Wie Startups die Immobilienbranche mit der Tokenisierung verändern
Die Tokenisierung ist ein Prozess, bei dem Vermögenswerte in Token umgewandelt werden. Sämtliche Tokens gelangen im Anschluss in ein Blockchain-Netzwerk und sind in diesem gespeichert. Dieses Prinzip machen sich immer mehr Startups der Immobilienbranche zunutze, um mit den Konventionen dieses etablierten Marktes zu brechen und diese Investitionsform für zahlreiche Investoren zu öffnen.
Was versteht man unter der Tokenisierung in der Immobilienbranche?
Die Tokenisierung von Immobilien ermöglicht es den Eigentümern, Tokens über Blockchain-Plattformen zu generieren. Diese Tokens repräsentieren dabei Anteile an der jeweiligen Immobilie oder am entsprechenden Immobilienvermögen. Nach der Generierung der Tokens haben andere Anleger die Möglichkeit, diese zu kaufen und somit Anteile am jeweiligen Objekt zu erwerben. Somit haben die Anteilseigner auch Ansprüche an den erwirtschafteten Cashflows und den realisierten Wertsteigerungen. Zeitgleich eröffnet sich die Möglichkeit, jederzeit die eigenen Anteile in beliebiger Höhe zu liquidieren. Beim Verkauf können die Investoren auf verschiedene Online-Plattformen zurückgreifen und somit einen der größten Nachteile von Immobilien, die Illiquidität, aushebeln.
Global betrachtet haben viele Menschen ein reges Interesse an Immobilien, doch vor allem der hohe Aufwand des Besitzes und Verkaufs schreckt viele potenzielle Investoren ab. So gelten lediglich 8,25 Prozent der polnischen Haushalte als akkreditierte Immobilieninvestoren. Dies liegt vor allem an den hohen Einstiegsbarrieren, die dieser Markt mit sich bringt. Durch die Tokenisierung schaffen es moderne Immobilienstartups nunmehr diese illiquiden Anlageklassen zu liquidieren und somit für eine breitere Masse an Investoren zugänglich zu machen. Allerdings ermöglicht ein solches Investment nicht zwangsläufig den alleinigen Besitz einer Immobilie.
Dennoch scheint es, als ob auch mehr herkömmliche Kleinanleger und -investoren den Weg in die Immobilienbranche finden können. Ein großer Vorteil eines solchen Investments ist jedoch die Möglichkeit, in einem ausländischen Markt zu investieren. Normalerweise weisen Transaktionen in der Immobilienbranche einen starken Bezug zur regionalen Herkunft vor, denn neben steuerlichen Problemen sorgen auch fehlende Ortskenntnisse für Herausforderungen. Somit haben in Zukunft auch Bauträger die Möglichkeit, ein Projekt für eine größere Zielgruppe zu entwickeln und somit die Finanzierung abzusichern.
Fortem avisiert erstes IEO innerhalb der EU an der Coinsbit Exchange
Die Handelsplattform Coinsbit Exchange wird das erste Initial Exchange Offering (IEO) für eine Blockchain-Plattform innerhalb der EU durchführen. Bei der entsprechenden Plattform handelt es sich um Fortem, einer Plattform zur Tokensierung von Immobilien in Polen. Dabei kann das Projektteam auf einen großen Erfahrungsfundus zurückgreifen. Das bestehende Investmentportfolio beläuft sich auf ein Volumen von nahezu 41 Mio. US-Dollar. Mithilfe des neuentwickelten Produkts Fortem Capital Token möchten die Investoren nunmehr die Tokenisierung im Immobilienmarkt vorantreiben. Ein erfolgreicher Verlauf des Projekts könnte das Investitionsverhalten von Privatanlegern maßgeblich verändern.
Laut eines Pressesprechers von Coinsbit haben Fortem und die Betreiber des Handelsplatzes eng zusammengearbeitet, um das IEO zu realisieren. Dabei sei das neue Produkt die erste Plattform, die auf einer Blockchain basiert. Mithilfe der Fortem-Plattform können Investoren unmittelbar in die Projekte des Unternehmens investieren und somit am Erfolg teilhaben. Insgesamt erschaffen die Experten des polnischen Startups somit eine Plattform, die Investoren der ganzen Welt dazu befähigt, in Immobilienprojekte in Polen zu investieren.
Langfristig möchten die Entwickler zudem dazu beitragen, dass Intermediäre aus der Immobilienbranche verschwinden, die Transparenz des Marktes steigt und die Illiquidität sowie die Eintrittsbarrieren sinken. In den letzten Jahren zeichnete sich ein Trend zu einer steigenden Anzahl an Immobilienstartups mit einem Blockchain-basierten Geschäftsmodell. Demnach versuchen alle Startups, die Art und Weise der Transaktionen in diesem Sektor zu verändern. Der Fokus liege dabei stets auf Blockchain-Lösungen, da sich die Risiken fehlerhafter Informationen in dieser Umgebung signifikant reduzieren lassen. Des Weiteren begünstigt das steigende Verlangen nach Transparenz den Einsatz von Distributed Ledger Technologien im Allgemeinen. Grundsätzlich zeichnet sich auch ein Vorteil bei der Geschwindigkeit ab, denn die Tokenisierung ermöglicht einen schnellen Handel und geringe Kosten.