Wieviel IOTA kann Ihr Unternehmen?
IOTA im Unternehmen ist keine Zukunftsvision mehr. Doch der Wert der Dezentralisierung ist noch nicht in allen Köpfen angekommen.
Aber Unternehmer, die ganz weit vorn mit dabei sein wollen, müssen sich jetzt über die digitale Transformation in allen Ebenen Gedanken machen.
In der Industrie 4.0 wird IOTA eine Schlüsselrolle übernehmen. Das dezentrale System auf Basis der Blockchain-Technologie ist bestens geeignet für industrielle Anwendungen rund um Ökosysteme aus Maschinen und dem Internet der Dinge.
Der erste Teil befasst sich mit den grundlegenden Fragen, ob IOTA im Unternehmen effektive Anwendungen liefern kann und was genau Ihr Unternehmen benötigt, um den IOTA-Tangle zu nutzen.
Was IOTA im Unternehmen leisten kann
Aus dem Internet der Dinge entwickelt sich derzeit rasend schnell des Industrielle Internet der Dinge IIoT. IOTA gehört zu den klaren Favoriten, wenn es um sichere und transparente Abwicklung von Smart Contracts, Datentransfers in Echtzeit und Skalierbarkeit geht.
Alles dreht sich um Daten, denn sie generieren den Wert in der digitalen Wirtschaft von morgen. In vielen Unternehmen sind Daten bereits vorhanden. Häufig sind es zu viele, als dass jemand Zeit oder Know-how hätte, diese auszuwerten und mit Mehrwert fürs Unternehmen zu nutzen.
Daten erhöhen noch einmal ihren Wert, wenn sie von mehreren Partnern in einer Organisation oder Unternehmen genutzt werden.
Um IOTA im Unternehmen greifbar zu machen, braucht es qualifizierte Fachkräfte. Die aufstrebenden Entwickler der jüngsten Generation sind voller Eifer und bringen genau das richtige Engagement und die notwendige Neugier mit, sich mit IOTA-basierten Lösungen und der steigenden Dezentralisierung auseinanderzusetzen.
Doch bevor IOTA im Unternehmen eingesetzt wird, muss sich jeder Unternehmer mit der Frage befassen: Ist mein Unternehmen bereit für IOTA?
Das IOTA-Protokoll bietet auf unternehmerischer Ebene die derzeit vielleicht innovativste Technologie. In einem einfachen Framework sind einzigartige Funktionen untergebracht, die exakt auf die internen Prozesse im Unternehmen anpassbar sind.
Flexibler Datentransfer im IOTA-Netzwerk
Immer wenn Informationen innerhalb eines Kreises aus Entscheidungsträgern geteilt werden müssen, bietet sich die Implementierung einer Distributed-Ledger-Technologie an.
Dies ist primär immer dann der Fall, wenn die Parteien sich nicht automatisch gegenseitig vertrauen, wie im Verhältnis Kunde zum Unternehmen.
Liegen die Informationen in unterschiedlichen Formaten oder Systemen vor wie Datenbanken, Clouds, Intranet, Warenwirtschaftssystemen oder in CRM-Systemen, ermöglicht IOTA den flexiblen Datentransfer.
Und auch wenn die Parteien von einer wirtschaftlichen oder frei nutzbaren Infrastruktur profitieren, um unveränderliche Daten unabhängig von der Datenmenge weiterzugeben, ist das IOTA-Protokoll mit seiner hohen Skalierbarkeit und den gebührenfreien Transaktionen ideal geeignet. Nicht umsonst wird IOTA auch als Rückgrat der digitalen Wirtschaft bezeichnet.
Wer für den Datentransfer Gebühren einplant, beispielsweise im M2M-Payment, oder Dienstleistungen abrechnen will, nutzt den kryptografischen Token von IOTA, den MIOTA und tauscht ihn über das öffentliche IOTA-Mainnet und einer E-Wallet ein.
Öffentlicher oder privater IOTA-Tangle
Sind an dem Datentransfer unbekannte oder öffentliche Partner beteiligt, dann braucht ihr Unternehmen eine öffentliche Lösung. Für vertrauliche Daten eignet sich die private IOTA-Lösung besser.
In Ihrem Unternehmen sollen Daten in einem Multi-Stakeholder-Ökosystem gemeinsam nutzbar sein. Die Parteien vertrauen einander nicht oder ein zentraler Speicher wird für die Datensendung verwendet.
Die teilnehmenden Parteien im Netzwerk möchten diesem Speicher aber nicht automatisch ihr Vertrauen schenken. Die Bedingungen sind ideal für den Einsatz einer Distributed-Ledger-Technologie und um IOTA im Unternehmen einzusetzen.
Viele DLT-Systeme sind am Markt erhältlich, doch das innovative Protokoll der IOTA-Stiftung hat klare Vorteile. Diese liegen hauptsächlich in der flexiblen Transaktionsnutzlast, mit der IOTA jede Art von Daten unterstützt. Mit der Datennutzlast wird angegeben, wie viele Daten pro Nachricht gesendet werden können.
Datentransfers ohne Transaktionskosten
IOTA ist skalierbar, das bedeutet, dass das Protokoll proportional mit der Anzahl von Transaktionen skaliert. Je mehr Transaktionen (Anzahl Sender), desto mehr Kapazität stellt das Netzwerk zur Verfügung.
Dazu sinkt die benötigte Zeit pro Transaktion mit jeder neuen Transaktion. Je mehr Transaktionen, desto schneller wird jede Transaktion bestätigt.
