Kommt 2023 der digitale Rubel?

Der Gouverneur der russischen Zentralbank hat angekündigt, dass das Land die Schaffung einer staatlich unterstützten Kryptowährung mit dem Namen Digitaler Rubel plant.

Projekt mit hoher Priorität

Russland hat hart daran gearbeitet, die Verwendung von MIR-Bankkarten auszuweiten. Große Kryptowährungsbörsen schließen aufgrund zahlreicher Sanktionen ihre Pforten für russische Nutzer. Dies wird wohl ein Grund sein, weshalb die digitale Währung eine so hohe Bedeutung erhalten hat.

Die russische Zentralbank entwickelt eine digitale Version des russischen Rubels. Der Zeitplan für die Einführung wird voraussichtlich im nächsten Jahr sein. Auch wurde erklärt, dass das Ziel die Umgehung westlicher Sanktionen sei.

Die Gouverneurin der Zentralbank, Elvira Nabiullina, hat angekündigt, dass Pläne für die Ausgabe einer digitalen Währung bereits im nächsten Jahr in die Wege geleitet wurden. Genauer sagte Nabiullina:

Der digitale Rubel gehört zu den vorrangigen Projekten. […] Wir haben relativ schnell einen Prototyp erstellt. […] Jetzt führen wir Tests mit Banken durch und im nächsten Jahr werden wir schrittweise Pilottransaktionen durchführen.

Die russische Zentralbank wird bis Ende des Jahres Tests mit der CBDC, einer staatlich unterstützten digitalen Währung, durchführen, sagte die Erste Stellvertretende Vorsitzende Olga Skorobogatova auf dem Moskauer Finanzforum.

Ziel: Sanktionen umgehen

Der Wert der traditionellen russischen Währung Rubel ist in den letzten Monaten drastisch gesunken. Dies hat zu der Initiative des Landes beigetragen hat, eine staatlich unterstützte digitale Währung zu schaffen.

Aufgrund der von westlichen Ländern verhängten Sanktionen ist Russland gezwungen, alternative Wege zu finden, um weiterhin in das globale Finanzsystem eingebunden zu sein.

Nabiullina sagte zudem, die Bank plane, neben dem digitalen Rubel ein System zu entwickeln, das es Bürgern und Unternehmen ermöglicht, andere Währungen zu verwenden. Diese Maßnahmen werden dazu beitragen, Investitionen in den Finanzsektor des Landes anzuziehen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Trotz der Herausforderungen, die sich aus den zunehmenden Sanktionen des Westens gegen Russland ergeben, haben MIR und UnionPay aus China ihre Partnerschaft aufrechterhalten und beabsichtigen, ihre Reichweite auf einflussreichen Märkten auszubauen.

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Auch Sanktionen im Bereich Krypto

Bei Kryptowährungen handelt es sich um Zahlungssysteme, die Kryptografie zur Erzeugung digitaler Währungen und zur Überprüfung der Transaktionen verwenden. Einer ihrer Hauptvorteile soll die Anonymität der Zahlungen sein; allerdings haben die meisten großen Kryptowährungsbörsen inzwischen ihre Türen für russische Kunden geschlossen.

Binance kündigte an, dass sie Nutzerkonten russischer Staatsangehöriger und dort ansässiger Unternehmen mit einem Wert von über 10.000 Euro einschränken wird. Betroffene Nutzer können ihre Gelder zwar noch abheben, aber keine neuen Einzahlungen mehr tätigen oder handeln.

Die britische Krypto-Börse EXMO, die auch Niederlassungen in Russland und Weißrussland unterhält, gab kürzlich den Verkauf ihrer russischen und weißrussischen Geschäfte aufgrund des unsicheren regulatorischen Umfelds in diesen Ländern bekannt.

Im Rahmen der neuen Runde von EU-Sanktionen gegen Kryptowährungen wurden Binance Beschränkungen auferlegt, was für Binance das Geschäft in der EU und in Russland weniger attraktiv gemacht hätte.

EXMO war nicht von den EU-Sanktionen betroffen. Diese Plattform schätzt Russland und Weißrussland aktuell als Hochrisikomärkte ein, sodass die globalen Expansionspläne von EXMO gefährden seien.

Autor

Eva Steinmetz zeigt großes Interesse an den Themen Kryptowährungen, Tokenisierung und Künstliche Intelligenz zur Optimierung von bereits bestehenden Systemen, wie der Immobilien- oder Finanzbranche. In diesem Zuge liegt ein Fokus auf den Veränderungen zur Regulierung der Kryptowährungen weltweit.

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