Blockchain könnte den Immobilienmarkt revolutionieren

Seit der letzten Rezession konnte der Immobilienmarkt ein signifikantes Wachstum verzeichnen. Vor allem die kommende Preissteigerung, welche aufgrund einer erhöhten Nachfrage durch die Millennials im kommenden Jahr erwartet wird, macht den Immobilienmarkt für viele Investoren besonders interessant.

Der Markt zeichnet sich durch optimierte Rahmenbedingungen aus, doch vor allem der Investmentprozess gilt als altbacken und bietet entsprechendes Optimierungspotenzial.

Die größten Nachteile der Immobilienbranche

Grundsätzlich gibt es in der Immobilienbranche drei grundlegende Nachteile:

  1. Das Vorhandensein von Intermediären
  2. Das Fehlen massentauglichen Finanzierungsarten
  3. Betrügerisches Verhalten

Vor allem Makler und Vermittler provozieren hohe Kosten – in der Regel bis zu sechs Prozent des gesamten Investments. Bei einem Haus im Wert von 100.000 Euro fallen somit rund 6.000 Euro für die Provision an.

Ein genauer Blick auf den Markt zeigt, dass ein Großteil aller Käufe durch Makler durchgeführt wird, sodass hier eine große Kostenposition für Investoren entsteht.

Des Weiteren steigen die Immobilienpreise kontinuierlich an, sodass immer weniger Menschen die Möglichkeit für ein Investment haben.

Immobilienpreise im Millionenbereich sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, sodass nur wenige Bürger die finanziellen Möglichkeiten besitzen, um ein entsprechendes Objekt zu erwerben oder zu finanzieren.

Schlussendlich bietet die Intransparenz des Immobilienmarktes Potenzial für betrügerische Handlungen. Neben falschen Inseraten und unseriösen Beratungen sorgen vorrangig schlechte Bausubstanzen für Ärger beim Kauf.

Die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie im Immobilienmarkt

Eine Blockchain kann den Markt primär mithilfe ihrer Unveränderbarkeit optimieren, denn sämtliche Daten werden auf einem Ledger abgespeichert und somit vor Betrug geschützt.

Hierdurch ergeben sich grundsätzliche Vorteile wie Transparenz, Nachverfolgbarkeit, eine permanente Verfügbarkeit der Daten und eine verbesserte Sicherheit.

Vor allem in der Immobilienbranche können diese Eigenschaften entscheidende Vorteile bieten. Vor allem die Intermediäre können auf diese Weise eliminiert werden.

Die bestehenden Immobilien und die geleisteten Zahlungen können durch eine Blockchain verifiziert werden. Der Einsatz von Kryptowährungen bietet Potenziale bei der Reduktion von Bearbeitungsgebühren.

Vor allem Smart Contracts können an den Anforderungen der Marktteilnehmer ausgerichtet werden und den Markt optimieren.

Zudem ermöglicht der Einsatz von Kryptowährungen auch eine Art des Crowdinvestings. Dementsprechend können Menschen, die sich keine komplette Immobilie finanzieren können, in einen Teil dieser Immobilie investieren.

Im Gegenzug könnten diese Investoren an den erwirtschafteten Gewinnen der Immobilie partizipieren und regelmäßige Cashflows erhalten.

Diese Zahlungen können mithilfe der Blockchain verifiziert werden. Insgesamt würde ein entsprechendes Geschäftsmodell zu einer höheren Verbreitung von Immobilieninvestments beitragen.

Schlussendlich würde der Einsatz der Distributed Ledger Technologie auch für eine drastische Reduktion von Betrugsfällen beitragen.

Vor allem die Authentifizierung von Grundbüchern könnte somit abgesichert werden. Zudem würde der Eigentumswechsel durch eine neue Transaktion in der Blockchain dokumentiert werden.

Des Weiteren können die Interessenten während des Kaufprozesses mögliche Renovierungen und Rücklagen, welche bei der Immobilie getätigt wurden, durch den Einsatz der Blockchain verifizieren.

Die Etablierung der Blockchain-Technologie im Immobilienmarkt

Zum aktuellen Zeitpunkt arbeiten zahlreiche Unternehmen an der Entwicklung entsprechender Marktlösungen. Eines dieser Unternehmen ist i-House.com.

Das Unternehmen arbeitet an der Implementierung eines „Asset Tokenization Offering“, welches eine öffentliche Investition in Immobilienprojekte ermöglicht.

Für die Finanzierung greifen die Marktteilnehmer auf die unternehmenseigene Kryptowährung IHT zurück. Das Geschäftsmodell hat i-House.com mittlerweile in den USA, Thailand, Japan und den Philippinen ausgerollt.

Der CEO und Gründer von i-House.com, Ricky Ng., sieht in diesem Ansatz ein disruptives Geschäftsmodell. Das Unternehmen strebt nach der Etablierung eines öffentlichen Investitionsökosystems für den Immobilienmarkt, welches einen Ansatz zum globalen Investieren bietet.

Hierdurch sollen Endnutzer schneller zu Eigentümern und Anteilseignern von Immobilienprojekten werden. Das IHT-Token wurde zudem von mehreren Krypto-Handelsplätzen adaptiert. i-House.com hofft zudem, dass eine weitere Listung möglich ist, sodass das Wachstum weiter vorangetrieben werden kann.

Die Zukunft der Blockchain-Technologie im Immobilienmarkt

Die Etablierung der Blockchain-Technologie im Immobilienmarkt bietet das Potenzial zur Disruption. Vor allem die Art, wie Transaktionen abgewickelt werden, könnte maßgeblich verändert werden.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig, sodass die Eigentumsrechte, Finanzierungen und auch die Vermittlung über die Blockchain erfolgen könnten.

Langfristig kann die neue Technologie zu einer höheren Nachfrage und für ein weiteres Wachstum im Markt beitragen. Vor allem die zahlreichen Start-ups, die neue Geschäftsmodelle auf der Blockchain entwickeln, haben das Potenzial, den Markt zu verändern.