Wurde die Terra Pleite von Do Kwon selbst verursacht?

Wochen vor dem Crash des Stablecoins TerraUSD hat die Terra Labs Assets im Wert von 80 Millionen US-Dollar in andere Wallets des Terra Labs Ökosystems verschoben, dies war wahrscheinlich der Auslöser des Crash. Die SEC ermittelt auch gegen Do Kwon, unter anderem wegen des Verdachts der Geldwäsche.

Der Kollaps des Terra Labs Universums, in dem der Stablecoin TerraUSD und die Kryptowährung Terra LUNA innerhalb von wenigen Tagen über 99 % an Wert verloren haben, kam für die Investoren aus heiterem Himmel.

Völlig unvorbereitet schlitterten sie Anleger in einen beinah Vollverlust, der nur durch einen teuren Rettungsplan verhindert werden konnte. Kam der Crash wirklich für alle unvorbereitet und ohne Ankündigung. Gab es keine warnenden Hinweise?

In der ersten Mai-Woche rutschte der Stablecoin TerraUSD mehrmals weit unter die 1 US-Dollar Marke, dem eigentlich garantierten Preis, für den an den US-Dollar gebundenen Coin.

Damals wurden in ersten Verlautbarungen, absichtliche Angriffe von großen Finanzakteuren wie Blackrock oder Citadel unterstellt, die das Terra-Ökosystem zerstören wollen. Besonders vehement äußerte sich der Gründer der Terra Labs, Do Kwon, in diese Richtung.

Tausende von Anlegern, die US-amerikanische Finanzaufsichtsbehörde SEC, die koreanische Finanzbehörde und die Staatsanwaltschaft von Seoul in Südkorea planen Klagen gegen Do Kwon und die anderen Verantwortlichen von Terra Labs.

Nächste Woche werden wir bei der Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von Seoul eine Beschwerde gegen die Mitbegründer Kwon Do-hyeong und Shin Hyun-seong einreichen.

Veröffentlichung

Anlegervereinigung „Terra Luna Coin Victims“

Ermittlungen der SEC gegen Do Kwon

Aus einem Bloomberg Bericht geht hervor, dass die US-amerikanische Finanzaufsichtsbehörde SEC Ermittlungen gegen die Terra Labs und dessen Gründer Do Kwon persönlich vornimmt.

In den Ermittlungen zu den Umständen, die zu dem Crash des TerraUSD Stablecoins, und letztlich dem Zusammenbruch des gesamten Terra Labs Ökosystems geführt haben, geht es auch um verdächtige Bitcoin Verschiebungen.

So soll kurz vor dem Crash Do Kwon Bitcoins im Wert von über 80 Millionen US-Dollar in andere Wallets verschoben waren, die eigentlich zur Sicherheit der Dollarbindung des TerraUSD Stablecoins hinterlegt waren.

Gerade diese Verringerung der Sicherheiten haben zu dem Crash des TerraUSD Stablecoins geführt. Doch wo sind diese Bitcoins geblieben, hat sich Do Kwon dieses Geld in die eigene Tasche gesteckt?

Gewiss, das sind sehr schwerwiegende Ankündigungen, von denen sich Do Kwon weit distanziert und solche Anschuldigungen bestreitet. Er widerspricht gar, von solchen Ermittlungen Kenntnis zu haben.

Uns ist nicht bekannt, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde derzeit Ermittlungen gegen TerraUSD durchführt – wir haben keinerlei derartige Mitteilung von der SEC erhalten und sind uns keiner neuen Ermittlungen außer derjenigen gegen Mirror Protocol bewusst.

Do Kwon

Gründer Terra Labs

Die Ermittlungen haben ergeben, dass bereits einige Wochen vor dem Crash andere Assets im Wert von über 80 Millionen US-Dollar aus dem Sicherungsfonds des TerraUSD Stablecoins in andere Wallets des Terra Labs Ökosystems verschoben wurden, um dort laufende Betriebskosten zu begleichen. Dies begründet den Verdacht der Geldwäsche.

Nicht die ersten Ermittlungen gegen Do Kwon

Bereits im September 2021 hatte Do Kwon eine Vorladung der SEC bekommen, in der es um die Untersuchung geht, ob Terra Labs gegen das Mirror-Protokoll zum Verkauf nicht registrierter Wertpapiere vorgeschoben habe.

Dem Einspruch gegen die Vorladung wurde im Mai 2022 widersprochen, und die Vorladung somit rechtskräftig. Kurz danach kam es um die Verschiebung der Werte und letztlich der Crash des gesamten Terra Lab Ökosystems. Ist der zeitliche Zusammenhang reiner Zufall?

Kurz vor dem Absturz von Luna wurde bestätigt, dass [Do Kwon] versuchte, ein inländisches Unternehmen zu liquidieren und seinen Wohnsitz ins Ausland zu verlegen, was den Verdacht aufkommen ließ, dass er versuchte, Steuern zu vermeiden.

