Starbucks & Microsoft: Blockchain für Kaffee-Rückverfolgung
Der US-Konzern Starbucks lebt die digitale Transformation und wird mit zunehmender Geschwindigkeit zu einem Technologieunternehmen. Im Zuge dieses Wandels greift das Unternehmen auf die Kompetenzen des etablierten IT-Unternehmens Microsoft zurück. Im Zuge der Microsoft Build Developers Conference gaben beide Unternehmen Kooperationen in den Bereichen Machine Learning und Blockchain-Technologie bekannt.
Starbucks und Microsoft kooperieren bei Zukunftstechnologien
Mit Starbucks und Microsoft haben sich zwei der größten US-Unternehmen auf eine Kooperation verständigt. Wie beide Unternehmen im Rahmen der Microsoft Build Developers Conference bekannt gaben, wird sich diese Kooperation auf die Einführung und Entwicklung wichtiger Zukunftstechnologien beziehen. Insbesondere heben die Unternehmen Projekte in den Bereichen Machine Learning und Blockchain hervor. Der Einsatz von Machine Learning soll dazu beitragen, die Kundenbedürfnisse korrekt zu identifizieren. Dahingegen dient die Blockchain zu Verbindung der einzelnen Kaffeefilialen sowie zur Etablierung eines transparenten Netzwerks.
Bereits in der Vergangenheit haben die beiden Unternehmen miteinander kooperiert – diese Kooperation fand auf höchster Ebene statt. Zudem ist Kevin Johnson, der aktuelle Starbucks CEO, ein ehemaliger Microsoft-Manager. In der Vergangenheit trug Johnson die Verantwortung für den Vertrieb und den Windows-Bereich. Auch der Microsoft CEO Satya Nadella äußerte sich zu der Kooperation mit der Kaffeehauskette. Dabei hob der Manager hervor, dass Starbucks ein besonderes Beispiel für die gesamte Branche sei, denn das Unternehmen forciere zunehmend den digitalen Wandel und engagiere immer mehr Softwareentwickler. Das Ziel dieses Vorgehens, so Nadella, sei die komplette Digitalisierung des eigentlichen Starbucks-Erlebnisses.
Starbucks und Microsoft kündigen Innovationen an
Im Rahmen des Events gaben beide Unternehmen auch die Entwicklung mehrerer Innovationen bekannt. Hierzu zählt unter anderem das Predictive Drive-Thru Ordering. Bereits heute gibt die Starbucks App Empfehlungen, die auf dem Nutzerverhalten basieren. Nun wird diese Technologie auf den Drive Thru, im Deutschen als Drive In bezeichnet, ausgeweitet. Zum aktuellen Zeitpunkt testet Starbucks die Technologie im eigenen Tryer Center Innovation Hub. Allerdings gab das Unternehmen bereits bekannt, dass dieser neue Service nicht die gleiche Intelligenz wie die Starbucks App aufweist. Vielmehr basieren die Empfehlungen auf mehr als 400 verschiedenen Kriterien, welche vom jeweiligen Store bereitgestellt werden. Auch wenn der genaue Umfang bisher nicht feststeht, gab Microsoft bereits zu verstehen, dass Kunden langfristig von einem personalisierten Angebot profitieren können.
Beim zweiten Projekt handelt es sich um Connected Coffee-Makers. Das Ziel des Unternehmens ist die Nutzung von Azure, um eine sichere Verbindung zwischen sämtlichen Geräten in den mehr als 30.000 Starbucks-Filialen herzustellen. Bereits heute betreibt die Kaffeehauskette zahlreiche IoT-fähige Geräte. Diese speichern Daten von jedem einzelnen Produkt, welches die Kunden ordern – hierzu gehören die Anzahl der Kaffees, der Bohnentyp, die Temperatur des Kaffees und die Qualität des verwendeten Wassers. Durch die Einbindung in die Cloud soll das Unternehmen Abstand von der reaktiven Rolle nehmen und aktiv die Wartung der Geräte vorantreiben. Das Ziel dieses Vorgehens sind eine verbesserte Qualität und ein optimiertes Kundenerlebnis. Heute leidet der Konzern unter der hohen Belastung der Geräte – laut eigenen Angaben gibt es zahlreiche Fehler sowie defekte Geräte während des Betriebs. Zusätzlich plant das Unternehmen regelmäßige Updates des eigenen Angebots. Auch hier wird die Einbindung der Geräte in die Azure-Cloud unterstützen.
Blockchain für Transparenz im Kaffeemarkt
Das letzte vorgestellte Projekt lautet Bean to Cup Blockchain und basiert abermals auf Azure. Insbesondere der neue Azure Blockchain Service soll einen entscheidenden Anteil zur Realisierung dieses Projekts beitragen. Das eigentliche Blockchain-Projekt kündigte Starbucks bereits im vergangenen Jahr an. Nun nimmt dieses allerdings zunehmend konkretere Züge an und basiert dem Vernehmen entsprechend auf einer Kooperation der beiden Unternehmen. Starbucks plant eine Vernetzung aller Stakeholder – vom Kaffeebauern bis zum Konsumenten. Insbesondere die Kaffeebauern sollen von den neuen Möglichkeiten profitieren und einen finanziellen Mehrwert erhalten. Die Kunden können dahingegen den eigenen Kaffee bis zum Kaffeebauern zurückverfolgen und somit von einer höheren Transparenz profitieren. Wie Starbucks bekannt gab, kooperierte das Unternehmen im vergangenen Jahr mit mehr als 380.000 Kaffeebauern. Des Weiteren lebt Starbucks dieses Projekt als Open-Source-Projekt und teilt öffentlich die Erfahrungen und die entwickelte Software.