Was ist Zilliqa (ZIL)?

Zilliqa (ZIL) gehört bei den Krypto-Insidern zu den eher bekannteren Währungen. Wer bisher noch nicht allzu große Erfahrungen mit den Kryptowährungen gesammelt hat, könnte den Namen Zilliqa aber auch noch nie gehört haben.

Umso spannender ist es, sich das Projekt und den dazugehörigen Coin einmal genauer anzusehen. Was ist Zilliqa? Was macht den Coin besonders und wie wird sich die Kryptowährung in den kommenden Jahren entwickeln? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im Folgenden!

Die wichtigsten Eigenschaften von Zilliqa im Überblick

Die Wurzeln von Zilliqa gehen gewissermaßen bereits zurück bis in das Jahr 2015. Schon damals tüftelte Prateek Saxena an Zilliqa und verfasste 2016 mit mehreren Studenten seiner Hochschule eine dazugehörige Facharbeit.

Gemeinsam mit Max Kantelia und Juzar Motiwalla gründete Saxena die Anquan Capital und die Zilliqa-Research. 

Das Zilliqa Team

Beide Unternehmen zusammen entwickelten das Zilliqa-Netzwerk. Die dazugehörige Kryptowährung ZIL gehört mit einem Marktanteil von rund  aktuell zu den 120 größten Kryptowährungen überhaupt.

Nachdem Zilliqa zunächst vollständig auf der Ethereum-Blockchain basiert hatte, wurde mittlerweile eine eigene dezentrale Zilliqa-Blockchain entwickelt.

Name Zilliqa
Kürzel ZIL
Marketcap
Rang
Gründung 2017
Gründer Prateek Saxena, Max Kantelia, Juzar Motiwalla
ICO 2018
Blockchain/Standard Zilliqa
Status Online
Website https://www.zilliqa.com
Whitepaper Zilliqa Whitepaper

*(Stand: Heute)

Wie funktioniert Zilliqa?

Zilliqa basiert im Grunde genommen auf einem simplen Prinzip. Mit der Blockchain sollen Skalierbarkeit und Geschwindigkeit der Krypto-Projekte deutlich erhöht werden.

Wie das Projekt mitteilte, möchte man beim Thema Transaktionsabwicklung die großen Unternehmen wie Mastercard oder Visa ins Visier nehmen.

Das haben auch schon andere Projekte versucht, allerdings zeichnet sich Zilliqa vor allem durch das sogenannte Sharding aus. Hierdurch werden die Transaktionen aufgeteilt und können parallel überprüft werden.

Welches Problem adressiert Zilliqa?

Zilliqa adressiert das Problem der Skalierbarkeit der Krypto-Plattformen. Viele Blockchains sind zu langsam bei der Verarbeitung von Transaktionen. Das gilt speziell dann, wenn mehrere Transaktionen gleichzeitig bearbeitet werden sollen.

Die Ursache hierfür liegt wiederum im Konsensverfahren. Dieses ist notwendig, um die Transaktionen auf der jeweiligen Blockchain korrekt validieren und durchführen zu können.

Steigt die Anzahl der Transaktionen, steigt auch der Aufwand für das Konsensverfahren. Dies führt in der Regel zu Verzögerungen bei der Verarbeitung der Transaktionen. Der Transaktionsdurchsatz wird dadurch gering gehalten, die Transaktionskosten steigen.

Zilliqa nimmt sich dieses Problems an. Das Projekt möchte den Zeitaufwand für den Abschluss der Transaktionen deutlich reduzieren und diese damit beschleunigen.

Stabil gehalten werden soll die Bearbeitung der Transaktionen auch dann, wenn das Netzwerk stetig wächst.

Wie soll das Problem gelöst werden?

Das Zauberwort für die Problemlösung heißt bei Zilliqa Sharding. Die Entwickler des Projektes haben hierfür die Blockchain quasi komplett neu gestaltet.

In allen Blockchain-Netzwerken kommen für die Kommunikation der Miner verschiedene Knotenpunkte zum Einsatz.

Bei Zilliqa werden die verschiedenen Knotenpunkte jeweils in kleineren Gruppen von je 600 Knotenpunkten zusammengefasst. Bezeichnet werden diese als Shards.

Alle Shards haben dabei eine identische Aufgabe: Die Transaktionen zu verarbeiten. Je größer das Netzwerk also wird, desto mehr Shards werden integriert. Und desto schneller können die Transaktionen verarbeitet werden.

