Telefonica und IBM mit Geschäftsprozessoptimierung per Blockchain
Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica hat eine Kooperation mit IBM verkündet. Durch die gemeinsame Kooperation möchte der spanische Telekommunikationskonzern zahlreiche Geschäftsprozesse durch den Einsatz einer Blockchain optimieren.
Telefonica setzt auf die Blockchain zur Datenverwaltung
Am 14. November 2018 teilte Telefonica – der spanische Mutterkonzern von Telefonica Deutschland – mit, dass der Konzern eine Partnerschaft mit IBM abgeschlossen hat. Im Rahmen der Partnerschaft plant Telefonica die Implementierung der Blockchain-Technologie zur Optimierung zahlreicher Geschäftsprozesse.
Insbesondere die Verwaltung des internationalen Datenverkehrs, welcher im Rahmen der Telefonie anfällt, soll hierbei vereinfacht werden. Telefonica ist basierend auf der Marktkapitalisierung der siebendgrößte Telekommunikationsanbieter der Welt.
Das Unternehmen verfügt über eine Marktkapitalisierung von 51 Milliarden US-Dollar und verfügt über zahlreiche Tochterunternehmen, sodass sich das Telekommunikationsangebot in 17 Ländern wahrnehmen lässt. Insgesamt verfügt der Konzern über 343 Millionen zahlende Kunden.
Durch die jüngst veröffentlichte Kooperation mit IBM möchte Telefonica zahlreiche Kernprozesse des Telekommunikationsgeschäfts sowie bestehende Herausforderungen, welche sich bei der Zuverlässigkeit und Transparenz von Informationen innerhalb verschiedener Systeme verdeutlichen, adressieren. Hierbei stellen vor allem die internationalen Telefonate, welche in verschiedenen Systemen erfasst werden, eine Herausforderung in der Verwaltung dar.
Aus diesem Grund plant der spanische Telekommunikationsanbieter den Einsatz der IBM-Blockchain-Plattform. Hierdurch verspricht sich Telefonica eine bessere Nachverfolgbarkeit einzelner Gespräche sowie der damit verbundenen Daten. Bei den relevanten Datensätzen handelt es sich um die Herkunft des Gesprächs, das Zielland sowie die Dauer des Gesprächs.
Zudem wird die Distributed-Ledger-Plattform im Rahmen des Netzwerkumbaus implementiert. Das fertige Netzwerk soll dann aus verschiedenen Nutzern wie Betreibern, Service-Providern, Verkäufern und anderen Anspruchsgruppen bestehen. Mit der Veröffentlichung des neuen Systems werden sämtliche Teilnehmer Zugriff auf die neue Plattform erhalten.
Plattform soll das Auftreten von Betrugsfällen reduzieren
Des Weiteren soll die neue Plattform dazu beitragen, um betrügerisches Verhalten zu identifizieren sowie akute Probleme wie Vertrauensverluste, Werbeverluste aufgrund ausbleibender Zahlungen und Informationsdiskrepanzen anzugehen.
Gonzalo Martín-Villa, der CIO von Telefonica, sieht in der Blockchain eine neue Möglichkeit für Netzbetreiber, um eine neue Art des Vertrauens im Internet zu etablieren. Dieses Vertrauen basiert dabei nicht auf den Unternehmen, welche unablässig die Daten des Kunden sammeln, sondern auf den eigentlichen Daten.
Auch IBM bestätigte die Kooperation mit Telefónica in einer zusätzlichen Pressemitteilung. IBM teilte mit, dass das Unternehmen eine Kooperation mit Telefonica eingegangen ist und beide Unternehmen nun an einem Proof of Concept (PoC) auf Basis der IBM-Blockchain-Plattform arbeiten.
Das PoC soll demnach die größten Herausforderungen aus der Kommunikationsbranche angehen und das Management zahlreicher Geschäftsprozesse optimieren – allen voran den internationalen Telekommunikationsdatenverkehr.
Bereits im vergangenen Monat wurde bekannt, dass der größte Telekommunikationsbetreiber Vietnams, die Viettel Group, zum größten Blockchain-Unternehmen des Landes werden möchte. Das Unternehmen hat einen Fünfjahresplan veröffentlicht, welcher dazu beitragen soll, dass Viettel mit der Entwicklungsgeschwindigkeit der Blockchain-Industrie mithält.
Im ersten Schritt hat das Unternehmen eine Blockchain-basierte Lösung für ein Datenmanagement im Gesundheitsbereich entwickelt. Auch in Südkorea hat der Mobilfunkanbieter LG UPlus – das Unternehmen gehört zum LG Corp. Konglomerat – ein Blockchain-Zahlungssystem für grenzübergreifende Transaktionen vorgestellt.
Mithilfe des neuen Zahlungsdienstes haben die Nutzer eines Netzanbieters die Möglichkeit, Transaktionen an Nutzer eines anderen Mobilfunknetzes zu veranlassen, ohne dass Medienbrüche ersichtlich werden.