So beeinflusst die US-Wahl die Kryptomärkte
Derzeit beflügelt der US-Wahlkampf die Medienlandschaft auf der ganzen Welt. Aus verschiedenen Blickwinkeln ist das knappe Rennen zwischen dem amtierenden Präsidenten Donald Trump und dem Herausforderer Joe Biden von großer Bedeutung. Vor allem Anleger beobachten die Wahl ganz genau, denn ihr Ausgang könnte wesentlichen Einfluss auf die Kurse vieler Assets haben.
Insbesondere der Bitcoin (BTC) und andere Kryptowährungen könnten im Zuge der Auszählung massiv beeinflusst werden. Bereits kurz nach den ersten Ergebnissen fielen die Kurse des Bitcoins und vieler klassischer Assets. Doch bereits kurze Zeit später überzeugte vor allem die führende digitale Währung mit einem starken Anstieg des Kurses.
US-Wahl schickt Finanzmärkte auf Talfahrt – Bitcoin erholt sich schnell
Der 4. November stand ganz im Zeichen der Ereignisse rund um die Wahl des mächtigsten Staatsoberhaupts der Welt. Das Duell zwischen Trump und Biden ist aber auch für die traditionellen und neuen Finanzmärkte nicht uninteressant. Der hohe Einfluss der US-Wahl zeigte sich bereits zum Tagesanfang, als die ersten Ergebnisse den zuletzt erstarkten Kurs des Bitcoins um 3 Prozent fallen ließen. Zuvor stieg der Kurs zunächst auf über 14.000 US-Dollar. Aber auch viele klassische Assets, wie Fiat-Währungen, Aktien und Rohstoffe, präsentierten sich sehr wechselhaft. Überraschend war jedoch, dass zwischenzeitlich der Bitcoin und der US-Dollar zeitgleich einen Rückgang verkraften mussten. In der Vergangenheit profitierte in der Regel ein Asset von der Schwächephase des anderen. Für Experten ist allerdings generell klar, dass der knappe und unklare Ausgang der Präsidentschaftswahl als Grund für die Volatilität gilt.
Trotz der zwischenzeitlichen Schwächephase der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährung lässt sich der erste Auszählungstag als Erfolg angesehen. Im Daily Chart überzeugt der Bitcoin mit einem Kursanstieg von 2,60 Prozent. Vor allem in den Abendstunden hierzulande konnte der BTC-Kurs mit 14.212,89 US-Dollar einen neuen Jahresrekord aufstellen. Generell bewegt sich der Kurs auf einem Niveau, welches zuletzt kurz nach dem All Time High im Januar 2018 erreicht wurde. Viele klassische Assets und auch der Dollar zeigten sich von den Aussagen Trumps beeindruckt, dass er das Wahlergebnis infrage stellen und sogar vor Gericht ziehen wird. Der Bitcoin konnte sich deutlich schneller wieder erholen und zu einem neuen Run ansetzen.
Der Bitcoin und auch viele andere Altcoins waren in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ein lukratives und alternatives Anlageziel für Händler. Bereits infolge des Markteinbruchs durch die Corona-Krise im März 2020 sorgten die digitalen Währungen aufgrund der schnellen Erholung für Aufsehen. Auch die Spannungen rund um den US-Dollar aufgrund der angespannten politischen Lage in den Vereinigten Staaten ließen vor allem institutionelle Anleger Kapital in Bitcoin- und Ethereum-Fonds umschichten. Und spätestens die Präsidentschaftswahl zeigt, dass sich Kryptowährung als eine echte Alternative in angespannten politischen und wirtschaftlichen Situationen darstellen.
Kurzfristige Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs
Neben der US-Wahl und dem volatilen Kursverlauf ist derzeit auch die Neujustierung der Mining Difficulty ein Thema für die von Satoshi Nakamoto entwickelte Kryptowährung. Während der Kurs immer weiter stieg, sank die Hash-Rate kontinuierlich ab – was ziemlich ungewöhnlich in einer solchen Situation ist. Über die Ursache herrscht keine eindeutige Klarheit, jedoch reagierte der Bitcoin mit der bislang zweitgrößten Negativanpassung der Mining Difficulty. Diese gibt die Schwierigkeit an, mit der sich ein neuer Block auf der Blockchain erschließen lässt. Es lässt sich beobachten, dass die chinesische Mining-Dominanz abnimmt, was die Lukrativität für westliche Miner deutlich erhöht.
Zuletzt zeigte sich zudem, dass der Bitcoin auch in Russland zunehmend ein Thema wird. Experten sehen in der Kryptowährung deutlich höheres Mainstream-Potenzial als beispielsweise in Gold oder anderen Anlageobjekten. Bekannte Analysten, wie der Risikokapitalgeber Tim Draper, sind weiterhin bullish und halten einen Run auf die Allzeithochs aus den Jahren 2017 und 2018 nicht für unrealistisch. Der Bitcoin konnte im Tagesverlauf den Widerstand bei 13.858 US-Dollar mit Leichtigkeit überwinden. Die hohe Volatilität sorgte dafür, dass auch der nächste prognostizierte Widerstand bei 14.102 US-Dollar mit einem signifikanten Peak überwunden wurde. Sollte ein erneuter Angriff auf diese Widerstandslinie erfolgreich sein, könnte eine weitere Preisrallye in Richtung der 15.000 US-Dollar-Marke anstehen.
Ein weiteres bullishes Signal melden die Analysten von CryptoQuant. Sie beobachteten einen Anstieg der geschätzten Verschuldungsquote von BTC-Futures auf Binance auf ein neues Allzeithoch. Das weist darauf hin, dass es eine hohe Zahl von neuen Händlern auf dem Markt gibt. Ki-Young Ju, CEO von CryptoQuant, warnte jedoch davor, dass dies die Volatilität weiter erhöhen und für noch stärkere Schwankungen sorgen könnte. Ju spricht gar von „massiven Preisbewegungen“ nach oben und unten, nannte aber keine genauen Zahlen.
Zusammenfassung: US-Wahl sorgt für volatile Kurse nahezu aller Assets
Noch ist nicht final geklärt, ob Trump weitere vier Jahre Präsident der Vereinigten Staaten bleibt oder Joe Biden diesen Posten übernimmt. Doch an den Finanzmärkten sorgt bereits die Auszählung der Stimmen der US-Wahl für mächtigen Wirbel. Während der Bitcoin nach einem fulminanten Tagesstart mit Kursen oberhalb der 14.000 US-Dollar-Marke fiel der Kurs auf etwa 13.560 US-Dollar herab. Doch bereits innerhalb weniger Stunden und nach Bekanntgabe weiterer Zwischenergebnisse konnte das Niveau vom Tagesstart wieder erklommen werden.
Das Verhalten des Bitcoin-Kurses bestätigt einen Trend, welcher sich seit einiger Zeit abzeichnet. Sowohl in Krisenzeiten als auch bei Schwächen der traditionellen Finanzmärkte präsentiert sich die führende Kryptowährung als eine unter Anlegern beliebte Alternative. Noch lässt sich nicht sicher bestimmen, wie sich der Bitcoin nach der Wahl verhalten wird, dennoch sprechen einige bullishe Signale für einen potenziellen Aufwärtstrend.
Vielen Dank für den Hinweis, dass haben wir natürlich gleich korrigiert.
Viele Grüße
Sebastian
Das falsche Jahr:
„Generell bewegt sich der Kurs auf einem Niveau, welches zuletzt kurz nach dem All Time High im Januar 2028 erreicht wurde.“