Diese 10 Blockchain-Trends erwarten uns im Jahr 2020
Ein Rückblick auf das Jahr 2019 zeigt, dass es bereits in diesem Jahr zahlreiche Blockchain-Trends gab. Insgesamt handelte es sich um ein bemerkenswertes Jahr im Blockchain- und Kryptoraum. Der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum überlebte den Bärenmarkt. Zahlreiche neue strategische Allianzen haben das Licht der Welt erblickt und neue Projekte initialisiert. Immer mehr Unternehmen erproben das Potenzial der Blockchain-Technologie im Rahmen von ersten Pilottests – Und immer mehr Blockchain-Protokolle reifen zu fertigen Lösungen heran.
Außerdem zeigen Zentralbanken ein Interesse an dezentralen Lösungen und sprechen sich für die Entwicklung eigener Digitalwährungen aus. Insbesondere China sichert sich eine führende Rolle im Bereich der Blockchain und investiert Milliarden in die Erforschung der Technologie. Entsprechend spannend wird die Entwicklung im kommenden Jahrzehnt. Bereits das Jahr 2020 birgt zahlreiche neue Blockchain-Trends. Im Folgenden stellen wir die zehn wichtigsten Entwicklungen für das kommende Jahr vor.
1. China veröffentlicht die erste CBDC
Wirtschaftlich vollzieht China einen extremen Wandel. Das Land entfernt sich vom Imitieren und fokussiert die Entwicklung neuer Technologien. Dabei liegt unter anderem die Blockchain-Technologie im Fokus der Volksrepublik. Bereits heute kommen einige der größten Kryptobörsen aus China und auch die meisten Mining-Anbieter haben einen chinesischen Ursprung.
Allerdings verdeutlicht vor allem der amtierende Präsident Chinas, Xi Jinping, dass die Blockchain unweigerlich zur Zukunft Chinas gehört. Entsprechend hoch fallen die Investitionen in die Erforschung der Technologie aus. Vor allem die kürzlich abgeschlossene Emission von Finanzanleihen der Bank of China zur Finanzierung kleiner Unternehmen in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar verdeutlicht die Relevanz der Blockchain für das Land.
Eine der wichtigsten Entwicklungen innerhalb Chinas betrifft den digitalen Yen, der bereits im kommenden Jahr erscheinen soll. Dabei möchte die Regierung mit der neuen Währung die wirtschaftliche Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren.
2. Bitcoin ETFs erhalten Zulassung
Auch im Jahr 2019 gehörte der Bitcoin zu einem der wichtigsten Themen im Krypto-Bereich. Noch immer warten Investoren auf die Emission des ersten Bitcoin ETFs. Bisher hatte die SEC stets eine zurückhaltende Position eingenommen und sämtliche Bitcoin-ETF-Anmeldungen abgewehrt.
Dabei galt vor allem die Finanzüberwachung und -manipulation als unzureichend. Als direkte Reaktion entwickelten Unternehmen wie Chainalysis, CipherTrace oder Elliptic wichtige Werkzeuge. Mithilfe der entsprechenden Tools soll eine bessere Überwachung möglich sein.
Eine wichtige Rolle bei der Zulassung des ersten Bitcoin ETFs könnte auch Brad Sherman spielen. Sherman wurde kürzlich zum Vorsitzenden des Unterausschusses für Anlegerschutz, Unternehmertum und Kapitalmärkte gewählt. In seiner Rolle beaufsichtigt er die SEC sowie deren Selbstregulierungsbehörden wie FINRA. Sherman gilt öffentlich als Bitcoin-Gegner. Nichtsdestotrotz könnte ein erneuter Durchbruch bei der führenden Kryptowährung das Interesse am Markt beflügeln und die Freigabe eines Bitcoin ETFs im Jahr 2020 beschleunigen. Bis dahin können Investoren Bitcoin kaufen, in physischer Form oder als CFDs.
3. Facebook veröffentlicht Libra mit eingeschränkter Funktionalität
Im Mai 2019 kündigte Mark Zuckerberg Libra an. Seit diesem Zeitpunkt erregte die Währung öffentliches Interesse. Vor allem Aufsichtsbehörden zeigten sich aufgrund des Funktionsumfangs besorgt und befürchteten ein Risiko für die internationale Finanzstabilität. Dementsprechend haben sich zahlreiche Länder für die Regulierung der Digitalwährung ausgesprochen.
Trotz des medialen Interesses hat die Libra Association die Entwicklung vorangetrieben. Insbesondere das GitHub Repository hat regelmäßige Entwicklungs-Commits erhalten und verdeutlicht den Fortschritt bei den Entwicklungsarbeiten.