Gelöst wird das Problem damit im Prinzip gleich von zwei Seiten aus. Zum einen ist es aufgrund der geringeren Anzahl an Shards schneller möglich, einen Konsens der Miner zu erzeugen.

Auf der anderen Seite ist natürlich auch der Zeitaufwand deutlich geringer, da die Shards jeweils an verschiedenen Projekten arbeiten können.

Ein weiterer Vorteil, der damit einhergeht, liegt in den vergleichsweise geringen Transaktionsgebühren. Letztere werden mit dem hauseigenen Token ZIL bezahlt.

Potenzial und Chancen von Zilliqa

Grundsätzlich ist das Potenzial von Zilliqa beeindruckend groß. In allen Branchen und Bereichen ist es wichtig, schnell viele Datenmengen übermitteln zu können.

Revolutionieren könnte Zilliqa aufgrund der rasanten Geschwindigkeit bei der Bearbeitung der Transaktionen auch klassische Zahlungsdienste, wobei dies nicht das einzige Potenzial des Tokens ist.

Profitieren könnte Zilliqa auch von der Entwicklung der NFTs und dezentralisierten Apps, auf die über das Zilliqa-Netzwerk jeweils ein leichter Zugriff möglich ist.

Ebenfalls gut positioniert hat sich das Netzwerk in den vergangenen Monaten zudem im Bereich der Blockchain-Domains.

Der Großteil dieser Domains läuft über die Ethereum-Blockchain, doch Zilliqa bildet eine starke Konkurrenz. Vor allem deshalb, weil die .zil-Domains als deutlich schneller und auch günstiger als der Ethereum-Konkurrent bezeichnet werden können.

Risiken und Herausforderungen

Wo Potenzial und Chancen, da sind Risiken und Herausforderungen in der Regel nicht weit. Nicht wenige Analysten gehen davon aus, dass die große Zeit von Zilliqa bereits überschritten ist.

Argumentiert wird mit der Sharding-Technologie, die Zilliqa eine Zeitlang exklusiv auf dem Markt vorweisen konnte.

Mittlerweile haben andere Blockchains jedoch längst nachgelegt und die Ausgangslage ist für das Projekt nicht mehr ganz so bequem und angenehm.

Es wird dringend neuen Input benötigen, wenn das Projekt auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen möchte. Wirkliche Alleinstellungsmerkmale im Vergleich zur Konkurrenz sind zumindest aktuell jedoch nicht mehr zu erkennen.

Zilliqa Token-Ökonomie

Maximal werden 21 Milliarden ZIL-Token angeboten. Im Jahre 2018 konnten diese erstmalig erworben werden, wobei insgesamt 60 % der vor dem Launch erzeugten Tokens der Öffentlichkeit zugänglich gemacht waren.

Die restlichen 40 % werden durch Mining erzeugt. Alle weiteren relevanten Daten zur Zilliqa Token-Ökonomie findest du in der folgenden Übersicht.

Anzahl Coins
Max. Coins
Allokation Coins 10 % Anquan Capital, 12 % Zilliqa Research, 5 % für weitere Teammitglieder, 60 % zum Start verteilt
Handelsvolumen
Marktdominanz 0,03 %
Distanz zum ATH

* Stand: Heute

Warum ist die Kryptowährung Zilliqa etwas wert?

Zilliqa wurde so entwickelt, dass alle Tokens innerhalb von zehn Jahren geprägt sein werden. Für das Minen der Blocks bedeutet das zudem, dass die Belohnungen langsam, aber stetig, verringert werden.

Laut des Whitepapers sollen innerhalb der ersten vier Jahre rund 80 % der Tokens geschürft werden. Die weiteren 20 % sollen in den darauffolgenden sechs Jahren folgen.

Nach dem Ablauf dieser zehn Jahre werden keine weiteren ZIL mehr ausgeschüttet. Stattdessen bekommen ab diesem Zeitpunkt nur noch die Nodes eine Ausschüttung der Transaktionsgebühr dafür, dass sie die Transaktionen auf der Blockchain verifizieren.

Allokation zum ICO

Erstmals angeboten wurde ZIL im Rahmen eines Token-Generierungsevents. Dieses dauerte über mehrere Wochen und wurde schlussendlich im Jahre 2018 abgeschlossen.

Damals erwarben die Käufer die ZIL in Form von ERC20-Token. Mit einem Token-Swap-Event wurden diese wiederum zwei Jahre später auf das Zilliqa-Hauptnetz übertragen.

