Weltbank | Blockchain weiter im Fokus
Die Weltbank ist eine anerkannte internationale Institution. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, sollte sie ursprünglich beim Wiederaufbau in den kriegsverwüsteten Ländern helfen, später verlagerte sich der Aufgabenschwerpunkt hin zur global tätigen Entwicklungsbank.
Im Rahmen dieser Tätigkeit befasst sich die Weltbank mit innovativen Entwicklungen auf der Welt. Das gilt auch für die Blockchain-Technologie.
Das „Blockketten-Prinzip“ wurde erstmals im Rahmen der Kryptowährung Bitcoin umgesetzt. Beschrieben wurde es von dem bis heute nicht identifizierten Bitcoin-Erfinder, der sein Konzept 2008 in einem Whitepaper unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto vorstellte.
Kurze Zeit später – Anfang 2009 – wurden die ersten Bitcoins generiert und haben seitdem eine erstaunliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Beispiel hat Schule gemacht. Es soll inzwischen mehr als 4.000 Kryptowährungen weltweit geben.
Blockchain-Prinzip und Distributed-Ledger-Technologie
Während virtuelle Währungen von der Weltbank und anderen Finanzinstitutionen eher kritisch gesehen werden, gilt dies für die dahinterstehende Blockchain-Technologie nicht.
Ihr werden große Chancen eingeräumt, Finanztransaktionen – aber auch generell Transaktionen – schneller, effizienter und kostengünstiger zu machen. Blockchain könnte dabei eine ähnliche Umwälzung bringen wie die Erfindung des Internets und viele Prozesse grundlegend verändern – hin zum Internet der Werte.
Was ist das Blockketten-Prinzip? Bei der Blockkette (engl. = Blockchain) handelt es sich um eine Liste von Datensätzen, die über kryptographische Verfahren miteinander verkettet sind.
Bei einer Transaktion wird die Blockkette um die jeweiligen Transaktionsdaten und einen „Zeitstempel“ fortgeschrieben.
Mithilfe der Blockchain-Technologie kann ein dezentral geführtes Buchführungssystem aufgebaut werden, das dem Journal in der Buchführung entspricht – mit dem Unterschied, dass die Transaktionsdaten auf allen an den Transaktionen beteiligten Computern gespeichert werden.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Distributed-Ledger-Technologie (distributed ledger = verteiltes Hauptbuch).
Weltbank: nicht auf Ideal-Lösungen warten
Dadurch sind Transaktionen nicht nur manipulationssicher, sie funktionieren ohne zwischengeschalteten „Abwickler“ – dank elektronischer Datenübermittlung nahezu in Echtzeit.
Damit eröffnen sich Möglichkeiten für vielfältige Anwendungen – im Prinzip überall dort, wo heute ein Intermediär benötigt wird. Das ist nicht nur bei Finanzdienstleistungen der Fall, sondern auch in anderen Bereichen, zum Beispiel im Gesundheitswesen oder in der Logistik.
In einem Ende letzten Jahres veröffentlichten Bericht hatte die Weltbank – bei grundsätzlich positiver Würdigung – noch dafür plädiert, die weitere Entwicklung bei der Blockchain-Technologie abzuwarten, bis „perfekte“ Lösungen zur Verfügung stehen.
Davon rückt die Weltbank in einem neuen Statement ab. Sie ist jetzt dafür, auf Distributed-Ledger-Technologie basierende Lösungen eher früher als später einzuführen und bei Bedarf „nachzujustieren“.
Offensichtlich will die Weltbank in diesem Bereich Tempo machen. Dies wurde Mitte August 2018 bestätigt, da die Weltbank die erste Blockchain Anleihe auf den Markt bringt.