Dank der einzigartigen Flexibilität ist jede Datenart, unabhängig von der Datenquelle, nutzbar. Aufgrund des einfachen Transaktionsprotokolls kann jedes Gerät IOTA-Transaktionen ausgeben.
Wenn es zum Austausch von Daten bei gleichzeitiger Gewährleistung der Datenintegrität zwischen nicht vertrauenswürdigen Partner geht, entstehen bei vielen anderen DLT-Systemen Kosten.
Diese hängen meist von der Menge der geteilten Informationen ab. Aber für das Senden von IOTA-Transaktionen fallen keine Gebühren an, was eine hohe Wirtschaftlichkeit bedeutet.
Sollten Sie sich aber dennoch für ein DLT mit Transaktionsgebühren wie bei Ethereum entscheiden, müssen Sie unbedingt rechtliche, finanzielle und regulatorische Überlegungen in die Planung einfließen lassen.
Das IOTA-Protokoll bietet gebührenfreie Transaktionen mit einer Ausgabe des 0-Wertes beim Austausch von unveränderlichen Daten. Damit erhalten Sie die Möglichkeit, das kostenlose Transaktionsmodell der IOTA-Foundation zu nutzen. Bei einer experimentellen Umgebung nutzen Sie einen privaten Tangle-Setup zum Testen und Erkunden.
Die industrielle Umgebung ist geeignet für produzierende Betriebe mit eigenem Ökosystem sowie Anwendungen, in denen der Transfer von MIOTA notwendig ist.
M2M-Prozesse nur auf IOTA-Mainnet
Wird ein Zahlungsverkehr auf IOTA-Basis abgewickelt, beispielsweise für eine Lösung, bei der ein Fahrzeug automatisch an der Schranke des Parkhauses bezahlt, dann brauchen Sie das IOTA-Mainnet, denn der Token existiert nur in diesem Netzwerk.
Dabei geht es um ein einheitliches Identitätsprotokoll und das Senden und Empfangen von Mikrozahlungen. Anwendungen wie diese treten häufig im Rahmen von autonomer Maschinenökonomie sowie Machine-to-Machine-Payment M2M Prozessen auf.
Nur auf dem IOTA-Mainnet kann jedes verbundene Gerät eine eindeutige Adresse bekommen und über die IOTA Wallet Zahlungen senden oder erhalten. Damit entstehen keine Probleme beim Tausch von unterschiedlichen Währungen, denn die einheitliche Währung ist der IOTA-Token MIOTA.
Ist die Verwendung des digitalen Geldes über das IOTA-Mainnet nicht notwendig, dann ist die beste Wahl der eigene private Tangle. Die sogenannten Konsortium-Blockchains sind die geeignete Lösung, wenn nur ausgewählte Teilnehmer Zugang erhalten sollen.
Auch wenn es sich um regulierte Daten in unverschlüsselter Form handelt, ist die Private Tangle Lösung bestens geeignet. Vor allem, wenn nicht auszuschließen ist, dass in der Zukunft noch weitere Teilnehmer zum Netzwerk dazustoßen.
Wenn jeder Teilnehmer eine Kopie des Hauptbuches mit den Daten führen möchte und jeder Teilnehmer im Netzwerk auf diese zugreifen soll, dann ist der Private Tangle von IOTA anwendbar. Die private Umgebung in Form eines Konsortiums mit autorisierten Teilnehmern ist dafür geeignet.
In diesem Fall bekommt jeder Teilnehmer seinen eigenen Knotenpunkt im Netzwerk und verwaltet damit die eigene Kopie des Hauptbuches. Außerdem einen Zugangspunkt, über den der Teilnehmer die Verbindung zum Netzwerk herstellt.
Im privaten Netzwerk können Daten so repliziert werden, dass sich unter anderem auf der ganzen Welt verteilen lassen. Dies ist notwendig, wenn es beispielsweise um länderübergreifende oder internationale Produktionsumgebungen geht.
IOTA-Protokoll und MAM-Kanal
Nachdem Sie sich für das passende IOTA-Netzwerk entschieden haben, legen Sie fest, welche IOTA-Stacks, -eine Reihe von aufeinander aufgebauten Softwarekomponenten, Sie benötigen.
Bisher haben Sie nur festgelegt, wer in das Hauptbuch schreiben soll. Es muss aber ebenfalls um die Leseberechtigungen für die Teilnehmer im Netzwerk gehen.
Sollte der Zugriff auf bestimmte Daten eingeschränkt sein, dann brauchen Sie weitere IOTA-Bausteine. Nur wenn eine Partei alle Informationen lesen kann, braucht die Lösungsarchitektur keine weiteren Bausteine.
Bei der Verteilung von Leseberechtigungen wird ein MAM-Kanal in die Architektur eingebaut. Diese Kanäle ermöglichen die Implementierung von detaillierten Zugriffssteuerungen für auf dem Tangle freigegebene Daten.
Das digitale Dokumentenmanagementsystem MAM steht für Media Asset Management und erlaubt die zentrale und medienneutrale Wiedergabe an unterschiedlichen Orten.
Der private Tangle ist auch dann die richtige Wahl, wenn Teilnehmer die Daten dauerhaft speichern müssen. Das kann insbesondere regulatorische Vorgaben wie Audits oder Zertifikate betreffen.
Für den Fall, dass Zahlungen fließen, gibt es gesetzliche Vorschriften zur Aufbewahrung von Dokumenten, die in der Regel bei 10 Jahren liegen.
Lesen Sie weiter im zweiten Teil: IOTA im Unternehmen – Was Entwickler tun müssen.