StartMark erhält Freigabe der BaFin für Security Token Offering
Als zweites Unternehmen aus dem Blockchain-Sektor erhält StartMark eine Freigabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Dementsprechend darf das Unternehmen ein Security Token Offering (STO) mit einem avisierten Emissionsvolumen von 50 Mio. Euro durchführen.
BaFin erteilt StartMark die Freigabe zum STO
Die StartMarkt GmbH ist das zweite deutsche Unternehmen, welches eine Freigabe der BaFin zur Durchführung eines Security Token Offerings erhält. Wie das Unternehmen in einem offiziellen Blogbeitrag vom 11. Juli 2019 erklärte, habe die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht eine Freigabe an den Rechtsanwalt des Unternehmens geschickt. In diesem Fax erklärte die BaFin, dass das Unternehmen das geplante STO durchführen dürfe.
Die erteilte Freigabe ist die Grundlage für die Veröffentlichung eines eigenen Security Tokens. Diese besondere Art der Tokens gelten innerhalb Deutschlands als eine Art Wertpapier. Dementsprechend gelten die klassischen Regularien des Marktes, sodass ein Wertpapierprospekt eine gesetzliche Maßgabe ist. Nach der Veröffentlichung des Wertpapierprospekts avisiert das Unternehmen ein Emissionsvolumen von 50 Mio. Euro. Doch bevor die eigentliche Veröffentlichung überhaupt stattfinden konnte, musste StartMark ein Whitepaper an die Aufsichtsbehörde übermitteln. Dieses überprüfte die Behörde hinsichtlich des Geschäftsmodells – erst nach der Bestätigung des Geschäftsmodells konnte das Unternehmen mit der Ausformulierung des Konzepts beginnen. Hierfür galt der inhaltliche Rahmen der Aufsichtsbehörde als Maßgabe. Erst nach mehrmonatiger Art konnte eine erste Version des Wertpapierprospekts an die BaFin übermittelt werden. Allein der erste Entwurf, welcher 77 Seiten umfasste, führte zu Fragen mit einem Umfang von 17 Seiten.
Security Tokens zur Beteiligung an Startups
StartMark ist ein junges Unternehmen, welches 2018 in Düsseldorf gegründet wurde. Das eigene Geschäftsmodell soll Investoren dazu befähigen, in junge und aussichtsreiche Startups zu investieren. Hierbei kommen die Security Tokens zum Einsatz. Gemäß den Angaben des Unternehmens können Investoren bereits ab einem Betrag von lediglich 100 Euro investieren. Dementsprechend zeichnet sich eine Revolution im Investmentmarkt ab, denn bisher galten Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen als sehr kostspielig. Im Vergleich zu anderen Crowdfunding-Anbietern setzt StartMark zudem auf die Diversifizierung, einem Ansatz der dem Anlegerschutz dient.
Laut Ralf Heine, dem Geschäftsführer und Anteilseigner des Unternehmens, sei in Deutschland ein Interesse an der Beteiligung an Startups vorhanden. Vor allem die Höhle der Löwen – eine Fernsehserie – verdeutliche das Interesse des Marktes. Folglich sei eine Plattform, welche diesen risikoreichen Markt für Investoren öffne, eine Folge dieser Entwicklung. Laut Heine gebe es bereits heute die Möglichkeit, in junge Unternehmen zu investieren. Dabei müssen Investoren allerdings berücksichtigen, dass klassische Crowdfunding-Plattformen keine Diversifikation ermöglichen. Dementsprechend sei StartMark wie ein Venture-Capitalist, der verfügbares Geld an aussichtsreiche Unternehmen vergibt. Das neue Token ermöglicht Investoren die Beteiligung an einem digitalen Fonds. Hierbei entfallen die klassischen Dokumente, da die relevante Dokumentation auf der Blockchain (Was ist Blockchain?) erfolge. Mithilfe dieses Ansatzes lassen sich die Kosten des Fonds reduzieren. Zudem entfallen die marktüblichen Provisionen, Gebühren für die erstmalige Transaktion sowie die Kosten für Intermediäre.
Neues Token als Investmentmöglichkeit
Laut den Angaben des Unternehmens hat das STO eine Laufzeit von 15 Jahren. Haben die Investoren kein Interesse an dem Token, kann dieses im Zuge einer Veräußerung verkauft werden. Durch eines der Tokens erhalten die Investoren die Möglichkeit sich direkt an den Gewinnen der Unternehmen zu partizipieren und von den Wertsteigerungen zu profitieren. Hierbei erwartet das Unternehmen eine jährliche Rendite von 10 bis 20 Prozent und bietet somit eine attraktive Investmentmöglichkeit. Im ersten Schritt fokussiert sich StartMark auf Nordrhein-Westfalen – hier gibt es Potenziale bei FinTechs, e-Commerce-Startups und im Bereich Foodtech.
Bis zum Ende der Laufzeit prognostiziert das Düsseldorfer Startup eine Verdreifachung des investierten Geldes. Im ersten Schritt erhalten interessierte Investoren im Rahmen einer Family-and-Friends-Aktion die Möglichkeit zur Teilnahme am STO. Dementsprechend erhalten Investoren, die bis zum 1. September mindestens 1.000 Token im Wert von je einem Euro erwerben, einen Nachlass von 30 Prozent. Im Zeitraum von Oktober bis November reduziert sich der Nachlass auf 10 Prozent, vorausgesetzt ein Mindestvolumen von 500 Tokens liegt vor. Ab dem 1. Dezember 2019 können Investoren mit einem Mindestinvestment von 100 Euro investieren. Zu Beginn haben die Düsseldorfer ein Transaktionslimit von einer Million Tokens eingebaut, sodass eine ausreichende Diversifizierung am Markt entsteht.