Krypto-News der Woche 12. April 2024
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC richtet ein Warnschreiben an den DEX Uniswap. Rechtliche Auseinandersetzungen dürften folgen. Details über die Kritik der Behörde sind bislang nicht bekannt.
- Worldcoin will seine Reputation durch eine neue Funktion retten. Nutzer sollen die gesammelten Daten des Dienstes demnach löschen können.
- Ton präsentiert eine eigene digitale Identität, die ganz nach dem Vorbild Worldcoins persönliche Daten aufzeichnet.
- Der Kryptomarkt schwankt vor dem nahenden Halving. Hohe Inflationsraten in den USA befeuern die Schwankungen offenbar.
SEC attackiert DEX Uniswap
Die SEC attackiert die dezentralisierte Krypto-Börse Uniswap. Laut Uniswap-Gründer Hayden Adams erreichte die Entwickler von Uniswap Labs jüngst ein Warnschreiben der US-Börsenaufsichtsbehörde.
Darin habe diese Kritik an der Arbeitsweise des Dienstes geäußert und mögliche Vollstreckungsmaßnahmen angekündigt. Details des Schreibens sind nicht bekannt.
Laut Adams beruft sich die SEC in ihrem Vorgehen jedenfalls auf „Anlegerschutz und die Aufrechterhaltung fairer, geordneter und effizienter Märkte sowie die Erleichterung der Kapitalbildung.“
Laut Adams scheitert die SEC bei der Erfüllung dieses Auftrags. Zwar sei das eine „noble Mission“, diese werde von Uniswap im Vergleich aber „deutlich besser erfüllt als von der SEC.“
Uniswap erlaubt Nutzern den Tausch verschiedener Token, die auf der Ethereum-Blockchain existieren. Unterstützt werden darüber hinaus auch EVM-kompatible Blockchains und ihre Token.
Anders als bei zentralisierten Krypto-Börsen erfolgt der Tausch auf einem DEX wie Uniswap nach den grundlegenden Prinzipien der Kryptowährungen. Es findet keine Verwahrung statt. Stattdessen wird der Tausch durch Smart Contracts absolviert und erfolgt somit neutral und zensurfrei.
Adams bezeichnet das Vorgehen der SEC deshalb als ungerecht. Es gebe keinen Grund, um Uniswap in den Fokus der Behörde zu rücken, so argumentiert der US-Amerikaner.
“Anstatt sich um die Schaffung klarer, fundierter Regeln zu bemühen, hat die SEC beschlossen, sich auf den Angriff auf langjährige gute Akteure wie Uniswap und Coinbase zu konzentrieren. Dabei lässt sie schlechte Akteure wie FTX außer Auge.”
Eine dApp wie Uniswap soll ungeachtet der Umstände stets erreichbar bleiben – auch dann, wenn Behörden mit Sanktionen drohen. An der Abschaltung des Ethereum-Mixers Tornado.cash scheitern die USA seit 2022.
Uniswap will rechtlich gegen die möglichen Eingriffe der SEC vorgehen. Die DEX soll währenddessen weiterhin in Betrieb bleiben.
So will Worldcoin seine Reputation retten
Worldcoin erhält immer wieder Kritik für die Nutzung sensibler, personenbezogener Daten. Das Projekt, das die Iris möglichst vieler Menschen einlesen will, gilt als Pulverfass. So könnte es für staatliche Überwachung oder seitens Hackern für Identitätsdiebstahl missbraucht werden.
Durch eine neue Funktion ist es Nutzern fortan möglich, ihre persönlichen Daten aus der Datenbank von Worldcoin zu löschen – das jedenfalls erklärte das Unternehmen vor Kurzem in einer Pressemitteilung.
Dass die neue Funktion Kritiker ruhig stellt, bleibt dennoch unwahrscheinlich. Worldcoin speichert laut eigener Aussage keine persönlichen Daten, sondern wandelt die Iris des Nutzers in einen Zahlencode um, der nur verschlüsselt gespeichert wird. Gegner des Projekts ließen sich damit nicht beruhigen.
Darüber hinaus will Worldcoin künftig die Anmeldung von minderjährigen Personen verhindern. Zulässig sind demnach nur Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind.
Anders als bisher wird dafür ein persönliches Ausweisdokument vor der Nutzung eines Orbs kontrolliert. Diese neue Vorgehensweise dürfte Kritikern weiteres Futter bieten.
TON präsentiert eigene digitale Identität
Ähnlich wie Worldcoin will nun auch TON eine eigene digitale Identität am Markt etablieren. Dabei soll jedoch nicht die Iris, sondern die Handfläche der Nutzer gescannt werden.
Um Nutzer vom Mitmachen zu überzeugen, schreibt TON Belohnung im Wert von insgesamt fünf Millionen US-Dollar aus.
Jeder Nutzer, der den Scan der Handinnenfläche mit seinem eigenen Smartphone durchführt und seine Identität bestätigt, erhält einen Betrag in Form von Toncoin ausgezahlt. Die Entwickler versprechen, die Privatsphäre der Teilnehmer zu schützen.
Genau wie bei Worldcoin besteht auch hier potenziell das Risiko eines Missbrauchs. Eine digitale Identität kann beispielsweise genutzt werden, um eine gleichbleibende Identität beim Gebrauch von dApps vorzuweisen. Die Sammlung persönlicher Daten ist dafür eigentlich nicht notwendig.
Kryptomarkt schwankt vor nahendem Bitcoin Halving
Noch sieben Tage dauert es bis zum nächsten Bitcoin Halving. Einige Kursanalysten sagten dem Kryptomarkt infolge des Ereignisses bereits starke Reaktionen voraus. Marktanalyst Arthur Hayes erwartet unmittelbar nach dem Halving am 19. April fallende Kurse. Mittelfristig sollen jedoch sowohl der Bitcoin-Kurs als auch der Kryptomarkt weiter wachsen.
In den letzten sieben Tagen schwankt der Kryptomarkt recht stark. Der Bitcoin begann die Woche bei rund 67.000 US-Dollar und stieg zeitweise über 72.000 US-Dollar. Zu Redaktionsschluss notiert BTC bei rund 70.000 US-Dollar.
Schuld an den Schwankungen könnten auch unerwartet hohe Inflationsraten aus den USA sein, die am Kryptomarkt ein rasches Absinken verursachten.
Nervos Network (CKB) beendet die Woche als Sieger unter den Top-100. Die Kryptowährung der modularen Blockchain stieg im Wochentrend um 62 Prozent. Auf Rang zwei Folgt Neo (NEO) mit +46 Prozent.
Hohe Gewinne konnte auch Ethena (ENA) erzielen. ENA ist der Governance Token der Stablecoin-Plattform Ethena. Nutzer können dort synthetische Stablecoins anlegen, um Rendite zu erhalten.
Im Tagestrend schreiben die meisten der 100 größten Kryptowährungen zu Redaktionsschluss rote Zahlen. Der gesamte Kryptomarkt sank in den letzten 24 Stunden um 0,60 Prozent auf einen Wert von 2,58 Billionen US-Dollar.
