Krypto-News der Woche 23. Mai 2025

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bitcoin-Kurs steigt erstmals über 110.000 US-Dollar und erreicht damit ein neues Allzeithoch.
- Mit dem GENIUS Act schreitet in den USA eine Stablecoin-Regulierung voran, die unter DeFi-Coins für bullische Reaktionen sorgt. CRV; Aave und Pendle explodierten.
- Ein Hackerangriff auf den DEX Cetus sorgt für enorme Kritik am Sui-Netzwerk. Dessen Validatoren zensierten den Angreifer und werfen nun die Frage auf, ob die Blockchain wirklich dezentral sei.
- HYPE, WLD und Fartcoin verzeichnen im Wochentrend starke Gewinne.
Bitcoin-Kurs erreicht über 110.000 US-Dollar neues Allzeithoch
Der Bitcoin-Kurs konnte diese Woche sein bisheriges Rekordhoch übertreffen. Am gestrigen Donnerstag, dem 22. Mai, notierte BTC erstmals über 110.000 US-Dollar. Der Kryptowährung gelang es, bei 110.970 US-Dollar ein neues Allzeithoch aufzustellen.
Das bisherige Rekordhoch bei 109.000 US-Dollar stellte die Kryptowährung im Januar auf, nachdem Donald Trump zum US-Präsidenten ernannt wurde. Der Anstieg über den bis dahin gültigen Rekordwert gelang also nur knapp. Bis zum Redaktionsschluss erfolgte bereits eine leichte Korrektur.
So liegt der Bitcoin-Kurs über die letzten 24 Stunden drei Prozent im Minus. Im Wochentrend befindet sich BTC noch 4,30 Prozent im Plus. Der Marktwert liegt bei 108.137 US-Dollar.
Zunächst schoss der gesamte Kryptomarkt parallel mit dem Bitcoin in die Höhe. Einzelne Kryptowährungen explodierten bereits. Anhand des Fear & Greed Index ließ sich jedoch keine Explosion der Stimmung erkennen. Das Sentiment blieb weiterhin bullisch, stieg aber nicht.
Insofern ist es wenig überraschend, dass die Kurse bis heute bereits wieder sinken. Unter den Top-100 sind im Tagestrend bereits überwiegend Verluste zu sehen. Auch im Wochentrend bleiben nur wenige grüne Zahlen bestehen.
Stablecoin-Regulierung in den USA schreitet voran, lässt DeFi explodieren
In den USA schreitet eine Stablecoin-Regulierung voran. Ein Gesetz namens GENIUS Act erlangte im US-amerikanischen Senat bereits erfolgreich eine Mehrheit. Ziel des Gesetzes ist es, Stablecoins strikte Vorschriften zu machen. Dadurch soll das Vertrauen der Nutzer in die Token sowie deren Zuverlässigkeit steigen.
Sollte das Gesetz in den USA erfolgreich verabschiedet werden, könnte es sich durchaus positiv auf den Markt auswirken – das zumindest hoffen aktuell einige Spekulanten. Die Kurse der DeFi-Projekte Aave, Pendle und CRV explodierten. Kommt die Stablecoin-Regulierung durch, könnten institutionelle Investoren in den DeFi-Markt einsteigen und Milliardenzuflüsse verursachen.
Bisher ist es Institutionen in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht möglich, am DeFi-Sektor zu partizipieren. Weil der GENIUS Act diesen Zustand verändern könnte, reagierten einzelne Kryptowährungen extrem bullisch auf die neueste Entwicklung.
Mit einem Abstimmungsergebnis von 66 zu 22 Stimmen konnte der GENIUS Act im US-Senat erfolgreich die Zustimmung beider Parteien sichern. Auf X war die Freude einiger Nutzer riesig. So schrieb ein Nutzer:
“Ein Bild sagt mehr als tausend Worte”, und veröffentlichte dazu ein Bild der Senatorin Elizabeth Warren, die sich explizit gegen das Gesetz aussprach.
A picture speaks a thousand words @SenWarren
Genius Act ✅ pic.twitter.com/BIxwLepRro
— Con (@hoggie20) May 20, 2025
Warren gilt als eine harte Gegnerin von Krypto. Laut ihrer Einschätzung fördere das Gesetz eine angebliche Korruption des US-Präsidenten Donald Trump.
“Es gibt keine Entschuldigung für den Kongress, ein Krypto-Gesetz zu verabschieden, das Trumps Korruption anheizen wird”, erklärte sie öffentlich.
