Schweizer Bank investiert 250M USD in Krypto-Tokenisierung

Die Schweizer Privatbank Lombard Odier hat ein neues Fintech gegründet, welches sich auf Unternehmen spezialisiert, die auf die Tokenisierung von Assets setzen und in diesem Bereich agieren. Konkret investiert der unternehmenseigene Vermögensverwalter Lombard Odier Investment Managers zukünftig in diesen für die 224 Jahre alte Privatbank neuen Sektor mithilfe eines Fonds. Das Fintech scheint dabei weit mehr als Adventure Capital zu sein, denn Lombard Odier stellte Berichten zufolge ein Investmentvermögen in Höhe von 250 Millionen US-Dollar bereit. In der Praxis soll vorwiegend in Unternehmen investiert werden, die direkt am Prozess der Tokenisierung beteiligt sind. Das fertige Endprodukte steht dabei jedoch weniger im Fokus.

Neues Fintech einer Schweizer Traditionsbank setzt auf die Tokenisierung von Assets

Die im Jahr 1796 gegründete Privatbank Lombard Odier mit Hauptsitz in Genf deckt das volle Leistungsspektrum im Bankenwesen ab. Neben seiner Rolle als klassische Privatbank mit Privatkundengeschäfts, bietet sie auch Asset Management, Fonds-Verwaltung und Back- und Middle-Office-Leistungen für andere Institute aus dem Banken- und Finanzsektor an. Nach eigenen Angaben verwaltet die Bank Lombard Odier & Co über alle Sparten hinweg ein Vermögen von 260 Milliarden Schweizer Franken. Aufgrund der klassischen Ausrichtung des Instituts erscheinen die nun veröffentlichten Meldungen zunächst ungewöhnlich. Die Bank hat ein neues Start-up gegründet, welches seinen Fokus auf die Tokenisierung von Assets legt in in Unternehmen aus diesem Sektor investiert.

Unter der Leitung des internen Vermögensverwalters Lombard Odier Investment Managers wurde zu diesem Zweck ein neues Fintech gegründet. Bereits im Mai dieses Jahres erfolgte die Gründung mit einer Investitionssumme von 250 Millionen US-Dollar. Lombard Odier Investment Managers verwaltet den eigens angelegten Fonds und begibt sich auf die Suche nach potenziellen Unternehmen. Offenbar wird jedoch nicht wild in alle möglichen Unternehmen aus dem Bereich der Tokenisierung investiert, sondern es erfolgt eine genaue Sondierung des Marktes. Lombard Odier scheint das Hauptaugenmerk auf Unternehmen zu legen, welche vorwiegend an dem Prozess der Tokenisierung beteiligt sind.

Lombard Odier investiert ausschließlich in ausgewählte Unternehmen

Der Portfoliomanager des Fonds, Jeroen van Oerle, beschrieb die Strategie des neuen Fintechs als „Pick and Shovel-Ansatz“. Damit ist gemeint, dass in die zugrundeliegende Technologie investiert wird, nicht aber in das finale Produkt. Ziel dieses Ansatzes ist es, die Risiken des Marktes zu umgehen, indem eben nicht in das Ergebnis, sondern in die zugehörigen Services investiert wird. Die 224 Jahre alte Privatbank plant demnach Investitionen in Unternehmen, aus dem Sektor der Tokenisierung, verzichtet aber auf Investitionen in bereits digitalisierte Assets.

Laut van Oerle erfolgten bereits erste Investitionen in Beratungs- und Softwareunternehmen aus dem Bereich der Tokenisierung. Welche Unternehmen bislang Teil der Strategie von Lombard Odier sind, wollte der Portfoliomanager jedoch nicht preisgeben. Fest steht nur, dass es sich dabei um Schwergewichte handeln muss. Das neue Fintech investiert in bereits ertragreiche Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 500 Millionen US-Dollar. Allerdings ist der Umfang an Unternehmen, die den Kriterien des Lombard Odier Investment Managers entsprechen, noch recht gering. Doch in diesem speziellen Kreis bestehen laut van Oerle kaum Grenzen.

Der Fonds investiert in alle Unternehmen, die neue Finanzdienstleistungen schaffen, bestehende verbessern oder ganz neue Technologien entwickeln. Demnach können zu den potenziellen Kandidaten auch Unternehmen aus den Branchen der Cyber-Sicherheit, des Zahlungsverkehrs, des Bankenwesens und der Backend-Verwaltung gehören. Man will den gewählten Investitionsansatz jedoch in Zukunft anpassen. Irgendwann soll „Pick and Shovel“ echten Gewinnern weichen und Investitionen in die Big Player sollen das Hauptziel des Fonds sein.

Lombard Odier wartet die Zukunft ab

Unbestritten ist, dass die Schweizer Privatbank der Tokenisierung von Assets eine wichtige Rolle zuordnet. Die zuvor beschriebene Umstellung der Anlagestrategie soll bereits in dem kommenden 5 Jahren erfolgen. Der genannte Horizont zeigt aber auch die langfristige Ausrichtung des neu aufgelegten Fonds. Gemäß den Ausführungen von van Oerle ist man bemüht, ein Proof of Concept auszuarbeiten. Die Bank will auf diesem noch recht neuen Gebiet im ersten Schritt prüfen, welche Auswirkungen die Tokenisierung auf die Finanzwelt hat und welche Gewinner sich herauskristallisieren. Dabei geht man davon aus, dass die erfolgreichsten Unternehmen, die sich mit der Digitalisierung von Assets befassen, heute noch gar nicht existieren. Lombard Odier will also Erfahrungen sammeln, um zukünftige Erfolgsunternehmen bereits frühzeitig zu erkennen.

Zusammenfassung: Lombard Odier investiert in die Tokenisierung

Die Privatbank Lombard Odier aus der Schweiz ist eines der größten und traditionsreichsten Institute aus unserem Nachbarland. Nun gab das Bankenhaus bekannt, dass es ein neues Fintech gegründet hat, welches in den Sektor der Tokenisierung investieren soll. Ein eigens aufgelegter Fonds verwaltet in diesem Zusammenhang eine Investitionssumme von 250 Millionen US-Dollar. Lombard Odier spricht der Digitalisierung von Vermögenswerten eine wichtige Rolle in der Zukunft zu.

Der interne Vermögensverwalter Lombard Odier Investment Managers verwaltet den Fonds und soll vorwiegend in größere Unternehmen aus diesem Bereich investieren. Neben der auferlegten Anlagestrategie spielt die Art und Weise der Unternehmen jedoch keine übergeordnete Rolle. Zukünftig will die Bank jedoch vornehmlich auf „Gewinner“ im Bereich der Tokenisierung setzen. Der Portfoliomanager des Fonds geht jedoch davon aus, dass diese Unternehmen heute noch gar nicht existieren könnten. Er geht von einem starken Wachstum in kurzer Zeit aus, sollte sich die Technologie langfristig durchsetzen.

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