Deutschland: Krypto-Gewinne nach einem Jahr weiterhin steuerfrei

Dass Kryptowährungen lediglich ein Jahr lang gehalten werden müssen, um offiziell auf die Zahlung von Steuern verzichten zu können, trug entscheidend zu Titeln wie das kryptofreundlichste Land der Erde bei.

Diskutabel war, ob Lending und Staking dazu führen kann, dass eine Steuerfreiheit erst nach zehn Jahren möglich ist.

Nun ist gewiss: Dieser Gedanke wird nicht Realität. Krypto-Gewinne bleiben weiterhin nach einem Jahr steuerfrei.

Das Wichtigste in Kürze

  • Verlängerung der Haltefrist auf 10 Jahre durch Staking oder Lending findet nicht statt
  • Sämtliche Krypto-Gewinne sind nach einem Jahr steuerfrei

Einjährige Haltefrist in Deutschland besteht fort

Das Prinzip ist ganz einfach: Möchte man Gewinne mit Kryptowährungen realisieren, hält man sie ganze 365 Tage.

Tauscht man sie dann wieder in eine Fiatwährung um, sind jegliche erzielte Gewinne komplett steuerfrei.

Wer seine Kryptowährung vor Ablauf dieser Haltefrist (offiziell spricht man von einer Spekulationsfrist) veräußert, muss auf seinen gesamten Gewinn Kapitalertragssteuern zahlen, sofern dieser einen Wert von 600 Euro übersteigt.

Einige Investoren brachte diese Situation auf eine Idee. Sie setzten ihre Kryptowährungen über dieses Jahr hinweg einfach ins Staking oder Lending ein.

So konnten die Kryptos über den gewünschten Zeitraum vollkommen passiv zusätzliche Einnahmen generieren.

Aufgrund einer bestimmten Gesetzesstelle kam es zu Diskussionen, ob die Haltefrist in bestimmten Fällen auf zehn Jahre angehoben wird.

Eine solche Situation hätte auftreten können, sobald man eine Kryptowährung im Staking oder Lending einbindet.

Wie Philipp Hartmannsgruber nun berichtet, ist die Anwendung der Passage zur Verlängerung der Haltefrist auf zehn Jahre außer Frage.

Kurzum bedeutet das: Jegliche Krypto-Gewinne sind bereits nach einem Jahr steuerfrei – vollkommen egal, welchen Verwendungszweck die Kryptowährung in dieser Zeit wahrnimmt.

Zu diesem Entschluss sei das Finanzministerium in Zusammenarbeit mit rund 50 Blockchain-Experten und FDP-Politikern gekommen.

Sind Steuerzahlungen auf Kryptowährungen praktisch vermeidbar?

Als Instrument zur Steigerung der Selbstbestimmung können Kryptowährungen dazu dienen, eine Steuerzahlung zumindest praktisch zu vermeiden.

Die Wirtschafts- und Rechtskanzlei Möhrle Happ Luther macht darauf aufmerksam, dass eine Steuerpflicht nicht erst beim Verkauf von Kryptowährungen gegen Fiatwährungen auftritt.

Stattdessen kann

auch das Bezahlen von Waren oder Dienstleistungen mit Bitcoins [oder anderen Kryptowährungen] nach den gleichen Regeln steuerpflichtige Gewinne erzeugen, weil hier ebenfalls ein Tauschgeschäft vorliegt.

Wie man Kryptowährungen gesetzesgemäß versteuert, erfährst du in unserem dedizierten Beitrag.

Damit macht die Kanzlei auf eine wichtige Information aufmerksam, die allzu oft vorenthalten bleibt.

Sofern Gewinne mit Kryptowährungen realisiert werden, muss kein Umtausch in eine Fiatwährung erfolgen.

Die Verwendung als Zahlungsmittel reicht, um gesetzlich zur Versteuerung verpflichtet zu sein.

Auch Hartmannsgruber kennt diese Tücke. In seiner Stellungnahme schreibt er daher:

Wir werden weiterhin dafür einstehen, dass Deutschland wettbewerbsfähig bleibt, indem wir beispielsweise fordern, dass nur der Tausch von Kryptowährungen in Fiat-Währungen besteuert wird.

Das Problem: Aufgrund des selbstverwahrten Charakters der Kryptos können Behörden nicht zu jedem Zeitpunkt nachverfolgen, wo welche Gelder im Besitz welcher Person vorhanden sind.

Erwirbt eine Person also eine Kryptowährung und kauft mit ihr schon vor Ablauf der Haltefrist (aber nach dem Erzielen eines Gewinnes von mindestens 600 Euro) eine Ware oder Dienstleistung, müsste man rein rechtlich darauf eine Steuer verrichten.

Dass ein solches Ereignis überhaupt eintritt, lässt sich allerdings nur auf einer transparenten Blockchain nachvollziehen.

Nutzt der Anwender hingegen einen Privacy Coin, etwa Monero, ließe sich das Steuerereignis unsichtbar machen.

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Lennard ist ein überzeugter Krypto-Enthusiast. Als Freund der Selbstbestimmung begreift er Kryptowährungen als hohes Gut. Seine Begeisterung gilt vor allem den vertraulichen Kryptos.

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