UST steht unter Druck und verliert 10 %
Nach normalen Kursschwankungen bei LUNA, dem UST-Stablecoin von Terra, kam es zu panikartigen Verkäufen, die einen Kursrutsch von 10 % verursachten. Steckt ein absichtlicher Angriff auf LUNA hinter dem Auslöser der Panikverkäufe?
Am Wochenende kam es zu ordentlichen Verwerfungen auf dem Kryptomarkt. Einer der Auslöser dafür ist UST, der Stablecoin von Terra. Der UST-Stablecoin, der sich am Wert vom US-Dollar orientiert, kam ordentlich unter Druck. Und dieser Druck machte sich vor allem am Wert bemerkbar. So erreicht dieser einen Wert von lediglich nur noch 0.985 US-Dollar.
Dass UST von Terra unter Druck steht, ist jetzt nicht neu. Schon seit Jahresanfang kommt es immer wieder zu einer kritischen Berichterstattung. So unterstellen manche in ihrer Analyse ein Schnellballsystem. Damit solche Analysen nicht folgenlos sind, zeigte sich im Januar, als der UST-Stablecoin bereits um 20 Prozent Einbußen beim Wert verkraften musste.
Die Gründe für den Einbruch
Geht man jetzt auf die Suche nach den Gründen, so sind diese vielschichtig. Ein Grund wird in der Kopplung zum US-Dollar gesehen. Da es hier bei UST dann ganz wesentlich auf Angebot und Nachfrage ankommt, damit überhaupt eine Bindung an den US-Dollar möglich ist.
Eigentlich ist eine Kursschwankung von 1 % bei einem Stablecoin nichts Besonderes und auch kein Problem, warum es hier jetzt zu so einer Panik und so massiven Verkäufen kommt, ist nicht wirklich zu erklären. Daher gehen einige hier von einer absichtlich geplanten Aktion auf Luna aus.
Der heutige Angriff auf Terra-Luna-UST war absichtlich und koordiniert. Massive 285 Millionen UST-Dump auf Curve und Binance durch einen einzelnen Spieler, gefolgt von massiven Shorts auf Luna und Hunderten von Twitter-Posts.
LUNA – eine Gefahr für den Kryptomarkt?
Manche gehen in ihrer Analyse sogar so weit und sehen in LUNA eine Gefahr für den gesamten Kryptomarkt. Begründet wird, dass mit der Art der Reserven, die von der Luna Foundation gehalten werden. Da hat man derzeit einen Vermögensbestand von rund 3.5 Millionen US-Dollar in Form von Bitcoin.
Dieser wurde erst vor wenigen Wochen sogar noch weiter ausgebaut, als für über 173 Millionen Dollar weiter in den Bitcoin investiert wurde. Und es gibt keinen Zweifel daran. Sollte es weiter Druck auf LUNA geben, wird die Verwendung dieser Reserven wahrscheinlich. Mit einem Verfall, wenn auch nur kurzzeitig, müsste man dann bei den Kryptowährungen wie dem Bitcoin rechnen.
Massive withdrawals from Anchor Protocol past hour, frequency increasing
There's only $300MM left of exit liquidity left on pool 53 before BTC peg
Hope this isn't how it starts — on a low liquidity weekend pic.twitter.com/BYrhSHtRkI
— Resonance (@resonancethis) May 7, 2022
Veränderungen müssen sein
Gerade in Bezug auf Bitcoin gibt es aber auch eine andere Theorie. Diese lautet eine Veränderung: Weg von der Koppelung an den US-Dollar. Und dafür hin zum Bitcoin. Ob es so kommt, das wissen aktuell nur die Verantwortlichen.
Es ist aber auch die anhaltende Kritik, die man wesentlich als Grund für die Entwicklung am Wochenende sehen kann. So kam es hier zu zahlreichen Verkäufen und das nicht von kleinen Besitzern des UST-Stablecoin, sondern von großen Playern, die zwei Verkäufe mit über 190 Millionen US-Dollar verursachten.
Verkäufe in dieser Größenordnung sorgten schnell über die sozialen Medien für Panik. Wie man aber letztlich sehen kann, gibt es zahlreiche Punkte, die man aktuell als Ursache für die Krise verantwortlich machen kann.
Und der CEO Do Kwon erleichtert die Situation für LUNA nicht. Sorgt dieser mit seinen Veröffentlichungen in den sozialen Medien für Wirbel. Zumal hier am Wochenende bekannt wurde, dass sich Kwon einer Klage ausgesetzt sieht. Hintergrund ist ein Post, der als Aprilscherz gedacht war.
You can't buy 'em, can only rent 'em. Once your times up, they go back to the BULL. pic.twitter.com/AUcT2AASDt
— USDCBULL1 (@usdcbull1) May 7, 2022
Leichte Erholung: Real oder künstlich?
Aktuell hat sich der Wert von UST wieder etwas erholt und liegt bei 0.993 US-Dollar. Wenngleich es zu einer leichten Erholung gekommen ist, bleibt damit der Druck hoch. Zumal man kritisch hinterfragen muss, ob diese Erholung tatsächlich real oder nur künstlich ist.
Hintergrund ist, dass man am Wochenende zugunsten des UST-Stablecoin einen Verkauf von 57.000 Ethereum-Token feststellen konnte. Damit wurden 146 Millionen US-Dollar investiert. Die nächsten Tage werden es zeigen, wie real der aktuelle Kurswert ist.