Vom Optionshandel beim Bitcoin Halving profitieren

In nur wenigen Wochen steht das nächste Bitcoin Halving bevor. Dabei sorgt ein solches Halving nicht nur für die Halbierung der Block Reward, sondern reduziert auch die Volatilität im gesamten Netzwerk. Dementsprechend bieten sich für Anleger und Investoren wieder gute Handelsoptionen. In diesem Artikel gehen wir auf mögliche Szenarien und den entsprechenden Optionshandel für BTC ein.

Optionshandel zum Bitcoin Halving – eine sinnvolle Wahl?

Geht es nach dem Konsens der Anleger, dann steht uns ein erheblicher Preisschwung bevor. Immerhin wird Bitcoin in nur wenigen Wochen abermals die Block Reward halbieren. Dementsprechend sinkt die Profitabilität beim Mining – vorausgesetzt der Preis stagniert auf gleichem Niveau.

Allerdings weiß niemand, wie sich der Preis von BTC wirklich entwickelt und ob auch die dritte Halbierung der Block Reward den gleichen Effekt wie die vorangegangenen Halving Events hat. Trotz aller Ungewissheit gibt es im Vergleich zu den vorherigen Events einige zentrale Unterschiede. So hat sich der BTC-Handel mittlerweile etabliert und der Markt konnte sich weiterentwickeln. Für Anleger gibt es jetzt einsetzbare Strategien. Somit lassen sich bei den unterschiedlichen Kursverläufen gute Renditen einfahren.

Außerdem gibt es inzwischen Derivatemärkte, um sich an der Performance der verschiedenen digitalen Assets zu beteiligen. Insbesondere in den vergangenen Jahren ist das Angebot von entsprechenden Plattformen gestiegen. Aus diesem Grund ist es nun auch möglich, komplexe Anlagestrategien zu verfolgen und umzusetzen.

Höhere Volatilität sorgt für lukrative Anlagemöglichkeiten

Werfen wir einen genaueren Blick auf den Verlauf von BTC, dann fällt auf, dass die Volatilität in Zeiten der Halvings stets gestiegen ist. Die Volatilität ist dabei das Ausdrucksmaß für die täglichen Preisschwankungen. Grundsätzlich können wir auch festhalten, dass digitale Assets wie Bitcoin über ein größeres Schwankungsmaß als klassische Fiatwährungen verfügen.

Bitcoin Halving im Zeitverlauf
Die Auswirkung des Bitcoin Halving Events auf den Kurs @Traderfox.com

Auch die obenstehende Grafik verdeutlicht, welchen Einfluss das Halving auf den BTC-Preis hat. Insbesondere unmittelbar nach und vor dem Halving Event steigt die Volatilität stark an. Zwar sind die Schwankungen für Anleger positiv, doch einen nachhaltigen Einfluss auf die Nachfrage nach BTC gibt es nicht. Dementsprechend kam es in der Vergangenheit immer unmittelbar nach der Halbierung der Belohnung zur Korrektur des Kurses. Dabei ist der Effekt des Events nicht unmittelbar spürbar und macht sich erst im Laufe der Zeit bemerkbar.

Halving Event könnte Volatilität steigern

Grundsätzlich soll das Halving nicht den Marktpreis von BTC beeinflussen, sondern die Belohnungen beim Mining. Durch die Halbierung der Mining-Belohnung sind die Miner unmittelbar betroffen. Aus diesem Grund scheint es naheliegend, dass einige Miner sich vom Markt zurückziehen.

Insbesondere alte Mining Rigs wie der Antminer S9, die zwar noch immer brauchbare Ergebnisse liefern, jedoch aufgrund ihrer schlechten Energieeffizienz in Zukunft nicht mehr wettbewerbsfähig sind, werden zwangsweise heruntergefahren. Dementsprechend kommt es auch zu einer Reduktion der Hasrate im Netzwerk und somit zu einer Beeinflussung des BTC-Kurses. In der Szene kamen zuletzt auch Diskussionen auf, dass das Netzwerk nun anfälliger für einen 51%-Angriff sei.

Auch der März-Crash, der im Zuge der Corona-Pandemie auftrat, sorgte für einen rasanten Preisverfall. In diesem Zuge sah sich der COO von Genesis Mining dazu gezwungen, mehr Hardware zu verkaufen. Solche Entwicklungen könnten dazu beitragen, dass das Mining für die Miner unrentabel ist – die Rede ist vom Kapitulationszyklus der Miner.

Was bedeuten diese Entwicklungen für Anleger?

Nachdem wir einen Blick auf die Faktoren, die eine steigende Volatilität bedingen, geworfen haben, möchten wir die Bedeutung für die Anleger herausstellen. Immerhin stellt ein hohes Risiko auch zeitgleich eine große Chance dar.

Besonders interessant ist Volatilität immer dann, wenn das Produkt mit einem Hebel versehen ist. Allerdings zeigt ein Blick auf den Derivatemarkt auch, dass hier nicht nur private Anleger unterwegs sind, die mit Multiplikatoren hantieren. Vielmehr agieren auch zahlreiche institutionelle Anleger auf diesem Markt. So sicherte Bill Ackman, einer der berühmtesten Hedgefonds-Manager,  jüngst sein Portfolio mit Optionen ab.

Entgegen der landläufigen Meinung bedeutet dies jedoch nicht, dass Ackman auf eine Korrektur des Marktes spekuliert hat. Vielmehr fungieren Optionsscheine mit der richtigen Strategie als eine Art Versicherung für die bestehenden Positionen. Mit solch einer Strategie lässt sich die Volatilität im eigenen Portfolio signifikant reduzieren. Allerdings ist ein Hedge während steigender Marktphasen ein teures Unterfangen, welches Rendite kostet.

