiedlich. In der Regel liegt sie zwischen 50 und 75 %.

Das bedeutet, dass nicht der komplette Wert der hinterlegten Kryptowährungen beliehen werden kann.

Dementsprechend hängt die Höhe des Kredits hauptsächlich von der Qualität der hinterlegten Token sowie deren Wert ab.

Möchtest Du zum Beispiel BAT im Wert von 1.000 Euro beleihen und Compound hat das Beleihungslimit für diesen Coin bei 50 % angesetzt, dann erhältst Du einen Kredit in Höhe von 500 Euro.

Es gibt keine festgelegten Laufzeiten. Das bedeutet für Dich, dass Du den Kredit so lange halten kannst, wie Du möchtest.

Die Rückzahlung des Kredits ist jederzeit möglich. Du darfst die Kapazitätsgrenzen allerdings nicht überschreiten, da Deine Position ansonsten liquidiert wird.

Plattformen, die Compound nutzen
Über die Plattformen und Wallets kannst Du auf Compound zugreifen, Quelle: Compound

Welches Problem adressiert Compound?

Fragt man Compound, dann liegen die meisten Kryptowährungen einfach nur untätig auf Kryptobörsen herum und stiften keinerlei Mehrwert für die Besitzer.

Dementsprechend sorgen die Kryptowährungen für keinen Cashflow. Sie werden in der Regel ausschließlich gekauft, weil die Hoffnung auf Kurssteigerungen besteht.

Dies möchte Compound mithilfe seiner Plattform ändern. Zudem braucht es in der Regel eine zentrale Institution, welche über die Vergabe von Krediten entscheidet.

Wie soll das Problem gelöst werden?

Compound bietet eine dezentrale Kreditplattform an, auf der die Besitzer von unterstützten Ethereum-Tokens ihre Token einzahlen können, um auf einfache Art und Weise Zinsen auf ihre Krypto-Vermögenswerte zu generieren und so Cashflow entstehen zu lassen.

Auch die Aufnahme eines Kredits ist über die Plattform von Compound möglich. Eine zentrale Institution für die Kreditvergabe, wie eine Bank, wird hierfür nicht benötigt, da die Plattform von Compound dezentral ist.

Nutzer können einen gesicherten Kredit aufnehmen, ohne dass hierfür eine gute Bonität notwendig wäre.

Zudem wird Compound von der Community geleitet. Das bedeutet, dass das Team von Compound kein alleiniges Entscheidungsrecht hat.

Stattdessen schlagen die Inhaber des Governance-Tokens (COMP) Änderungen am Protokoll vor.

Anschließend kann darüber abgestimmt werden, ob oder welche Änderungen durchgeführt werden.

Eine Übersicht aller aktuellen und vergangenen Vorschläge ist direkt auf der Homepage von Compound zu finden. Das Team von Compound ist an diesem Prozess nicht beteiligt.

Governance Proposal Compound Übersicht
Übersicht der aktuelle Governance Vorschläge, Quelle: Compound.finance

Potenzial und Chancen von Compound

Die Plattform von Compound birgt großes Potenzial, da diese eine dezentrale Kreditvergabe ermöglicht.

Denn dank der Plattform von Compound müssen die Besitzer von Kryptowährungen nicht mehr auf Cashflow bei ihren Kryptowährungen verzichten.

Oftmals liegen die Kryptowährungen nur auf Wallets oder Krypto-Börsen herum und generieren keinerlei Rendite.

Bei Compound können Nutzer diese aber nun hinterlegen und erhalten hierfür Zinsen. Dank Compound können Tokens somit verwendet werden, um ein Einkommen damit zu erzielen.

Auch bei der Vergabe von Krediten bietet Compound einen großen Vorteil. Denn die Kredite werden mit Kryptowährungen besichert.

Somit können die Besitzer von Kryptowährungen ihre Krypto-Vermögenswerte nutzen, um zusätzliches Kapital aufzunehmen.

Im Gegensatz zu einer Bank spielt die Bonität dabei keine Rolle, da die Kryptovermögenswerte als Sicherheit dienen.

Um das Risiko zu reduzieren, dürfen diese zu maximal 50 bis 75 % beliehen werden.

Zudem erfolgt die Liquidation, sofern der Wert der hinterlegten Kryptowährungen unter eine bestimmte Schwelle fällt.

Risiken und Herausforderungen

Auch wenn Compound über großes Potenzial verfügt und Nutzern von Kryptowährungen ein zusätzliches Einkommen beschaffen kann, so bestehen dennoch entsprechende Risiken.

