Kaution aufgehoben – SBF nun doch hinter Gittern
Das Wichtigste in Kürze
- FTX-Gründer Sam Bankman-Fried wurde wegen Zeugenbeeinflussung inhaftiert.
- Bankman-Fried befindet sich im berüchtigten Brooklyn Metropolitan Detention Center, das für seine harten Haftbedingungen und Skandale bekannt ist.
- Carolin Ellison bleibt weiterhin zentrale Figur im Prozessgeschehen
Sam Bankman-Fried, Gründer der Kryptobörse FTX, ist am vergangenen Freitag wegen Zeugenbeeinflussung zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Die Entscheidung des US-Richters Lewis Kaplan fiel, nachdem die Staatsanwaltschaft Beweise vorgelegt hatte, dass Bankman-Fried versucht hatte, die Hauptzeugin Caroline Ellison, ehemalige Chefin von Alameda Research, einzuschüchtern.
Die Anwälte von Bankman-Fried hatten einen Haftaufschub beantragt, der jedoch abgelehnt wurde.
Sie argumentierten, dass ihr Mandant nicht versucht habe, zu intervenieren oder jemanden einzuschüchtern, und kritisierten die Staatsanwaltschaft dafür, dass sie sich auf unwesentliche Fakten stütze.
Kein 5-Sterne-Knast für Bankman-Fried
Das Brooklyn Metropolitan Detention Center, in dem Bankman-Fried inhaftiert ist, ist für seine harten Haftbedingungen und Skandale bekannt.
Es war nicht nur in Misshandlungen von Häftlingen und Korruption verwickelt, sondern beherbergte auch viele berühmte Persönlichkeiten, darunter die Künstler 6ix9ine, R. Kelly und den „Pharmabro“ Martin Shkreli.
Die Anstalt litt unter schweren Missständen, wie einem einwöchigen Stromausfall im Winter 2019, der die Insassen ohne Heizung zurückließ.
Carolin Ellison nach wie vor zentrale Figur des Falles
Die Verhaftung löste eine intensive Debatte und öffentliche Neugier aus, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Caroline Ellison in dem mutmaßlichen Betrugssystem.
Ellison, die frühere Freundin von Bankman-Fried und ehemalige Geschäftsführerin von Alameda Research, hat sich schuldig bekannt und sich bereit erklärt, gegen ihn auszusagen.
Die Behauptung der Staatsanwaltschaft, Bankman-Fried habe ihr Tagebuch an die New York Times weitergegeben, um sie zu diskreditieren, ist zu einem zentralen Punkt des Falles geworden.
Das Anwaltsteam von Bankman-Fried hat diese Behauptungen und die böswillige Absicht der Weitergabe vehement bestritten.
Sie betonten, dass die New York Times Ellison wohlwollend dargestellt habe, was bedeute, dass die Absichten ihrer Mandantin missverstanden worden seien.
Außerdem kritisierten sie die Inhaftierung aufgrund von Indizienbeweisen und bezeichneten sie als Fehlinterpretation seiner Rechte, einen bereits in Arbeit befindlichen Artikel zu kommentieren.
Nachrichtensperre für Prozessbeteiligte
In der Zwischenzeit hat die vom Gericht verhängte Nachrichtensperre für weitere Unruhe gesorgt.
David McCraw, ein Anwalt, der die New York Times vertritt, betonte die Bedeutung der Pressefreiheit und das Interesse der Öffentlichkeit, den Fall und Ellisons Beteiligung zu verstehen.
Dieser Schritt löste eine Debatte über die mögliche Verletzung der Rechte des ersten Verfassungszusatzes der US-Verfassung und die Transparenz des Gerichtsverfahrens aus.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Fall von Sam Bankman-Fried vielschichtig und von großer Bedeutung ist, nicht nur für die beteiligten Personen, sondern auch für die Kryptowährungsbranche im Allgemeinen.
Seine Verhaftung, die Anklagen gegen ihn und seine Zeit in einem der berüchtigtsten Gefängnisse New Yorks spiegeln die komplexe und sich entwickelnde Beziehung zwischen Kryptowährung, Recht und Gesellschaft wider.
Der Prozess, der am 2. Oktober beginnen soll, wird zweifellos ein bahnbrechendes Ereignis sein, mit potenziellen Auswirkungen auf die Regulierung, die öffentliche Wahrnehmung von Kryptowährungen und die Art und Weise, wie digitale Finanzen im rechtlichen Rahmen funktionieren.
