Lugano will Krypto-Hauptstadt in Europa werden
Die schweizerische Stadt Lugano will Europas Krypto-Hauptstadt werden und arbeitet hart an einer Förderung der digitalen Wertanlagen. Dafür kooperiert die Stadtverwaltung mit Szene-Größen.
Lugano und Tether kooperieren
Michele Foletti, Bürgermeister von Lugano, ist eine treibende Kraft bei der Unterstützung von Kryptowährungen. Er suchte sich einflussreiche Hilfe. Seine Stadt sieht er nicht in der Konkurrenz zum schweizerischen Zug, das sich bereits als Zentrum für Krypto-Unternehmen profilieren konnte.
Stattdessen möchte Foletti deutlich höhere Ziele erreichen. Statt Firmen in die Stadt zu bringen, sollen Kryptowährungen allgegenwärtig werden. Durch ein Projekt mit dem Namen Plan B soll diese Vision gelingen.
Plan B bezeichnet eine Kooperation zwischen Tether und Lugano. Tether betreibt den größten Stablecoin, der darüber hinaus gemessen an seinem Handelsvolumen mit Abstand die größte Kryptowährung ist.
Zuständig für die Ausarbeitung eines konkreten Planes ist Tethers technischer Vorstand Paolo Ardoino. Er will Kryptowährungen in Lugano massentauglich machen. Neben dem Bitcoin und USDT ist auch der eigene Token LVGA bereits ein anerkanntes Zahlungsmittel in der Stadt.
Tether investiert 103 Millionen Schweizer Franken in Lugano
Damit Privatleute und Unternehmen dem Vorbild der Behörden folgen, investiert Tether ganze 103 Millionen Schweizer Franken in die Stadt. Drei Millionen davon sollen die Krypto-Adoption seitens einheimischer Betriebe fördern. Die 100 restlichen Millionen dienen zur Förderung von Krypto-Start-ups oder zur Ansiedlung etablierter Unternehmen der Branche.
Bürgermeister Foletti macht im Gespräch mit Forbes darauf aufmerksam, dass er vordergründig einen Einfluss auf die Gesellschaft ausüben möchte.
Wir sind eher an den Menschen interessiert, nicht an den Unternehmen.
Zuerst beabsichtigt er, auf ein gesellschaftliches Umdenken hinzuarbeiten. Dann könne man einen wirklichen Unterschied machen.
Ich glaube, dass die Leute, die nach Lugano kommen und an der Blockchain arbeiten, unsere Gemeinschaft aufbauen werden. Danach werden vielleicht mehr Unternehmen nach Lugano kommen, aber zuerst müssen wir die Leute haben, die mit Krypto leben und mit Krypto arbeiten.
Teil von Plan B sind 500 Stipendien, die für Studenten vorgesehen sind, welche sich für die Blockchain interessieren.
Durch finanzielle Anreize konnte man bereits 6.000 Einwohner in Lugano von der Nutzung der MyLugano App überzeugen (knapp ein Zehntel der Stadtbewohner). Zahlt man mit Kryptowährungen über die App, erhält man 10 Prozent Cashback.
Zumindest Ardoino hält diese Entwicklung jedoch nicht für einen revolutionären Akt. Er möchte, dass jeder seine Freude an Plan B hat. Auch Banken sollen nicht zu kurz kommen.
Lasst uns alle zusammenarbeiten und ein Ökosystem schaffen, das für alle funktioniert. Auch Banken nutzt man weiterhin.