So fällt unter anderem die Volatilität, wie bei vielen anderen Krypto-Projekten auch, sehr hoch aus.

Die Marktkapitalisierung lag mal bei mehr als 3 Milliarden Euro, während die heutigen Kurse nur zu einer Bewertung von etwa 400 Millionen Euro führen.

Dementsprechend müssen Anleger auch bei diesem Projekt mit großen Kursschwankungen rechnen.

Ein großes Risiko, das immer bei solchen dezentralen Kreditplattformen besteht, ist das eines Hacks oder Ausnutzens der Smart Contracts von Hackern.

Denn Compound nutzt Smart Contracts, um seine Dienstleistungen anbieten zu können.

Wenn also Cyberkriminelle diese Smart Contracts erfolgreich hacken können, dann haben sie Zugriff auf die Kryptowährungen, die in diesen Smart Contracts gespeichert sind.

Dann würden Anleger ihre hinterlegten Kryptowährungen verlieren, was zu einem massiven Vertrauensverlust in die Plattform von Compound führen und somit möglicherweise den Ruin des Projekts bedeuten könnte.

Es müssen jedoch nicht zwangsläufig Hacks sein. Auch fehlerhaft programmierte Smart Contracts können für signifikante Verluste der Gelder verantwortlich sein – so geschehen im Oktober 2021.

Compound Token-Ökonomie

Momentan sind COMP Coins im Umlauf. Die Anzahl der Coins ist auf maximal 10.000.000 begrenzt, mehr Tokens gibt es nicht.

Die Zuteilung von über 4,2 Millionen COMP an die Nutzer von Compound erfolgt über einen Zeitraum von 4 Jahren.

Dabei geht mit etwa 2,4 Millionen Token die zweitgrößte Summe an die Aktionäre von Compound Labs, Incorporated.

Die Gründer von Compound sowie das Team sollen insgesamt 2,2 Millionen COMP im Rahmen einer vierjährigen Sperrfrist erhalten.

Für die gemeinschaftliche Führung sind 775.000 Token reserviert, während 332.000 COMP an zukünftige Teammitglieder gehen sollen.

Dabei kann sich die genaue Verteilung mit der Zeit ändern, da die Community über die Emissionsrate mitbestimmen kann.

Diese kann sich daher reduzieren oder erhöhen. Kaufen kannst Du Den Coin unter anderem über die nachfolgenden Kryptobörsen:

Wir fassen die wichtigsten Daten der Compound der Token-Ökonomie für Dich hier noch einmal zusammen:

Anzahl Coins
Max. Coins
Allokation Coins Etwa 42 % an die Nutzer,
rund 24 % an die Aktionäre von Compound Labs, Inc.,
rund 22 % an Gründer und Team,
fast 8 % für die gemeinschaftliche Führung
und etwa 3 % gehen an zukünftige Teammitglieder
Handelsvolumen
Marktdominanz 0,03 %
Distanz zum ATH

* Stand heute

Warum ist die Kryptowährung Compound etwas wert?

Die Kryptowährung Compound ist vor allem deshalb etwas wert, weil sie bestimmte Probleme lösen kann.

Hierzu gehört unter anderem das Problem, dass viele Kryptowährungen untätig auf Kryptobörsen oder Wallets herumliegen und keinerlei Einkünfte für ihre Besitzer erwirtschaften.

Durch die Plattform von Compound kann dies geändert werden, indem die Kryptowerte dort für eine bestimmte Zeit hinterlegt werden, wofür die Besitzer Zinsen erhalten.

Zudem wird für die Kreditaufnahme keine zentrale Zwischenpartei mehr benötigt, welche über die Vergabe von Krediten anhand der Bonität entscheidet.

Denn bei Compound können durch das Hinterlegen von Kryptowerten Kredite aufgenommen werden, wobei die Bonität einer Person keine Rolle mehr spielt.

Compound Allokation zum ICO

Compound hat seinen Token nicht über ein ICO herausgegeben, wie bei vielen anderen Kryptowährungen üblich.

Stattdessen wurde der Token über sogenanntes Liquidity Mining herausgegeben.

Das bedeutet, dass die Token an diejenigen vergeben wurden, die der Plattform von Compound Liquidität bereitgestellt oder ihr Mittel geliehen haben.

Das Ziel dieser Herangehensweise bestand darin, Anreize zu schaffen, die zu einer Steigerung der Nutzung der Plattform führen sollten, statt zu einer Spekulation über den Preis des Tokens.

Token-Verteilung Compound COMP
Übersicht der Token-Verteilung bei Compound, Quelle: Medium

Technische Parameter von Compound

Da das Compound Protokoll auf Ethereum basiert, ist der Konsensus ebenfalls Proof-of-Stake.

