Joe Lubin: Blockchain Etablierung langsamer als Internet

Laut Joe Lubin, dem Gründer von ConsenSys, wird die Etablierung der Blockchain-Technologie etwas länger als beim Internet dauern. Im Zuge eines Interviews bestätigte Lubin, dass die hohe Komplexität für eine langsamere Adaption sorge.

Blockchain wird sich langfristig etablieren

In einem Interview vom 9. November 2018 bestätigte der ConsenSys-Gründer Joseph Lubin, dass sich die Blockchain-Technologie langfristig etablieren wird. Allerdings wird die Adaption einige Zeit in Anspruch nehmen, denn die Technologie ist durchaus als komplex einzustufen. Aus diesem Grund sieht Lubin eine längere Adaptionsdauer als beim Internet für realistisch an. Lubin, der zudem als Mitbegründer von Ethereum gilt, sieht bei der Entwicklung der Technologie auch einige Parallelen zur Entwicklung des Internets. Demnach gibt es bereits heute einige hundert Projekte, die im praktischen Einsatz Mehrwerte für die Nutzer generieren können.

Vor allem der Einsatz der Blockchain-Technologie im Bereich der Kryptowährungen könnte laut Lubin dazu beitragen, dass die Distributed Ledger Technologien einen durchschlagenden Einfluss auf die Gesellschaft haben und zur Entwicklung eines dezentralen Internets beitragen. Nichtsdestotrotz werde die Entwicklung länger als beim Internet dauern. Lubin merkte zudem an, dass Blockchain-Projekte zu einer nachhaltigeren Entwicklung beitragen werden. Im Zuge des Interviews merkte der Entrepreneur zudem an, dass er ConsenSys lediglich gegündet hat, um eine Firma am Markt zu etablieren, die als Ethereum-Inkubator und Toolhersteller dient. Die Gründung erfolgte vor der Veröffentlichung von Ethereum, sodass sämtliche Tools bereits vor dem Markteintritt der Währung bereitgestellt werden konnten. Insgesamt sollte somit ein dezentralisiertes Ökosystem entwickelt werden, welches durch die Ethereum-Blockchain unterstützt wird.

Weiterentwicklung wichtiger als Marktkontrolle

Zusätzlich merkte Lubin im Rahmen des Interviews an, dass ConsenSys ein reges Interesse an der Weiterentwicklung des Ethereum-Ökosystems hat. Eine marktbeherrschende Rolle sei dahingegen nicht das ausgesprochene Ziel der Entwickler. Des Weiteren sei das Ethereum-Ökosystem zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vollständig dezentralisiert. Allerdings sei diese nach lediglich drei Jahren auch kein realistisches Ziel gewesen. Bei der Frage, wie die aktuelle Dynamik des eigenen Ökosystems genutzt werden könne, um die Etablierung des Web3 zu beschleunigen, wehrte Lubin einen Vergleich mit etablierten Internetgrößen wie Facebook ab. Stattdessen gelten Unternehmen wie Microsoft, IBM, Accenture und Deloitte als Vorbilder bei der Einführung der Blockchain-Technologie.

Vor allem merkte der Entrepreneur an, dass viele aktuell geltende Geschäftsmodelle konträr zum Ansatz der Distributed-Ledger-Technologie seien. So ermöglicht diese eine selbstbestimmte und souveräne Verwaltung der persönlichen Daten. Dies ist bei aktuellen Plattformen schlichtweg nicht möglich. Noch zu Beginn des Jahres merkte Lubin an, dass sich die Gesellschaft auf dem Weg zur Einführung einer einheitlichen Regierung befindet. Diese soll dabei allerdings einen dezentralen Charakter aufweisen und die Idee von Kryptowährungen als erlaubte Zahlungsmittel etablieren. So könnte Bitcoin eine goldähnliche Rolle einnehmen. Ehtereum würde dahingegen als Treibstoff für sämtliche dezentrale Netzwerke gelten.