Meldung

Nachrichtenmedium Edaily

Do Kwons Maßnahmen zur Besitzwahrung

Um den finanziellen Schaden für seine eigene Person zu mindern, hatte Do Kwon in den letzten Wochen versucht, Firmen zu verkaufen oder ins Ausland zu verschieben. Ebenso soll er probiert haben, Immobilien zu verkaufen und Geldmittel auf Konten ins Ausland zu verschieben, wie auf die Virgin Islands. Außerdem wollte er seinen eigenen Wohnsitz ins Ausland verlegen.

Auch der Hauptsitz der Terra Labs liegt offiziell auf den Virgin Islands, doch das Finanzministerium von Südkorea hat festgestellt, dass die wirtschaftlichen Entscheidungen in Seoul, Südkorea getroffen wurden, und infolgedessen in Südkorea zu versteuern ist.

Allein daraus kann sich eine Steuerstrafzahlung in Höhe von umgerechnet etwa 80 Millionen US-Dollar entstehen.

Wir haben uns das Terra-Ökosystem sehr genau angeschaut und waren in den letzten sechs Monaten der Meinung, dass es sich um ein Kartenhaus handelt, das ein sehr hohes Risiko darstellt. Es gab mehrere Szenarien, in denen wir sehen konnten, dass es in eine Todesspirale geraten würde. Genau das ist passiert.

Jeremy Allaire

CEO von Circle

Auch die Finanzbehörden und die Staatsanwaltschaften im Heimatland von Do Kwon haben bereits umfangreiche Ermittlungen gegen Do Kwon und die Terra Labs aufgenommen.

Darin geht es um die Vorwürfe der Geldwäsche, Veruntreuung, Steuerhinterziehung und Verstoß gegen Anlegerschutzbestimmungen. Einige dieser Ermittlungen stammen bereits aus der Zeit vor dem Zusammenbruch.

Hat Do Kwon sich selbst bereichert?

Unter diesen Gesichtspunkten könnte der Verdacht aufkommen, Do Kwon hätte seit Längerem nach einem perfiden Plan gehandelt. Kann es sein, dass er sich seit einiger Zeit Gelder aus dem Terra Labs Ökosystems in die eigene Tasche gesteckt hat, nur um sich selbst zu bereichern?

Und dass der Zusammenbruch und der Wirbel um einen Rettungsplan, der die Zerstörung des „alten“ Terra Labs Ökosystems zugunsten eines kompletten Neuanfangs beinhaltet, nur eine Ablenkung darstellt?

Hier ist ein tiefer Einblick in Kettendaten, die darauf hindeuten, dass Mirror Protocol, die „dezentralisierte“ Börse von TFL, wirklich nur eine Farce ist, die darauf abzielt, Do Kwon/VCs zu bereichern, während sie gleichzeitig die Governance manipuliert und den Einzelhandel vermasselt. Danke, dass du so schlecht darin bist, On-Chain-Moves zu verstecken.

„FatMan“

Kryptoexperte

Nicht das erste Fiasko für Do Kwon?

In diesem Zusammenhang kommt einem doch eine ältere Geschichte wieder in den Sinn. Nämlich die Behauptung, Do Kwon hätte hinter einem der beiden anonymen Gründern von Basis Cash, „Rick“ oder „Morty“ gestanden.

Wir erinnern uns, im Juni des Jahres 2020 kam der abrupte Absturz des vorher kometenartig aufgestiegenen Krypto-Finanztitels Basis Cash mit dem Coin BAC, der kurz nach seinem Allzeithoch von über 155 US-Dollar auf 1,3 US-Dollar einbrach.

Hat Do Kwon jetzt seine eigenen Lehren gezogen und sich diesmal selbst die Taschen gefüllt?

Gewiss, dies sind sehr harte Anschuldigungen. Und bis jetzt sind es alles auch nur Ermittlungen und Vermutungen. Doch der gesamte Ablauf wirft schon Fragen auf. Warten wir auf die Ergebnisse der Ermittlungen.

Trotz der massiven Probleme, die Do Kwon verursacht hat, hat LUNA immernoch eine große Gefolgschaft. In unserer Terra Luna Prognose findest Du, was die Experten vom neuen Token erwarten.

Autor

Als ausgebildeter Finanzberater und Reisekaufmann sowie Hobby-Journalist, mit zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitungen, bin ich heute als Autor für touristische Beiträge und Reiseführer genauso zu Hause, wie in der Finanzwelt. Das Thema Kryptowährung fasziniert mich schon seit Jahren und ich habe bereits unzählige Artikel geschrieben, die auf verschiedenen Kryptoportalen und in etlichen Magazinen veröffentlicht wurden.

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