Uniswap v3 steht kurz bevor – Kapitaleffizienz mit 4.000-facher Verbesserung

Die dezentrale Börse Uniswap erlebte in dem vergangenen Jahr einen großen Hype. In den Hochphasen verzeichnete der dezentrale Handelsplatz ein höheres Handelsvolumen als die beliebte Börse Coinbase aus den Vereinigten Staaten.

Derzeit bereiten die Entwickler hinter Uniswap eine neue Version vor, welche bereits in den Startlöchern steht. Version 3 der Handelsplattform soll vor allem die Kapitaleffizienz der Liquiditätsanbieter erhöhen.

Uniswap soll nach Aussage der Verantwortlichen zum „flexibelsten und effizientesten Market Maker“ der Krypto-Welt werden.

Nach derzeitigem Stand wird die neue Version Anfang Mai in das Mainnet überführt.

Uniswap rüstet auf – neue Version kommt im Mai

Uniswap sorgte bereits bei der Veröffentlichung für großes Aufsehen. Mit gerade einmal 100.000 US-Dollar Entwicklungskosten und einer Entwicklung in Rekordzeit, eroberte die dezentrale Börse im Flug den gesamten Markt.

Heute vereinnahmt Uniswap etwa 60 Prozent des gesamten dezentralen Handelsmarktes für sich. Nun gab das Unternehmen hinter der Börse in einem Blog-Beitrag vom Dienstag bekannt, dass eine neue Version in den Startlöchern steht.

Im Kern soll das Upgrade vor allem die Kapitaleffizienz der Liquiditätsanbieter erhöhen. In der Mitteilung ist von einer 4.000-fachen Verbesserung im Vergleich zu Uniswap v2 die Rede.

Hayden Adams, Autor des Blog-Beitrags und seines Zeichens Gründer von Uniswap, berichtete zudem von einer neuen Funktion – der „concentrated liquidity“.

Die neue Funktion ist Mittelpunkt der neuen Version und ermöglicht Liquiditätsanbietern, kundenspezifische Preisspannen festzulegen.

Sie sollen also zukünftig Mindest- und Höchstpreise für ihre in einem Liquiditäts-Pool eingelagerten Anteile festlegen können. In der Praxis bedeutet dies, dass Geldgeber beispielsweise nur zu bestimmten Marktphasen und Preisspannen Kapital bereitstellen können.

Erreicht etwa der Ether (ETH) einen Preis von 2.000 bis 2.500, könnte automatisiert Kapitel eines Liquiditätsgebers in die Pools fließen.

Auf diesem Wege soll sich die Kapitaleffizienz um ein Vielfaches erhöhen lassen. Es würde dann vorwiegend Kapital in den Markt fließen, wenn der Markt besonderen Bedarf hat und sich die Transaktionen erhöhen.

Neues Upgrade ermöglicht Liquiditätsgebern Raum für neue Anlagestrategien

Hayden Adams selbst gibt an, dass Kapitalgeber bei gleichen Beträgen effektiv mehr Gebühren verdienen können. Im Allgemeinen wird Uniswap in der neuen Version für Anlagestrategen zu einer interessanten Plattform.

Das Handelserlebnis und die Ausführungsqualität soll sich laut Adams „um eine Größenordnung, wenn nicht sogar noch mehr“ verbessern.

In der neuen Version würde Uniswap damit ein Problem angehen, welches seit jeher dezentrale Börsen begleitet. Sie leiden unter einer deutlich geringeren Liquidität als es bei den zentralisierten Gegenstücken der Fall ist.

Die geringe Liquidität ist dabei der Auslöser vieler weiterer Probleme, welche im Kern denselben Ursprung haben.

„Sie können den gleichen Kapitalbetrag aufbringen, um mehr Gebühren zu verdienen, oder das eingesparte Grenzkapital verwenden, um in eine andere Strategie Ihrer Wahl zu investieren“ – Teo Leibowitz, Leiter strategische Ausrichtung bei Uniswap

In der jüngeren Vergangenheit konnten einige Konkurrenten von Uniswap in diesem Bereich aufholen. Vor allem der große Konkurrent Curve konnte zumindest im dezentralen Austausch mit Stable Coins für Verbesserung sorgen und die Auswirkungen von Slippage und der Trade Execution deutlich verringern.

Das dezentrale Handelsprotokoll Balancer probierte es mit gewichteten Krypto-Pools. Dem Kernproblem, der insgesamt zu geringen Liquidität und den eingeschränkten Möglichkeiten der Kapitalgeber, widmete sich laut Uniswap bislang aber noch niemand.

Uniswap v3 kommt Anfang Mai

Neben den genannten Funktionalitäten ist auch eine aktualisierte Gebührenstruktur Teil von Uniswap v3. Fortan soll es nicht mehr eine einheitliche Gebühr, sondern drei Stufen von 0,05 über 0,30 bis zu 1 % geben.

Uniswap will mit diesem Schritt alle Arten von Märkten bestmöglich bedienen und für eine größere Aktivität bei allen Handelspaaren sorgen.

Gleichzeitig reagieren die Verantwortlichen auf die vielen Klone, welche das öffentliche Core-Protokoll schlicht für eigene Projekte kopiert haben.

Insbesondere der Uniswap-Klon SushiSwap konnte sich in der jüngeren Vergangenheit große Marktanteile sichern. Um die kommerzielle Nutzung durch Klone zukünftig besser einzudämmen, ist das Uniswap v3 Core-Protokoll unter der BSL 1.1-Lizenz abgelegt.

Das für Anfang Mai geplante Upgrade wird das letzte seiner Art sein, welches aus Entwicklerhand kommt. Weitere Versionen in der Zukunft sollen dann von der Community vorangetrieben werden.

Fazit: Uniswap v3 bietet Kapitalgebern viele neue Anreize

Uniswap ist Marktführer im Bereich des dezentralen Börsenhandels. Eine neue Version des Kernprotokolls soll Anfang Mai ins Mainnet überführt werden und dort einige neue Funktionen bereitstellen.

Vor allem Liquiditätsgeber sollen dann durch neue Anreize zur strategischen Kapitalvergabe auf ihre Kosten kommen.

Mit dem Schritt reagieren die Verantwortlichen von Uniswap auf die anhaltenden Liquiditätsprobleme der Plattform.

Demnach ist die neue Version die logische Konsequenz, um die marktbeherrschende Stellung der Plattform weiter aufrechtzuerhalten.

Zuletzt konnte der ein oder andere Konkurrent an dieser Stelle aufholen. Wie Uniswap in der Zukunft abschneidet, und was die Experten dazu sagen, findest Du in unserer Prognose.

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