Krypto-News der Woche 6. Oktober 2023
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gerichtsprozess gegen Sam Bankman-Fried hat begonnen. Durch ehemalige Führungspersonen wurden direkt klare Verhältnisse über die kriminellen Machenschaften von FTX hergestellt.
- Ripple setzt seinen Erfolgskurs durch zwei neue Ereignisse fort.
- El Salvador nähert sich dem Projekt Volcano Energy durch die Eröffnung eines Mining-Pools an.
- Der Kryptomarkt ist sehr wechselhaft. Warum TWT und RNDR derzeit enorm wachsen, während RUNE nach enormen Gewinnen plötzlich abstürzt.
Gerichtsprozess gegen Sam Bankman-Fried beginnt
Der Gerichtsprozess gegen Sam Bankman-Fried hat am 3. Oktober begonnen.
Der 31-Jährige soll in mehreren Fällen Betrug und Geldwäsche begangen haben, so der Vorwurf. SBF, wie der US-Amerikaner auch genannt wird, ist als Gründer und Geschäftsführer der Krypto-Börse FTX zu Bekanntheit gelangt.
FTX kollabierte im November 2022 nach milliardenschwerer Untreue. Das Unternehmen hatte mithilfe des Schwesterunternehmens Alameda Research die Anlagen seiner Kunden veruntreut.
Wie das Gericht behauptet, unternahm SBF diese Maßnahmen, um zu großem Reichtum, Macht und Einfluss zu kommen.
Neben dem Geschäftsführer selbst zählen auch seine Kollegen Caroline Ellison, Gary Wang und Nishad Singh zu den Verantwortlichen.
Die drei Personen, die der Führungsriege der FTX-Gruppe angehören, gestanden ihre Verbrechen bereits.
Gary Wang sagte jüngst vor Gericht aus, dass die Führung von den Straftaten gewusst habe. Nach außen habe man die Untreue vertuschen wollen.
Laut Wang erteilte FTX Alameda einen Blankoscheck, um so viel Geld abzuheben, wie man wollte.
Das Trading-Unternehmen versuchte dann, Profite mit dem Kapital zu erwirtschaften. Verluste wurden durch die Veruntreuung stets neuer Gelder vertuscht.
Auch Ryan Salame, Co-Geschäftsführer von FTX, kam zu Wort. Er machte Aussagen zu politischen Spenden in der Zeit von 2021 bis 2022.
Die dabei gespendeten 19 Millionen US-Dollar seien auf Befehl von Bankman-Fried an die Republikanische Partei der USA geflossen.
SBF drohen bis zu 115 Jahre Haft. Anwälte erwarten 10 bis 20 Jahre Haft. Der Prozess soll laut Richter Lewis Kaplan innerhalb der nächsten sechs Wochen beendet werden.
Im April 2024 wartet ein weiterer Gerichtsprozess auf SBF, in dem er sich fünf zusätzlichen Betrugsvorwürfen stellen muss.
Ripple setzt Erfolgskurs fort: Berufung der SEC abgewiesen
Das US-amerikanische Krypto-Unternehmen Ripple setzt den Erfolgskurs der letzten Monate weiter fort. Im Juli hatte man in einem ersten Urteil bereits einen Sieg gegen die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erringen können.
Anschließend ging die SEC in Berufung. Der Einspruch der Behörde wurde von der zuständigen Richterin diese Woche allerdings abgelehnt.
Die SEC habe es demnach versäumt, schlüssige Argumente vorzutragen, laut denen XRP-Investoren ihr Investment auf die Tätigkeit Ripples stützten.
„Zwar haben viele Personen XRP erworben, um Gewinne zu erzielen“, eine weitere Arbeit von Ripple hätten die Investoren dafür allerdings nicht als nötig erachtet, so erklärte Richterin Analisa Torres.
Die Berufung der SEC könne laut ihrer Einschätzung keine Argumente vorweisen. Stattdessen würde die Behörde den Gerichtsprozess damit nur unnötig in die Länge ziehen.
Kurze Zeit nach dem gerichtlichen Erfolg gab Ripple eine Partnerschaft mit dem Zahlungsdienstleister Western Union bekannt. Zuletzt freute sich das Unternehmen über eine Krypto-Lizenz in Singapur.
Ripple gilt dadurch als „wichtiger Zahlungsdienstleister“. Dank der MPI-Lizenz darf Ripple seine Geschäftstätigkeit in Singapur offiziell durchführen – also XRP vertreiben und das RippleNet betreiben.
Ripples asiatisches Hauptquartier sitzt seit 2017 in Singapur. Das Unternehmen erklärte, den asiatischen Markt zu fokussieren. Hier habe man in absehbarer Zukunft das meiste Potenzial.
