SWIFT entwickelt ein Blockchain-basiertes E-Voting-Konzept

Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) arbeitet im Zusammenspiel mit mehreren Finanzinstituten an der Entwicklung eines Blockchain-basierten E-Voting-Systems für Aktionäre. Die Entwicklung des Konzepts wurde am 6. März 2019 offiziell durch SWIFT bestätigt. 

SWIFT konzipiert E-Voting-System für Aktionäre

Das Messaging-Netzwerk SWIFT arbeitet laut einer Pressemitteilung vom 6. März 2019 an der Konzeptionierung eines Blockchain-basierten E-Voting-Konzepts. Aus der Pressemitteilung geht dabei hervor, dass das Konzept vor allem für den asiatischen Raum gedacht ist und durch die Großbanken DBS, HSBC, Standard Chartered, Deutsche Bank SLI und SGX entwickelt wird. Im Rahmen des aktuellen Entwurfs soll überprüft werden, ob die Distributed Ledger Technologien dazu beitragen können, die Organisation und Verwaltung von Hauptversammlungen zu optimieren. 

Im Speziellen sollen im Laufe der Testphase – diese erstreckt sich über die erste Jahreshälfte des Jahres 2019 – vier Ziele eines solchen Netzwerks untersucht werden. Im ersten Schritt soll ein entsprechendes System als Voting-Lösung dienen und mit den Unternehmen und einer Wertpapiersammelbank interagieren.

Die entsprechenden Daten werden auf einer privaten Blockchain (Blockchain-Typen) gespeichert und verwaltet. Des Weiteren soll das Konzept die Kombination hybrider Lösungsansätze aufzeigen und die Bereiche Messaging mit den Distributed Ledger Technologien verbinden. Insbesondere die Interoperabilität sowie die Vermeidung einer weiteren Segmentierung des Marktes stehen hierbei im Fokus.

Des Weiteren wird das Konzept verdeutlichen, ob die Kapazitäten von SWIFT zum Hosten einer Applikation im eigenen DLT-Ökosystem ausreichend sind und ob die Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden können. Schlussendlich soll das Konzept auch auf das ISO 20022 setzen – hierbei handelt es sich um einen spezifischen elektronischen Standard zur Transferierung von Finanzdaten. 

SWIFT-Netzwerk stellt die Infrastruktur für den Test bereit

DBS und SGX treten bei dieser Initiative als Auftraggeber auf, wohingegen die HSBC, Deutsche Bank und Standard Chartered lediglich als Teilnehmer fungieren. Aus der Pressemitteilung geht zudem hervor, dass der gesamte Test des Konzepts auf der DLT-Testumgebung von SWIFT stattfinden wird. Des Weiteren werden das bestehende SWIFT-Netzwerk und die Infrastruktur genutzt, um die Verfügbarkeit der Technologie zu testen und zu validieren. 

Laut den Aussagen eines SWIFT-Managers ist die Blockchain-Technologie eine Möglichkeit, um bestehende Prozesse zu optimieren. Zudem kann auch SWIFT von der neuen Technologie profitieren und durch die ISO 20022 eine hohe Flexibilität bei der Adaption der Technologie sicherstellen. Damit einhergehend bietet eine solche Lösung ein hohes Maß an Sicherheit und Widerstandsfähigkeit.

Bereits im Januar wurde bekannt, dass SWIFT die Entwicklung einer Schnittstelle – diese soll als GPI Link bezeichnet werden – plant. Durch diese neue Schnittstelle kann das Blockchain-Unternehmen R3 GPI-Zahlungen im eigenen Blockchain-Netzwerk implementieren. Des Weiteren wurde im Januar auch bekannt, dass der IRAN an einer eigenen Kryptowährung arbeitet. Diese soll dem Land dabei helfen, die bestehenden Sanktionen der US-Regierung zu umgehen. Die Sanktionen können insbesondere durch das SWIFT-Netzwerk durchgesetzt werden. Eine offizielle Bestätigung durch den Iran erfolgte bisher nicht. Download: PR – SWIFT launches DLT e-Voting PoC