Konsensus Protokoll Proof-of-Stake
Konsensus-Algorithmus Proof-of-Stake
Blockzeit 333 ms
Programmiersprache TypeScript, Solidity,
JavaScript, PEG.js,
Shell, Makefile
Developer Guidelines Ja, Compound Developer Guidelines

Sicherung des Compound-Netzwerks

Das Netzwerk von Compound wird dadurch gesichert, dass ein Besicherungsfaktor für alle Vermögenswerte erzwungen wird. Dies führt dazu, dass jeder Pool zu jeder Zeit überbesichert ist.

Sollten die hinterlegten Sicherheiten einmal unter ein bestimmtes Mindestniveau fallen, dann werden diese mit einem Abschlag in Höhe von 5 % an Liquidatoren verkauft.

Hierdurch kann ein Teil des Kredits bereits abgezahlt werden und der restliche Teil ist wieder ausreichend besichert.

Dieses Vorgehen sorgt dafür, dass Kreditnehmer ein angemessenes Sicherheitsniveau beibehalten, während das Kapital von Kreditgebern dadurch abgesichert wird.

Zusätzlich haben Liquidatoren die Möglichkeit, am Prozess mitzuverdienen.

Compound Koopertionen

Im Jahr 2019 konnte man die Funktionalität hinsichtlich der Kompatibilität mit Drittanbietern verbessern, sodass man mehrere Partner für sich gewinnen konnte, die Compound in ihre Anwendungen integriert haben.

Hierzu gehört unter anderem die große Kryptobörse Coinbase. In der Coinbase Wallet können Nutzer seitdem ihr Guthaben auf Compound in der App einsehen.

Damals stellt Compound eine beachtliche Anzahl an Token zur Verfügung, die Nutzer über das Learn & Earn Feature bei Coinbase erhalten konnten.

Mithilfe von Zerion können Nutzer Zinsgewinne leicht verfolgen. Opyn sorgt für eine Verbindung zwischen Compound und Uniswap, sodass der Margin-Handel erleichtert wird.

Compound Konkurrenz

Zu den Konkurrenten von Compound zählt unter anderem Yearn.Finance, denn auch dieses Krypto-Projekt ist im DeFi-Bereich tätig und erlaubt es seinen Nutzern, ein regelmäßiges Einkommen zu erwirtschaften.

Dabei besteht das Ziel der Plattform dieses Anbieters darin, eine möglichst einfache Lösung für die Nutzer zu bieten, um möglichst hohe Renditen mit ihren Kryptowährungen erwirtschaften zu können.

Auch die Kryptowährung Aave steht in Konkurrenz zu Compound, da dieses dezentrale Finanzprotokoll ebenfalls die Vergabe und das Leihen von Krypto-Vermögenswerten ermöglicht.

Auch Nexo also zentraler Anbieter ermöglicht Nutzern die Verzinsung ihrer angelegten Kryptowährungen.

Name Marketcap Rang
Yearn.Finance (YFI)
Harvest Finance (FARM)
Aave (AAVE)
Nexo (NEXO)

*Stand heute

Fazit

Compound ist im dezentralen Finanzbereich (DeFi) tätig und verfügt über eine Plattform, die es Nutzern ermöglicht, ihre Kryptowährungen zu verleihen und dafür Zinsen zu erhalten.

Du kannst eine der unterstützten Kryptowährungen hinterlegen und hierfür sogenannte cToken erhalten.

Diese steigen im Laufe der Zeit im Wert, sodass die Kryptowährung inklusive der Wertsteigerung bzw. Zinsen zurückerhalten wird.

Die Höhe der Zinsen orientiert sich an Angebot und Nachfrage und kann somit je nach genutzter Kryptowährung entsprechend variieren.

Zusätzlich dazu können sich die Nutzer über die Plattform von Compound Kapital beschaffen.

Denn über Compound kannst Du nicht nur als Kreditgeber, sondern auch als Kreditnehmer auftreten.

Ein großer Vorteil ist, dass im Gegensatz zu einer klassischen Bank keine Prüfung Deiner Bonität erforderlich ist.

Autor
Autor & Editor

Ich bin Krypto-Enthusiast seit 2017. Begonnen hat meine Krypto-Reise mit Airdrops verschiedenster Projekte. Seit 2020 bin ich Teil des Blockchainwelt.de Teams. Zu meinen Krypto-Steckenpferden gehören Krypto-News, Hardware Wallets sowie alles rund um das Thema Krypto-Kreditkarten.

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