Laut Zuckerberg sollte die Währung bereits im kommenden Jahr starten. Trotz der anhaltenden Regulierung ist ein Marktstart der Währung mit einem sehr begrenzten Funktionsumfang nicht ausgeschlossen. Folglich erscheinen zwar nicht alle versprochen Funktionalitäten, jedoch ist die Einführung mit einigen genehmigten Features jedoch nicht ausgeschlossen.
4. Stablecoins gewinnen an Beliebtheit
Während das Jahr 2018 den Kryptowährungen gehörte, zeigte das Jahr 2019 ein zunehmendes Interesse des Marktes an Stablecoins. Dementsprechend verwenden immer mehr Emittenten klassische Fiat-Währungen als Absicherung für die eigenen Digitalwährungen.
Dieser Trend könnte auch im kommenden Jahr anhalten und als einer der wichtigsten Blockchain-Trends den Markt komplett neu ordnen. Grundsätzlich bieten die Stablecoins ein disruptives Potenzial. Zahlreiche illiquide Assets lassen sich durch den Einsatz der digitalen Währungen liquidieren und handeln. Projekte wie Fnality oder J.P. Morgans Stablecoin gehen in den Produktivbetrieb über.
5. DeFi gewinnt an Relevanz
Noch immer zeichnet sich die Finanzwelt durch ein hohes Maß an Zentralisierung aus. Allerdings haben wir die Dezentralisierung des Finanzwesens (DeFi) als einen der kommenden Blockchain-Trends für das Jahr 2020 identifiziert.
Bereits heute sind mehr als 290 Millionen US-Dollar in verschiedene Anwendungen im DeFi-Ökosystem gebunden. Dabei resultiert ein Großteil dieses Wachstums aus dem Wachstum von Maker DAO und der Dai Stablecoin. Nichtsdestotrotz gewinnen auch dezentrale Börsen und Kreditvergabeanwendungen an Relevanz. Vor allem beim Venture Capital zeigt sich, dass DeFi auch im kommenden Jahr an Relevanz gewinnt und einer der großen Blockchain-Trends bleibt.
6. Adaption von Lightning Network nimmt zu
Bitcoin gilt als das kryptografische Gold. Allerdings zeigt die Bitcoin Blockchain, dass die Währung nicht für den hochfrequentierten Handel ausgelegt ist. Mit dem Lightning Network steht bereits eine Lösung für diesen technologischen Flaschenhals bereit, denn als Layer-2-Implementierung ermöglicht das Lightning Network sofortige Bitcoin-Transaktionen.
Anstatt sämtliche Daten innerhalb des eigentlichen Bitcoin-Netzwerks zu verarbeiten, setzt diese Layer-2-Implementierung auf eine externe Datennutzung. Folglich steigt die Transaktionsgeschwindigkeit rapide an – die Gebühren verbleiben dahingegen auf einem geringen Niveau.
Im kommenden Jahr entstehen neue Anwendungen, Knoten und Kanäle auf diesem Layer-2-Netzwerk. Außerdem setzen Unternehmen mit ihren Tools, so auch RSK von Exonum, weiterhin auf das Bitcoin-Netzwerk und fördern somit die Weiterentwicklung des Bitcoin-Entwicklungsökosystems.
7. Neue Tools wie Privatsphäre, Oracles gewinnen an Zuspruch
Einer der großen Vorteile der Blockchain-Technologie ist die Transparenz, denn Transaktionen lassen sich jederzeit nachverfolgen. Dabei muss die Transparenz jedoch stets die Anforderungen des Datenschutzes wahren, sodass in kommenden Jahr die Privatsphäre an Relevanz gewinnen dürfte.
Insbesondere Unternehmen wie Ernst & Young investieren in die Entwicklung neuer Datenschutztools für die öffentliche Ethereum Blockchain. Mit Nightfall erhalten Interessenten bereits heute eine erste Idee über die potenzielle Nutzung des öffentlichen Mainnet zur Abwicklung datenschutzrechtlich sicherer Transaktionen.
Folglich gilt es als wahrscheinlich, dass auch im Jahr 2020 neue Zero-Knowledge- und Multi-Party-Computation-Projekte auf den Markt kommen. Dabei gilt MPC als der größere Trend. Außerdem gewinnen Oracles, welche den sicheren Import sensibler Daten in Blockchain-Netzwerke sicherstellen, an Relevanz.