Bullen gegen Bären Abbildung
Marktschwankungen ausnutzen und handeln

Optionen bieten Anlegern, die folgende Ziele haben, einen Mehrwert:

  • Gewinne aus Volatilität erzielen
  • Portfolio vor starken Preisschwankungen schützen
  • Gewinnmaximierung bei Kursen in definierter Range

Viele Privatanleger fokussieren vor allen Dingen die kurzfristigen Gewinne, die sich aus gehebelten Kursverläufen ergeben. Strukturen – hierbei handelt es sich um besonders komplexe Geschäfte – umfassen mehr als ein Instrument und sind eher etwas für professionelle Anleger. Im Regelfall finden zumindest Optionskontrakte und Futures.  Allein nach dem Crash im März stieg die Volatilität in den folgenden Tagen enorm an. Im historischen Vergleich haben wir die höchste Volatilität des Bitcoin-Kurses in den vergangenen fünf Jahren erlebt. Allerdings hat der Crash nicht nur den Krypto-Sektor getroffen, sondern auch die wichtigen Aktienindizes wie den S&P oder den Dow Jones kollabieren lassen.

Letztmalig konnten Anleger vergleichbare Schwankungen in Zeiten der Finanzkrise von 2008 beobachten. Allerdings sollte die Volatilität in den kommenden Wochen bereits sinken – bis zum Halving sollte fast „Normalität“ herrschen.

So können Anleger von den Marktpreisbewegungen profitieren

Durch das Schreiben von Optionen möchte man möglichst von den Kursentwicklungen profitieren. Dabei erfolgt eine Unterscheidung in sogenannte Call- und Put-Optionen. Im Zuge der Long-Straddle-Strategie kauft ein Anleger sowohl Put-, als auch Call-Optionen. Sobald es zu einem Verfall des Bitcoin-Kurses kommt, lässt die Käufer die Call-Option verfallen. Bei einem Anstieg des Bitcoin Preises lässt der Käufer dahingegen die Put-Option verfallen.

Zwar können Anleger durch diese Art des Handelns Gewinne realisieren, doch die Kosten für den Kauf beider Optionen fallen hoch aus und sind somit ein Nachteil. Besonders bei hochvolatilen Assets wie Kryptowährungen haben diese Kosten einen signifikanten Einfluss auf die Rendite.

Eine Call-Option schreiben

Möchten Sie beispielsweise einen Call auf BTC zum Preis von 7.000 US-Dollar zum 29. Mai 2020 schreiben, dann können Sie sich aktuell für einen Preis rund 1.050 US-Dollar das entsprechende Recht sichern. Sollte der Preis zum Stichtag unter dieser Grenze liegen, dann realisieren Sie einen Verlust. Immerhin haben Sie durch Ihre Option für 1.050 US-Dollar sowie einen Kurs von über 7.000 US-Dollar auf einen Preis oberhalb von 8.050 US-Dollar spekuliert. Erst bei einem Preis von über 8.050 US-Dollar realisieren Sie mit der geschriebenen Option einen Gewinn. Sollten Sie frühzeitig merken, dass Ihre Option nicht aufgeht, können Sie diese auch weiterverkaufen.

Eine Put-Option schreiben

Möchten Sie dahingegen einen Call auf BTC schreiben, dann liegt dieser bei einem avisierten Kurs von 7.000 US-Dollar zum aktuellen Zeitpunkt bei rund 350 US-Dollar. Das bedeutet, dass Sie sich heute das Recht zum Verkauf eines BTC zu 7.000 US-Dollar erkaufen und dafür 350 US-Dollar zahlen. Allerdings darf der BTC-Preis maximal 6.650 US-Dollar betragen, sodass Ihre Option aufgeht. Sollte der Preis noch weiter fallen, dann können Sie in diesem Fall einen signifikanten Optionsgewinn generieren.

Bitcoin Optionshandel Beispiele
Auszug der Optionspreise zum 29. Mai 2020

Möchten Sie also die Long-Straddle-Strategie benutzen, um Optionen zum Kurs von 7.000 US-Dollar, den sogenannten Strike, zu schreiben, dann müssen Sie hierfür 1.400 US-Dollar aufwenden. Dementsprechend gehen Sie zum aktuellen Preis von rund 7.700 US-Dollar mit rund 18% des Kaufpreises in Vorleistung. Folglich benötigen Anleger bei diesem Investmentansatz einen Preisanstieg oder Verfall von mindestens 18%. Da es im Zuge des Halvings zu einer höheren Volatilität kommen kann, sind auch kurzfristig andere Optionen denkbar. Die bekanntesten Anbieter für den Optionshandel mit BTC sind Deribit und FTX.

Fazit zum BTC-Optionshandel

Wie unser oben gezeigtes Beispiel verdeutlicht, können auch Optionen eine gute Möglichkeit darstellen, um hohe Renditen einzufahren. Nehmen wir an, dass es im Zuge des Halvings zu einem rasanten Preisanstieg kommt und Sie können sich als Investor für einen Preis von 1.050 US-Dollar den Kauf eines BTC zu 7.000 US-Dollar sichern, dann erscheint dies durchaus lukrativ.

Allerdings können Sie auch hohe Verluste realisieren, insofern Ihre Optionen nicht aufgehen. Eine alternative Möglichkeit ist auch der Kauf oder Verkauf eines gehebelten CFDs bei eToro oder Plus500. Hier profitieren Sie von gehebelten Renditen im Falle steigender Märkte. Allerdings müssen Sie auch berücksichtigen, dass eine negative Marktentwicklung mit dem gleichen Hebel wirkt.

Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert