Krypto-News der Woche 26. Januar 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Das Helium-Netzwerk erzielt eine Partnerschaft mit Telefonica. Mobilfunk soll so kostengünstiger und zuverlässiger werden.
- XRP strebt eine Interoperabilität mit Ethereum an. Ein baldiges Upgrade soll eine Sidechain mit EVM-Funktionalität erlauben.
- Der Bitcoin-Kurs fällt zeitweise unter 40.000 US-Dollar. Die meisten Analysten sehen Umwälzungen unter den neuen ETFs als Hintergrund, doch es gibt deutliche Gegenstimmen.
- Der Kryptomarkt legt im Tagestrend deutlich zu. Auch BTC schreibt endlich wieder grüne Zahlen.
Helium erzielt Partnerschaft mit Telefonica
Helium erzielt eine Partnerschaft mit dem Telekommunikationsunternehmen Telefonica. Dieses will durch die Nutzung des Helium-Netzwerks die Netzabdeckung auf dem mexikanischen Markt verbessern.
Gleichzeitig wird die Last auf das klassische Mobilfunknetz reduziert, indem Datenverkehr über Helium abgewickelt wird. Das Programm trägt den Namen Helium Mobile und wird bereits in den USA für 20 US-Dollar pro Monat angeboten. In Miami kostet das Pilotprojekt fünf US-Dollar.
Die Idee der Zusammenarbeit stammt von Entwicklern von Nova Labs, die Helium ins Leben riefen. Diese erschufen auf Basis des bestehenden OpenWifi-Standards eine Lösung, um Nutzern den Zugriff auf Helium zu erlauben.
We've teamed up with @Telefonica to deploy @Helium_Mobile Hotspots in Mexico! 🇲🇽
This will extend Telefónica's coverage, enable the offloading of mobile data to the @Helium Mobile Network, and improve overall mobile coverage service for customers.
Learn more:… pic.twitter.com/id7mujg1lf
— Nova Labs (@novalabs_) January 24, 2024
Dafür müssen Endnutzer ihre Nutzungsgewohnheiten nicht verändern. Um den Zugriff zu erlangen, müssen sie eine Simkarte von Movistar verwenden – eine Marke von Telefonica. Zunächst sei der Zugriff allerdings nur ausgewählten Nutzern gestattet.
Nova Labs selbst bezeichnet das Projekt als “eine innovative Lösung, die die Wlan- und die Mobilfunkwelt über die SIM-Karte miteinander verbindet.”
Das neue System sei in der Lage, bestehende Netzwerkkosten deutlich zu senken. José Juan Haro von Telefonica hofft auf den Erfolg des Programms. Er kommentiert die neue Lösung wie folgt:
Dieses Programm in Mexiko ist von entscheidender Bedeutung, um die Leistung, die Kundenzufriedenheit und die Kosten dieser Lösung zu bewerten. Wir gehen davon aus, dass wir sie im Erfolgsfall in unser Portfolio von Mobilfunknetzen in den verschiedenen Ländern Lateinamerikas aufnehmen werden.
Am Helium-Netzwerk kann sich jede beliebige Person beteiligen. Dafür muss zunächst ein Netzwerkknoten erworben werden. Auf kurze bis mittlere Distanz können Geräte damit verbunden werden. Nutzer erhalten eine Gewinnbeteiligung. Ursprünglich war das Netzwerk vor allem für Anwendungen im Bezug zu IoT vorgesehen.
Der native Token des Netzwerks Helium (HNT) ist seit der Bekanntgabe der Partnerschaft um rund 15 Prozent gestiegen und notiert zu Redaktionsschluss bei 7,42 US-Dollar.
XRP strebt Interoperabilität mit Ethereum an
XRP strebt eine Interoperabilität mit Ethereum an. Dafür soll schon bald die sogenannte EVMSidechain veröffentlicht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss das XRP-Netzwerk zunächst über die Anpassung abstimmen.
Eine große Mehrheit von aktuell 134 Validatoren ist nötig, um das Upgrade durchzuführen – ganze 80 Prozent. Gelingt der Versuch, wird der XRP-Ledger mit Ethereums Programmiereben, der Ethereum Virtual Machine, interoperabel.
XRP will auf diese Weise im DeFi-Sektor populär werden. Dort ist Ethereum unangefochtener Spitzenreiter. Entwickler, die ihre dApp für ETH entwickelten, könnten zur Sidechain wechseln – etwa um die bessere Geschwindigkeit und niedrige Gebühren von XRP zu nutzen.
