Al Hilal Bank (Abu Dhabi) | Erste Blockchain Sukuk-Transaktion

Die Al Hilal Bank von Abu Dhabi hat die weltweit erste Sukuk-Transaktion mit der Blockchain-Technologie ausgeführt. Die Bank will den sekundären Markt erobern und gab im September 2018 eine emittierte islamische Fünf-Jahres-Anleihe heraus. Der Sukuk-Markt soll mit der Integration der Blockchain-Technologie in die Infrastruktur der Bank umgestaltet und der Weg für digitalisierte Sukuk geebnet werden.

Eine-Million-Dollar-Vertrag zwischen Al Hilal Bank und Privatinvestor

Bei Sukuk handelt es sich um islamische Anleihen, die Sharia-konform sind und Anlegern die Erwirtschaftung von Gewinn erlauben, ohne das islamische Recht zu untergraben. Gemäß einer Sprecherin der Al Hilal Bank wurde ein Vertrag mit einem privaten Investor über Anleihen im Wert von 1 Million Dollar geschlossen.

Im August gab die Weltbank die weltweit erste Anleihe heraus, die nur die Blockchain verwendete. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll das Fintech-Unternehmen Jibrel Network, das in der Schweiz ansässig ist und Büros in Dubai betreibt, an der Transaktion beteiligt gewesen sein. Bereits Anfang des Monats hatte ein Schweizer Startup-Unternehmen mit dem Namen X8 AG ein islamisches Finanzzertifikat vom Shariyah Review Bureau (SRB) für den Stablecoin auf der Basis von Ethereum erhalten.

Vereinfachung der Kapitalbeschaffung mit der Blockchain-Technologie

Die Al Hilal Bank erhofft sich in der Einführung der Distributed-Ledger-Technologie eine Vereinfachung der Kapitalbeschaffung. Sie verfolgt damit mehrere Ziele:

  • Vereinfachte Emission der Sukuks
  • Vereinfachten Handel
  • Verbesserte Regulierung durch die Aufsichtsbehörden

Das Shariyah Review Bureau prüft die Sharia-Konformität von Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie. Im Sommer dieses Jahres hat es eine Richtlinie für Stellar herausgegeben, um die Technologie in islamischen Finanzinstituten einzusetzen. Bei Stellar handelt es sich um eine Kryptowährung und ein Open-Source-Protokoll für verteilte Zahlungen. Stellar behauptet das erste verteilte Ledger-Protokoll zu sein, das eine Sharia-Compliance-Zertifizierung erhalten hat.
Bereits im Frühjahr veröffentlichte ein indonesisches Fintech-Startup einen Bericht mit dem Titel „Ist Bitcoin Halal oder Haram: Eine Sharia-Analyse„. Es geht in dem Report darum, ob der Bitcoin als Krypto-Leitwährung erlaubt (halal) oder verboten (haram) ist. Das Unternehmen kam zu dem Schluss, dass Bitcoin gemäß Sharia-Recht allgemein zulässig ist.