DCG Studie: Tokenisierung als zentraler Blockchain Use Case

Die Digital Currency Group (DCG) hat in einer neuen Studie 60 Blockchain-Startups zu den potenziellen Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie befragt.

Demnach erwarten 30,3 Prozent der befragten Unternehmen, dass sich die Technologie vor allem auf die Zahlungsmethoden auswirke.

Außerdem erwarten 22,73 Prozent, dass sich die Technologie aufgrund einer zunehmenden Tokenisierung etabliere.

Dahingegen sehen die Studienteilnehmer die Nachverfolgung der Supply Chain als untergeordneten Anwendungsfall an.

DCG veröffentlicht neue Studie über Blockchain-basierte Geschäftsmodelle

Eine neue Studie der Digital Currency Group (DCG) befasst sich mit den potenziellen Use Cases der Blockchain-Technologie. Dabei hat DCG bis heute in 145 Start-ups aus 30 Ländern investiert.

Im Rahmen der aktuellen Studie haben die Gründer und CEOs der Unternehmen eine Stellung zur aktuellen Entwicklung der Blockchain-Technologie bezogen. Insgesamt haben 60 der angesprochenen Gründer und CEOs Stellung bezogen.

DCG hat die Studie in zwei verschiedenen Phasen durchgeführt. Die erste Phase fand zu Beginn des Jahres 2019 statt – hier notierten die Kurse der meisten Kryptowährungen noch auf einem niedrigen Niveau.

Den zweiten Teil der Befragung führte das Unternehmen nach der Erholung der Marktpreise durch.

Mangelnde Regulierung ist die zentrale Herausforderung

Einer der wichtigsten Bereiche für Unternehmen aus dem Bereich der Distributed Ledger Technologien ist die Regulatorik. Dabei sehen die meisten Befragten die Geschwindigkeit in diesem Bereich als Herausforderung an.

Folglich teilten die Studienteilnehmer mit, dass im vergangenen Jahr die Eröffnung von Konten und der Abschluss von Versicherungspolicen eine Herausforderung für das eigene Geschäft war.

In Zuge der ersten Frage sollten die DCG-Portfoliounternehmen die größte öffentliche Herausforderung für Digitalwährungen und Distributed Ledger Technologien nennen.

Die wohl größte Herausforderung für 53,03 Prozent der Studienteilnehmer ist demnach die Regulatorik am Markt. Dabei merken die Befragten an, dass eine negative Regulierung auch zu einer sinkenden Adaption beitragen kann.

Außerdem besteht das latente Risiko, dass Politiker eine stärkere Überwachung des Marktes fordern, da Facebooks Libra eine Herausforderung für etablierte Fiatwährungen darstellt.

Weitere 24,24 Prozent der Studienteilnehmer sehen unklare Use Cases als Herausforderung an. Zudem sorgt bei 13,64 Prozent der Befragten ein mangelndes Verständnis bei den potenziellen Nutzern für eine Herausforderung.

Auch die Hacks und Diebstähle von Token sowie die wirtschaftliche Rezession hebt die DCG-Studie als Herausforderung hervor.

Stand zur Adaption der Blockchain in Unternehmen

Positiv heben die DCG-Portfoliounternehmen den Fokus zahlreicher großer Konzerne hervor. Insbesondere Unternehmen wie Goldman Sachs, IBM, Facebook und Microsoft intensivieren die Forschungen im Bereich der DLT.

Diese Entwicklung könnte sich in den kommenden Jahren intensivieren. Allein im bisherigen Verlauf des Jahres haben mehrere Unternehmen die Entwicklung einer eigenen Blockchain-Applikation avisiert.

Ein Blick auf den Bankensektor verdeutlicht zudem, dass die Entwicklung neuer Zahlungsmethoden eine übergeordnete Rolle spielt.

Dieses subjektive Empfinden bestätigen die Befragten in der Bewertung – immerhin 30,30 Prozent sehen Zahlungsmethoden als wichtigsten Anwendungsfall für den Einsatz der Blockchain. Auch die Tokenisierung spiele eine zunehmend wichtige Rolle.

Dies bestätigten weitere 22,73 Prozent der Befragten. Weiterhin sehen 13,64 Prozent der Teilnehmer digitale Identitäten als potenziellen Anwendungsfall an.

Des Weiteren stellen dezentralisierte Marktplätze, Echtheitsnachweise, Use Cases zur Gewährleistung der Privatsphäre und das Supply Chain Tracking mögliche Entwicklungsschwerpunkte dar.