8. Blockchain-Protokolle bieten Interoperabilität
Aus heutiger Sicht avisieren unterschiedliche Blockchain-Protokolle die Lösung unterschiedlichster Herausforderungen. Eine Interoperabilität zwischen den einzelnen Protokollen ist schlichtweg nicht der Fokus der einzelnen Marktteilnehmer.
Allerdings hat der Umzug von Hyperledger Besu in die Hyperledger-Initiative der Linux Foundation bewiesen, dass die unterschiedlichen Blockchains in Zukunft weiterhin konvergieren. Noch immer sind die Unterschiede der wichtigsten Blockchain-Protokolle wie Besu, Fabric, Corda oder Quorum erheblich. Nichtsdestotrotz verdeutlicht der offene Dialog, dass die Assets der einzelnen Blockchains parallel existieren können.
So erfolgte bereits im Jahr 2019 die Bereitstellung von Blockchain in unterschiedlichen Cloud-Plattformen. Demnach ist es auch möglich, dass im kommenden Jahr erste Cross-Blockchain-Piloten erscheinen.
9. Ethereum 2.0 schreitet voran
Ethereum gilt neben Bitcoin als zweitgrößte öffentliche Blockchain. Dementsprechend groß ist auch das öffentliche Interesse an der nativen Kryptowährung Ether – Wie & Wo Du Ethereum kaufen kannst findest Du in unserer Anleitung.
Allerdings gilt auch Ethereum nicht als die perfekte Blockchain, sodass mehrere Teams Clients und Komponenten für Ethereum 2.0 entwickeln. Diese Teams haben bereits im Jahr 2019 Aktualisierungen und Fortschritte ausgetauscht. Dementsprechend groß ist auch die Zuversicht der Marktteilnehmer, dass die neue und verbesserte Ethereum Blockchain noch immer existiert.
Alle öffentlich bekannten Fortschritte haben ein enormes Ausmaß und schüren den Optimismus der Marktteilnehmer. Im Jahr 2020 sieht die Roadmap eine Teilauslieferung der Neuerung vor.
10. Investoren entdecken Krypto-Lending
Auch im kommenden Jahr müssen Anleger mit einer anhaltenden Niedrigzinsphase rechnen. Dementsprechend nehmen immer mehr Banken die Anleger in die Pflicht und berechnen Negativzinsen. Dabei können Anleger mit einem gewissen Risiko noch immer überdurchschnittliche Renditen erzielen.
Das Krypto-Lending ist einer dieser Rendite-Garanten. Während das Mining zunehmend an Attraktivität verliert, entdecken Investoren das Potenzial der Krypto-basierten Kreditvergabe. Ähnlich wie bei bekannten P2P-Plattformen vergeben die Investoren Kleinkredite an andere Anleger und verwenden hierbei Kryptowährungen. International gewinnt der auf Fiat-Währungen basierende Lending-Markt kontinuierlich an Volumen – das Wachstum im Krypto-Bereich ist allerdings bereits größer. Wir haben die beliebtesten Lending-Anbieter unter die Lupe genommen.
Für uns gehört dieser Bereich bereits heute zu den wichtigsten Blockchain-Trends des kommenden Jahres. Immerhin können Investoren hier Renditen von bis 18 Prozent verdienen. Anbieter wie Blockfi oder Crypto.com gelten als Marktführer und können ihre Position wahrscheinlich ausbauen.
Fazit: Auch 2020 bietet interessante Blockchain-Trends
Unsere analysierten Blockchain-Trends zeigen, dass auch das kommende Jahr mit zahlreichen aussichtsreichen Blockchain-Entwicklungen aufwarten kann. Dabei konzentrieren sich diese Blockchain-Trends nicht nur auf einen spezifischen Sektor, sondern besitzen das Potenzial zur Revolution ganzer Wirtschaftszweige.
Allerdings zeigen verschiedene Prognosen auch, dass das kommende Jahr nicht das Ende des Blockchain-Wachstums ist. Vielmehr läutet 2020 das neue Jahrzehnt mit zahlreichen Innovationen ein.
Persönlich freue ich mich bereits auf die zahlreichen Innovationen des kommenden Jahres. Insbesondere im Bereich der dezentralen Finanzen erwarte ich spannende Innovationen. Auch Stablecoins sind durchaus interessant, um aus heutiger Sicht illiquide Anlageklassen für eine große Schicht von Anlegern interessant zu machen. Zudem sollte das nächste Jahr für mehr Klarheit im Bereich der Regulierung sorgen – noch immer reagieren viele Regierungen eher zurückhaltend und hemmen somit den Fortschritt.