🧬The #EVMSidechain for #XRPLedger (🧵3/6)
The sidechain is more advanced than ever. After the audit with @bishopfox, a second one has been carried out with a recognized supplier that we will soon publish.
The latest changes are being applied and a blockchain update has been… pic.twitter.com/QA7pESWQ6x
— Peersyst Technology (@Peersyst) January 23, 2024
Bitcoin-Kurs fällt zeitweise unter 40.000 US-Dollar: Warum?
Der Bitcoin-Kurs fiel diese Woche zeitweise unter 40.000 US-Dollar. Zu Redaktionsschluss schreibt die größte Kryptowährung endlich wieder grüne Zahlen. Im Tagestrend liegt BTC ganze 4,70 Prozent im Plus. Im Wochentrend sind es immerhin noch 2,40 Prozent.
Viele Kursanalysten sind überzeugt, dass der Verkaufsdruck vor allem von GBTC stammt. Der Grayscale Bitcoin Trust wurde am 10. Januar in einen Bitcoin-ETF umgewandelt. Gleichzeitig genehmigt die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC zehn weitere Bitcoin-Fonds.
Im Konkurrenzkampf kann sich GBTC nur schlecht behaupten, obwohl das Produkt bereits 2013 an den Markt ging. Hintergrund dessen dürften vor allem übermäßig hohe Gebühren sein. Grayscale fordert 1,50 Prozent an Gebühren und damit gut zehnmal so viel wie die Konkurrenz.
Außerdem locken prestigeträchtige Unternehmen wie BlackRock und Fidelity mit alternativen Angeboten. BlackRocks iShares Bitcoin Trust (IBIT) ist der aktuell beliebteste ETF seiner Art in den USA. Heute verfügt er über eine Marktkapitalisierung von zwei Milliarden US-Dollar nach zehn Handelstagen.
Bemerkenswert: Die Fonds erzielten ein Netto-Plus von 744 Millionen US-Dollar in den USA. Krypto-Unternehmer und Marktanalyst Arthur Hayes glaubt deshalb nicht an einen durch GBTC ausgelösten Negativtrend.
“Dieses Argument ist nicht stichhaltig”, schrieb Hayes jüngst in einer Analyse. Stattdessen sei es die wirtschaftliche Lage der USA, die einen drastischen negativen Einfluss auf BTC ausübt.
Das Bankenrettungsprogramm BTFP, das US-Behörden 2023 nach dem Verfall der Silicon Valley Bank einführten, läuft möglicherweise im März aus. Nur wenige Tage später dürfte die US-Zentralbank FED eine Zinswende einleiten.
Hayes glaubt, dass es in diesem Zusammenhang zu Fehlern durch US-Finanzministerin Yellen und Zentralbankdirektor Powell kommt, die schwächelnden Banken das Leben kostet. Infolgedessen werde eine “Mini-Finanzkrise” einsetzen, die für Verluste an den Finanzmärkten sorge.
Kryptomarkt im Tagestrend wieder überwiegend positiv
Im Tagestrend ist der Kryptomarkt zu Redaktionsschluss wieder überwiegend positiv. Ganz besonders große Gewinne verzeichnet das Manta Network (MANTA). Im Wochentrend steigt der Token um 45 Prozent und notiert dadurch bei 3,23 US-Dollar.
Manta ist eine Smart-Contract-Plattform, die sich auf Modularität und Vertraulichkeit spezialisiert. Sie unterhält ein eigenes Netzwerk namens Manta Atlantic sowie eine Skalierungslösung für Ethereum, die den Namen Manta Pacific trägt.
Die Integration von dApps in Manta gilt als besonders leicht. Das Netzwerk verfügt über eine gute Skalierbarkeit und soll eigentlich auch kostengünstig sein. Der Start des eigenen Tokens letzte Woche Donnerstag rief zunächst viel Kritik hervor. Viele Nutzer bemängelten übertriebene Kosten auf der Bridge zwischen den dem Atlantic und Pacific Mainnet sowie fehlende Transparenz beim Start des Tokens.
Starke Gewinne verzeichneten auch das Pyth Network (PYTH) mit +33 Prozent und die NFT-Blockchain Chiliz (CHZ) mit +29 Prozent. Pyth ist ein Datennetzwerk, das Smart-Contract-Plattformen als zuverlässige Quelle dienen soll. Es steht somit in Konkurrenz zu Chainlink.