Insgesamt 21 Milliarden ZIL-Token werden maximal ausgegeben. 60 % davon waren beim Token-Generierungsevent verfügbar.

Die weiteren 40 % werden durch Mining erzeugt. Insgesamt 10 % aller Tokens, also rund 2,1 Milliarden ZIL, wurden für die Anquan Capital reserviert. Weitere 12 % für die Zilliqa Research, zusätzliche 5 % für die Zilliqa-Teammitglieder.

  • 10 % Anquan Capital
  • 12 % Zilliqa Research
  • 5 % Team-Mitglieder von Zilliqa
  • 60 % beim Token-Generierungsevent verteilt

Technische Parameter von Zilliqa

Rund um die technischen Parameter von Zilliqa ist insbesondere der Blick auf das Konsens- bzw. Konsensus-Protokoll interessant. Dieses sichert das Netzwerk, wobei im Falle von Zilliqa sogar gleich zwei Protokolle verwendet werden.

Die Byzantine Fault Tolerance, kurz pBFT, sorgt dafür, dass mindestens zwei Drittel der Knotenpunkte einen Konsens erzielen müssen, um einen Block zur Blockchain hinzufügen zu können.

Zusätzlich dazu kommt ein Proof-of-Work-Algorithmus zum Einsatz, mit dem die Knotenpunkte identifiziert und die Shards erstellt werden können.

Konsensus-Protokoll pBFT, Proof-of-Work
Konsensus-Algorithmus Ethash
Blockzeit
Programmiersprache Ethash
Developer Guidelines Ja

Staking bei Zilliqa

Der mit Abstand innovativste Ansatz bei Zilliqa war und ist das Sharding. Darüber hinaus wurde das Projekt in den vergangenen Monaten aber stetig entwickelt.

Seit Oktober 2020 ist auch das Staking über die Zilliqa-Plattform möglich. Als Token-Besitzer kannst du Teile deiner Tokens für die Teilnahme am Proof-of-Stake Algorithmus freigeben.

In diesem Fall werden diese als „Arbeitsmaterial“ der Blockchain genutzt und du erhältst für den Einsatz eine Belohnung.

Scilla

Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist im Zusammenhang mit Zilliqa, dass eine eigene Programmiersprache für die Smart Contracts ins Leben gerufen wurde.

Es handelt sich hierbei um die Sprache Scilla. Die Abkürzung Scilla steht für Smart Contract Intermediate-Level Language.

Der Clou: Die Programmiersprache soll Sicherheitslücken auf Sprachebene automatisch identifizieren und beseitigen. Überdies lassen sich mit Scilla auch die Smart Contracts in sicherheitsbedingter Hinsicht durch mathematische Prüfungen bestätigen.

dApps bei Zilliqa

Eine starke Unterstützung bietet das Projekt nach eigenen Angaben auch für die dApps, die dezentralisierten Apps.

Diese können im Prinzip mit klassischen mobilen Anwendungen verglichen werden und werden zum Beispiel in Form von Games, Finanz-Apps oder Ähnlichem angeboten. Der Unterschied liegt ausschließlich in der Dezentralität.

Derartige Apps bieten also unter anderem Schutz vor Zensur und sind für alle Menschen zugänglich, die Zugriff zum Internet haben.

Überdies lassen sich die dApps ganz ohne Weitergabe von privaten oder sensiblen Informationen nutzen. Dennoch ist die Sicherheit innerhalb des Ökosystems jederzeit gewährleistet.

Zilliqa Kooperationen

Der Erfolg der Krypto-Projekte steht und fällt mit den Kooperationen. Auch für Zilliqa sind die Kooperationen von enormer Bedeutung.

Auch deshalb hat das Projekt bereits eine Vielzahl solcher Zusammenarbeiten und Partnerschaften ins Leben gerufen.

Von Start-ups bis hin zu großen globalen Marken und Dienstleistern sind viele Kooperationspartner an der Seite des Projektes zu finden.

Aktiv bemüht sich das Projekt zum Beispiel um Partner im Bereich des NFT-Handels. Hier kann Zilliqa unter anderem eine Kooperation mit dem Sparda Wallet vorweisen.

Einem der interessantesten Handelsplätze für NFTs auf der Zilliqa Blockchain. Ebenso wurde durch einige gezielte Partnerschaften auch die Bekanntheit des Projektes deutlich gesteigert. Immer wieder geht Zilliqa hierfür Kooperationen mit Sportlern oder Sportvereinen ein.

