Mozilla sperrt Bitcoin-Spenden nach Anfeindungen
Nachdem Mozilla auf Twitter einen Hinweis darauf gegeben hatte, auch Spenden in Form von Bitcoin anzunehmen, kam es zu einer aufgeheizten Diskussion. Nach Anfeindungen sperrt Mozilla Bitcoin-Spenden vorerst.
Bitcoin als Klimakiller
Der Diskussion liegt die Annahme zugrunde, Bitcoin füge dem Weltklima erheblichen Schaden zu. Unbestreitbar ist, dass Bitcoins Netzwerk einen enormen Stromverbrauch aufweist. Das liegt vor allem am aufwendigen Mining-Algorithmus.
Tatsächlich verbraucht Bitcoin bereits mehr Strom als die gesamten Niederlande. Auch Ethereum hat einen erheblichen Stromverbrauch. Durch den Wechsel zum Proof-of-Stake soll dieser aber schon bald der Vergangenheit angehören. Ethereum 2.0 würde dann nur noch einen Bruchteil dessen verbrauchen.
Dass Mozilla Bitcoin akzeptierte, war keine Neuerung. Schon 2014 freute sich die Stiftung über Spenden in Bitcoin. Mozilla ist ein ganzes Stück weit auf Zuwendungen angewiesen. Zwar bietet Mozilla auch zunehmend kommerzielle Dienste an und wird von Google finanziert, doch die im Hintergrund stehende Stiftung fungiert als gemeinnütziger Verein.
Sie hat zum Ziel, das Internet freier und privater zu halten. Mit Quantum entwickelt Mozilla neben Apples Webkit die einzige unabhängige Browser Engine, die in Konkurrenz zu Googles Blink einen wesentlichen Marktanteil erreicht. Mozilla verwendet Quantum im eigenen Browser namens Firefox.
Mozilla sperrt Bitcoin-Spenden vorläufig
Zum Ende des Jahres 2021 wies Mozilla noch einmal auf die Möglichkeit zur Spende hin. Diese umfasst jedoch nicht nur Bitcoin. Alle auf Bitpay verfügbaren Währungen können dafür verwendet werden, denn sämtliche Spenden an Mozilla wickelt Bitpay ab.
Hey, @mozilla. You probably don't remember me, but I created the Mozilla Observatory, the Mozilla SSL Configuration Generator, revamped the @firefox certificate viewer, and kept Mozilla safe for a half-decade.
I cannot begin to express how disappointed I am in this decision.
— April King 🌀 (@CubicleApril) January 4, 2022
Darauf wies auch Mozillas Tweet hin. Sogar Dogecoin und Ethereum seien daher gern gesehen. Auf den unverfänglichen Tweet folgte aber eine Sammlung von Reaktionen, die Mozilla am Ende wahrscheinlich nicht erwartet hatte. Mehrere Stimmen ehemaliger Entwickler wurden laut, die sich offen über diese Möglichkeit beschwerten.
Vorerst, so teilt Mozilla mit, seien alle Krypto-Spenden eingestellt. Man sehe sich die Thematik erst einmal genauer an, sei aber jedenfalls dankbar für die vielen Rückmeldungen.
Eine kritische Stimme darunter ist auch April King. Die Entscheidung, Kryptowährungen zu akzeptieren, sei enttäuschend. Andere Worte fand der ehemalige Entwickler und Mitgründer von Mozilla, Jamie Zawinski. Er hatte bereits am Vorläufer des Firefox gearbeitet. Damals hieß der Browser Netscape.
Jeder, der am Projekt involviert ist, sollte sich in Grund und Boden schämen, mit umweltschädlichen Ponzi-Gaunern zusammenzuarbeiten!
Und das waren noch seine nettesten Worte. Viele der 1.300 Antworten auf Mozillas ursprünglichen Tweet zeugen von wenig Verständnis für die Krypto-Welt. Ganz im Gegenteil zu Fiatgeld überzeugen Kryptos durch ihren dezentralisierten Charakter. Ein Schneeballsystem ist somit ausgeschlossen.
Ehemalige Mozilla-Entwickler kritisieren Krypto scharf
Als Mozilla gestern schließlich meldete, Krypto-Spenden werden vorerst ausgesetzt, zeigte sich Zawinski begeistert. Auf seinem Blog äußerte er, er habe Anteil an der Richtigstellung der Mozilla Stiftung.
Kryptowährungen seien ein apokalyptisches Desaster für die Erde, für das sich nur Narren interessieren. Andere Personen konnten kein Verständnis für die kollektive Entrüstung aufbringen. Stattdessen sei es ein Skandal, Krypto zu streichen. Auch die ehemaligen Entwickler, die Mozilla in ein negatives Licht brachten, blieben nicht frei von Kritik.
Als erfahrener Entwickler solltest du dich über die Blockchain und das Web3 bilden. Du kannst den Prozess zwar verlangsamen, aber früher oder später revolutioniert diese Technologie die Welt.
Äußerte ein Nutzer als Antwort auf April Kings Kommentar. Blockstreams Geschäftsführer Adam Back ließ die Kritik am Bitcoin ebenfalls nicht auf sich sitzen.
Es zeigt sich, dass einige Programmierer im Bezug zu Bitcoin hinter dem Mond lebten. Warum werden alle so schwächlich?