„Ich bin unglaublich stolz auf das Team von Ripple!“, kommentierte Brad Garlinghouse als Geschäftsführer des Unternehmens das Ereignis.
Incredibly proud of team @Ripple – just 4(!) months after we received our in-principle approval from @MAS_sg, we’ve now secured the full Major Payment Institution license for digital payment token services in Singapore. https://t.co/AH1sDUG4UE
— Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) October 4, 2023
El Salvador eröffnet ersten Bitcoin Mining Pool
El Salvador eröffnet seinen ersten Bitcoin Mining Pool in Zusammenarbeit mit Luxor Technology.
Es handelt sich dabei um einen Teil des Projekts Volcano Energy. Dessen aufsehenerregendes Ziel ist es, geothermische Energie durch Vulkane im mittelamerikanischen El Salvador in Strom umzuwandeln.
Dieser Strom soll dann dem Bitcoin-Mining dienen. Durch diesen Vorgang will El Salvador ein Wirtschaftsprojekt starten, das langfristig die Ökonomie des Landes unterstützt.
Das Projekt hat jedoch seinen Preis. Eine ganze Milliarde US-Dollar soll in die dafür nötige Entwicklung und Infrastruktur fließen.
Die Eröffnung eines Bitcoin Mining Pools ist ein kleiner erster Schritt in diese Richtung. Durch die Erstellung eines eigenen Mining Pools wolle man die „Hashrate des Bitcoin-Netzwerks weiter dezentralisieren“, schrieben die Verantwortlichen in einer Twitter-Mitteilung.
🇸🇻Excited to announce the launch of Lava Pool in collaboration with @LuxorTechTeam. By launching the first #Bitcoin mining pool from El Salvador, we aim to further decentralize bitcoin’s hashrate, and to strengthen the country’s energy infrastructure. 🌋⛏️ https://t.co/Ef9okyBI5y
— Volcano Energy 🇸🇻🌋🔌 (@Volcano_Energy) October 4, 2023
Volcano Energy weist Parallelen zur Bitcoin City auf. Eine neue hochmoderne Stadt, die in El Salvador entstehen soll, soll ihren Strom laut bisherigen Plänen durch geothermische Energie gewinnen.
Die Stadt soll am Fuße eines Vulkans entstehen. Gleichzeitig soll dort Bitcoin-Mining stattfinden.
Kryptomarkt zurzeit sehr wechselhaft
Der Kryptomarkt verzeichnet zurzeit sehr wechselhafte Signale. Mal kommt es zu einem optimistischen Ausbruch, dann findet eine rasche Korrektur statt.
Zu Redaktionsschluss setzen sich der Trust Wallet Token (TWT), Avalanche (AVAX) und Render (RNDR) an die Spitze der Trends.
Die drei Kryptowährungen verzeichnen Kursgewinne zwischen 17,60 und 13,30 Prozent. TWT fängt deutliche Euphorie ein, nachdem die Entwickler der Krypto-Wallet auf Twitter eine sehr unkonkrete Nachricht verbreiten.
„Der Countdown läuft“, heißt es dort. Demnach soll offenbar schon bald ein neues Produkt oder ein wesentliches Upgrade vorgestellt werden. All das ist spekulativ, da bisher keine Details bekannt sind.
The countdown is on. #FreedomFoundations #TrustYourself pic.twitter.com/QXNeUSSqEx
— Trust Wallet (@TrustWallet) October 4, 2023
Render kam wieder in die Trends, nachdem der Bing Image Creator kürzlich hohe Wellen geschlagen hat.
Das System beruht auf der künstlichen Intelligenz DALL-E-3 und erstellt Bilder nach Wunsch des Nutzers viel besser als bisher.
Mit einer Wartezeit von drei Stunden pro generiertem Bild verfügen die Server derzeit nicht über genügend Rechenleistung, um der enormen Nachfrage standzuhalten.
Genau diesem Zweck soll das Render Netzwerk dienen. Es stellt Rechenleistung freiwilliger Nutzer bereit, um Render-Tätigkeiten auszuführen.
Die Kryptowährung THORChain (RUNE) erlebte Anfang der Woche noch ein deutliches Plus von 29 Prozent, nachdem das Interesse an DeFi plötzlich in die Höhe gestiegen war.
Nachdem mehrere Analysten offengelegt hatten, dass vor allem Kriminelle den DEX ThorSwap nutzen, ging dieser heute offline. Infolgedessen fiel RUNE allein in den letzten Stunden um zehn Prozent.
Der Bitcoin-Kurs notiert zu Redaktionsschluss bei 27.500 US-Dollar und verzeichnet ein Plus von 2,30 Prozent. Der Preis von Ethereum liegt 2,40 Prozent im Minus und wird für 1.630 US-Dollar gehandelt.