Blockchain-Patente führen Patent-Neuanmeldungen an

Laut eines Berichts des britischen Mediums Compelo übersteigen die Blockchain-Patente die Patenteinreichungen anderer Technologien signifikant. Hierbei bezieht sich das Medium auf die Analysen des Schweizer Federal Instiute of Intellectual Property (IPI) sowie des Londoner Rechtsunternehmens Withers & Rogers. 

Anzahl der Patente im Bereich der Blockchain-Technologie überflügeln andere Zukunftsfelder

Wie das britische Medium Compelo in einem Bericht vom 5. Juni 2019 verdeutlicht, steigen die Patente für Blockchain-Patente kontinuierlich an. Hierbei bezieht sich das Unternehmen auf die Analysen des schweizerischen IPI sowie der britischen Anwaltskanzlei Withers & Rogers. Insgesamt zeige sich, dass die Anzahl der global verzeichneten Blockchain-Patente bei den Zukunftstechnologien an vorderster Stelle liegen. Auch das Quanten-Computing verzeichnet weniger Patent-Neuanmeldungen und insgesamt liegen die Distributed Ledger Technologien auch hier an erster Stelle. 

Im Zeitraum von 2016 bis 2017 reichten die Unternehmen demnach rund 2.666 Patente mit einem Bezug zur Zukunftstechnologie ein. 59,6 Prozent dieser Patente wurden innerhalb von zwei Jahren angemeldet – und in Zukunft könnte die Anzahl weiterhin ansteigen. Auch hier zeigt sich, dass die Distributed Ledger Technologien weit vor den anderen Zukunftstechnologien liegen und auf ein größeres Interesse stoßen.

Laut den Annahmen der Kanzlei Withers & Rogers LLP, diese unterstütze das IPI bei der Auswertung und Validierung der Daten, soll das Wachstum auch in den kommenden Jahren deutlich spürbar sein. Phil Horler, ein Patentanwalt der Kanzlei, sagt, dass Technologien wie das Quanten-Computing seit Jahrzehnten im Fokus der Forschung liege. Folglich zeigen die Patentanmeldungen auch, dass es ein solches Interesse gäbe.

Zudem könne man auch hier bestätigen, dass die Aktivitäten in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Auch in den kommenden Jahren könne die Blockchain (Was ist Blockchain?) bei den Patentanmeldungen an erster Stelle liegen. Bei den Einreichungen lagen die USA mit 1.680 Anträgen an erster Stelle. Dahingegen kam China auf 1.590 Patenteinreichungen – Großbritannien kam auf lediglich 270 Patenteinreichungen als größter EU-Vertreter. 

Warum Unternehmen so viele Blockchain-Patente registrieren

Ein Blick auf die eingereichten Patente auf Unternehmensebene verdeutlicht, dass IBM hier führende Rolle einnimmt. Das Unternehmen hat alleine 143 Patentierungen beantragt und somit die Konkurrenz von Visa, Coinplug, Bank of America und Mastercard hinter sich gelassen.

Bei Zahlungsdienstleister Visa zeigt sich zudem, dass 7 Prozent aller Patentierungen auf den DLT basieren. Hieran lässt sich auch die hohe strategische Relevanz für das Kerngeschäft des Unternehmens ableiten. Zudem erklärt Phil Horler, dass eine hohe Anzahl neuer Patentierungen ein gutes Merkmal für eine aufstrebende Technologie seien. Insbesondere zahlreiche Unternehmen fokussieren somit diese Technologie und planen den Einsatz im produktiven Tagesgeschäft. Außerdem tragen die Blockchain-Patente dazu bei, sich bereits in einer frühen Phase elementare Funktionen zu sichern und somit einen Wettbewerbsvorteil für die Zukunft zu sichern. 

Durch die steigende Anzahl an Patenten im Markt könnten sich dominante Unternehmen etablieren, welche die Konkurrenz neuer Marktteilnehmer unterbinden. Dieser Umstand spreche auch dafür, dass es in den kommenden Jahren eine weitere Flut an geistigen Eigentumsrechten geben werde.