Ein Beispiel hierfür ist das eSports-Team der Ninjas in Pyjamas, die bereits seit mehreren Monaten mit dem Projekt kooperieren.

Üblicherweise handelt es sich bei den Kooperationen von Zilliqa um nachhaltig ausgerichtete Partnerschaften. Das Projekt hat es bislang bewusst vermieden, einen kurzfristigen Hype um seine Währung zu generieren.

Zilliqa Konkurrenz

Lange Zeit hatte Zilliqa mit seiner Sharding-Technologie eine Monopolstellung auf dem Markt. Doch das hat sich geändert.

Die Konkurrenz hat in dieser Hinsicht aufgerüstet und so zählen nicht mehr nur reine Sharding-Kryptowährungen zur direkten Konkurrenz von Zilliqa.

Auch klassische und bereits etablierte Kryptowährungen setzen mittlerweile zumindest teilweise auf die Sharding-Technologie.

Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Blockchain von Ethereum, die sicherlich als größter Konkurrent von Zilliqa bezeichnet werden kann.

Ethereum, das zweitgrößte Kryptoprojekt nach Marktkapitalisierung, hat mit der Einführung von Ethereum 2.0 wichtige Schritte zur Verbesserung der Skalierbarkeit und Effizienz unternommen.

Durch die Umstellung auf einen Proof-of-Stake-Konsensmechanismus und die künftige Implementierung von Sharding will Ethereum die Transaktionsgeschwindigkeit erhöhen und die Kosten senken.

Ähnliches gilt für die Kryptowährung Polkadot. Polkadot verwendet eine einzigartige Architektur, die es verschiedenen Blockchains ermöglicht, sicher miteinander zu interagieren.

Dies wird durch seine Relay-Chain und die Integration von Parachains erreicht, die jeweils ihre eigenen spezifischen Anwendungsfälle bedienen können.

Polkadots Ansatz der Skalierbarkeit und Interoperabilität macht das Unternehmen zu einem starken Wettbewerber im Blockchain-Bereich.

Auch das Projekt von Solana hat in den vergangenen Monaten fleißig an der Geschwindigkeit gefeilt, sodass auch diese Kryptowährung als echter Konkurrent von Zilliqa gesehen werden kann.

Solana ist bekannt für seine außergewöhnlich hohen Transaktionsgeschwindigkeiten und niedrigen Gebühren, die durch den Einsatz einer innovativen Konsensmethode namens Proof of History (PoH) erreicht werden.

Mit dieser Technologie kann Solana Tausende Transaktionen pro Sekunde verarbeiten und ist damit eine der schnellsten Blockchains auf dem Markt.

Auch MultiversX (ehemals Elrond) hat beeindruckende Fortschritte gemacht und bietet eine hoch skalierbare, schnelle und sichere Blockchain-Plattform. Das spiegelt sich auch im Kurs von MultiversX wider.

Durch den Einsatz von Adaptive State Sharding und einem sicheren Proof-of-Stake (sPoS) Konsensmechanismus kann MultiversX einen hohen Durchsatz und eine schnelle Finalität gewährleisten.

Insgesamt hat sich das Wettbewerbsumfeld für Zilliqa deutlich verändert.

Während Zilliqa weiterhin eine führende Rolle in der Sharding-Technologie einnimmt, haben Ethereum, Polkadot, Solana und MultiversX ihre Technologien weiterentwickelt, um ihre Skalierbarkeit und Effizienz zu verbessern, und sind so zu ernsthaften Konkurrenten im Blockchain-Bereich geworden.

Fazit

Zilliqa hat den Krypto-Markt im Jahre 2018 spürbar durcheinander gewürfelt. Mit dem Sharding-Ansatz war das Netzwerk damals gänzlich allein unterwegs und konnte so zum Vorreiter einer ganzen Technologie aufsteigen.

Allerdings hat sich die Ausgangslage mittlerweile spürbar verändert. Die Konkurrenz ist stärker geworden und hat die Sharding-Technologie bereits selbst für sich entdecken können.

Für Zilliqa wird der Erfolg der nächsten Jahre maßgeblich davon abhängen, welche weiteren Innovationen das Projekt ins Leben rufen kann.

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal muss zwingend wieder her, um sich die bereits einmal erarbeitete Stellung auch langfristig sichern zu können.

Autor
Ehem. Chefredakteur

Hi, ich bin Kirill aus Berlin und freue mich, dass du Blockchainwelt.de besuchst. Abseits von Kryptos lese ich gerne Bücher, höre klassische Musik und reise leidenschaftlich gerne.

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