Auch aus der Krypto-Szene gibt es Kritik am Genius Act. So äußert etwa USDT-Betreiber Tether Kritik. Demnach fördere das Gesetz gezielt bestimmte Marktteilnehmer, während es anderen auf die Füße tritt. Tether befürchtet eine Bevorzugung des USDC-Herausgebers Circle.
Diese Argumentation stemmt sich vor allem auf die Tatsache, dass Stablecoin-Betreiber durch GENIUS in den USA reguliert werden müssten. Das Gesetz ist noch nicht vollständig verabschiedet. Sein Erfolg gilt jedoch als wahrscheinlich.
DEX-Hack: Cetus sorgt für drastischen Streit um SUI
Der DEX Cetus wurde zum Opfer eines Hacks – das machten die Betreiber gestern über X öffentlich. Demnach sei es unbekannten Angreifern gelungen, 223 Millionen US-Dollar zu entwenden.
Cetus pausierte den DEX daraufhin und konnte laut eigener Aussage so weitere Gelder im Wert von 162 Millionen US-Dollar sichern. Anschließend nahmen die Betreiber des DEX Kontakt zur SUI-Stiftung und den Validatoren des Netzwerks auf und sorgten so für eine Zensur des Netzwerks.
“Eine große Anzahl von Validatoren hat die Adressen mit den gestohlenen Geldern identifiziert und ignoriert bis auf Weiteres Transaktionen dieser Adressen”, erklärte die Sui Stiftung.
Unter den X-Nutzern sorgte diese Entwicklung für Empörung. Zwar kann die Weiterverwendung der gestohlenen Gelder so verhindert werden, jedoch kam Kritik an der Entwicklung des Netzwerks auf.
“Gute Nachrichten für die Opfer, aber wenn Validatoren (insgesamt nur 114) Wallets einfrieren können, wenn sie wollen, wirft das eine große Frage über die Zensurresistenz des Netzwerks auf. SUI ist alles andere als dezentralisiert”, schrieb ein Nutzer.
Eine weitere Person ergänzte: “Die SUI-Validatoren zensieren aktiv Transaktionen der Blockchain. Dies untergräbt die Prinzipien der Dezentralisierung vollständig und verwandelt das Netzwerk in nichts anderes als eine zentralisierte Datenbank.”
SUI validators are actively censoring transactions across the blockchain.
This completely undermines the principles of decentralization and transforms the network into nothing more than a centralized, permissioned database.— Dave (@ItsDave_ADA) May 22, 2025
Immer wieder kommt in den Nutzergemeinschaften transparenter Blockchains die Idee auf, bestimmte Transaktionen zu zensieren. Auch unter Bitcoin und Ethereum führten Teile des Netzwerks bereits eine Zensur durch – allerdings nie in der Vehemenz, in der es aktuell auf Sui geschieht.
Durch die Transparenz der Blockchains können die Betreiber der Netzknoten bestimmte Transaktionen ablehnen. Weil verschlüsselte Blockchains jede Transaktion identisch aussehen lassen, ist dieses Konzept dort nicht möglich.
Während die Transparenz also einerseits dazu dienen kann, bösartige Akteure zu bekämpfen, lässt sie sich andererseits auch missbrauchen, um eine Zensur einzuführen. Die Neutralität – ein Grundprinzip der Blockchain – wird dadurch verletzt.
Diese Kryptowährungen sind aktuell stark gefragt
Drei Kryptowährungen sind im Wochentrend stark gefragt, wie Daten von CoinMarketCap zeigen. Hyperliquid (HYPE) erzielte über die letzten sieben Tage 32,64 Prozent Kursgewinn. Der Token notiert bei 35,44 US-Dollar.
Es handelt sich dabei um den Governance- und Utility-Token des DEX Hyperliquid, der auf der unabhängigen Blockchain HyperEVM läuft. Der DEX verzeichnet aktuell eine stark steigende Nachfrage. Er erlaubt den Handel von Kryptowährungen blockchainübergreifend.
Sehr beliebt ist auch der Worldcoin (WLD), der im Wochentrend 25,60 Prozent Kursgewinn erfährt. WLD notiert zum Redaktionsschluss bei 1,46 US-Dollar. Der Token stieg zuletzt infolge institutioneller Investments. A16z und Brain Capital investierten gemeinsam 135 Millionen US-Dollar in die Kryptowährung.
Den dritten Rang im Wochentrend belegt wieder einmal ein Memecoin. Diesmal gelingt es Fartcoin (FARTCOIN) im Wochentrend um 21,70 Prozent zu steigen. Der Token notiert bei 1,54 US-Dollar.