„Je weiter die digitalen Währungen in den Mainstream gelangen, desto größer wird auch das Bewusstsein unter Interesse der Allgemeinheit. Die jüngsten Entwicklungen institutioneller Unternehmen bieten eine Bestätigung für die gesamte Branche und sollten nicht ignoriert werden.“ – Michael Sonnenshein, Managing Director bei Grayscale Investments

DCG analysiert Entwicklung mit größtem Einfluss auf die Adaption

Des Weiteren befragte DCG die Portfoliounternehmen hinsichtlich relevanter Entwicklungen, die die Adaption beeinflussen könnten.

Laut den Aussagen der Teilnehmer seien vertrauenswürdige, inkludierte Finanzsysteme eine großartige Möglichkeit, um die Blockchain und Kryptowährungen im Allgemeinen zu etablieren. Nichtsdestotrotz erfordere eine solche Entwicklung eine weit verbreitete Adaption am Markt.

Dementsprechend sollten die Teilnehmer bewerten, wie diese Adaption der Marktteilnehmer forciert werden könne. Immerhin 40 Prozent der Befragten gaben an, dass die User-Experience und das entsprechende Interface der Applikationen maßgebliche Erfolgsfaktoren seien.

Zudem sehen 23 Prozent der Befragten auch die Skalierbarkeit der Lösungen als Erfolgsfaktor an. Weniger Relevanz erfahren dahingegen Merkmale wie Privatsphäre und Dezentralisierung.

Weitere 26 Prozent der Befragten fordern grundlegende technologische Anpassungen für eine ganzheitliche Adaption.

Darstellung der potenziellen Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie
Darstellung der potenziellen Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie @dcgstateofcrypto.com

Weitere Aussagen der DCG-Studie

Des Weiteren sollten die Studienteilnehmer herausstellen, in welchen Regionen die meiste Entwicklung im Blockchain-Sektor stattfinde.

Dabei sehen 30 Prozent der Teilnehmer Nordamerika als Innovationsführer an. Auch Asien-Pazifik kann weitere 26 Prozent der Gründer und CEOs überzeugen.

Europa liegt zusammen mit Afrika und dem Mittleren Osten bei immerhin 8 Prozent. Jeweils ein Prozent der Stimmen konnten Australien und Südamerika erzielen.

Außerdem sollten die Befragten die Relevanz des Bitcoins in 5 Jahren bewerten. Dabei gaben 71,21 Prozent der Befragten an, dass die führende Kryptowährung zur Aufbewahrung von Werten fungieren wird.

Weitere 9,09 Prozent erwarten die Adaption in Form eines Zahlungssystems. Immerhin 7,58 Prozent der Studienteilnehmer erwarten zudem, dass Bitcoin in Zukunft keinen Use Case bietet.

Dahingegen spielen Anwendungsfälle wie der Einsatz im täglichen Zahlungsverkehr, internationale Transaktionen und das Umgehen von Geldsystemen eine untergeordnete Rolle.

Fazit: Blockchain-Technologie befindet sich auf einem guten Weg

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der DCG, dass sich die Blockchain-Technologie auf einem guten Weg befindet. Insbesondere die Regulierung der Technologie stellt jedoch eine Herausforderung dar.

Zudem sehen die Studienteilnehmer große Handlungsfelder in den Bereichen der Bedienbarkeit sowie der Oberflächen von Blockchain-Applikationen.

Die wohl wichtigsten Anwendungsfelder im geschäftlichen Umfeld sind Blockchain-basierte Zahlungssysteme und die Tokenisierung illiquider Vermögenswerte.

Die Optimierung der Supply Chain stellt dahingegen keinen wirklichen Anwendungsfall dar. Auch der Bitcoin wird in Zukunft eine Rolle spielen.

Laut den Angaben der Studienteilnehmer fungiere die führende Kryptowährung in Zukunft als werthaltiges Investment.

Aus meiner Sicht verdeutlicht die DCG-Studie mein subjektives Empfinden im Bereich der Adaption. Hauptsächlich die Regulierung stellt eine große Herausforderung für die Adaption von Kryptowährungen dar.

Etwas überraschend ist dahingegen die Aussage, dass das Tracking der Supply Chain keine große Relevanz habe. Speziell Food Trust sowie zahlreiche Initiativen verdeutlichen das große Interesse etablierter Unternehmen in diesem Bereich.

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