EZB plant speziellen Euro-CBDC für Wertpapierhandel

Fabio Panetta, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank EZB, hatte kürzlich auf einem Symposium erklärt, dass die EZB an einer speziellen Version eines Großhandels Euro-CBDC arbeitet, der auch für die Abwicklung innerhalb des Wertpapierhandels genutzt werden kann.

Am 26. September hat das EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta auf dem Symposium „Payments and Securities Settlement in Europe — today and tomorrow“ darüber berichtet, dass die EZB an einer speziellen Version eines Großhandels Euro-CBDC arbeitet, der auch für die Abwicklung innerhalb des Wertpapierhandels genutzt werden soll.

Die Entwicklungen laufen auch unter der Prüfung, inwieweit die DLT-Technologie bei der Weiterentwicklung von Großhandels Euro-CBDCs eine Rolle spielen können, und ob sie nennenswerte Vorteile bieten kann.

Die Bank will in der Entwicklung mit externen Firmen zusammenarbeiten. Wie bereits Mitte September berichtet wurde, hat die EZB fünf Firmen ausgewählt, die Prototypen von geeigneten Benutzerschnittstellen für den digitalen Euro entwickeln sollen.

 

Mit dem Verfahren soll getestet werden, wie gut sich die Technologie hinter einem digitalen Euro in den von den Unternehmen entwickelten Prototypen integrieren lässt.

Dabei wird nicht davon ausgegangen, dass diese Prototypen in späteren Echtzeit-Phasen des Projekts noch verwendet werden.

Dieses Prototyping-Verfahren wird voraussichtlich bis zum ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Dabei wird es wird sich auf spezifische Anwendungsfälle wie E-Commerce-Zahlungen konzentrieren.

War die EZB nicht immer gegen digitale Währungen eingestellt?

Wie kommt es jetzt zu dieser Kehrtwende der EZB-Führung? Eigentlich ist doch die EZB und allen voran die Direktorin Christine Lagarde eher skeptisch gegenüber digitalen Währungen und der Krypto-Branche eingestellt.

Diesen Eindruck berichtigt Panetta und weist auf die grundlegende Unterscheidung zwischen der Verwendung von digitalen Währungen im Großhandelsbereich, wie in internen Bankengeschäften (Großhandels-CBDCs) und der Verwendung im privaten Bereich (Einzelhandels-CBDCs).

Weiter erläuterte er, dass digitale Währungen in Form von Großhandels-CBDCs bereits seit Jahrzehnten existierten und genutzt werden.

Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf im internen Zahlungsverkehr und stellen eine effiziente digitale Infrastruktur für die Nutzung von Zentralbankgeld zur Verfügung.

Diese ist wiederum die Voraussetzung für die Abwicklung von internen Transaktionen zwischen Banken im Zentralbankgeldraum.

Europaflagge
Die Europäische Union ist sich einig.

Der digitale Euro wird kommen

In allen Gremien der EZB hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Einführung eines digitalen Euros unvermeidlich ist und kommen wird.

Dies haben die Untersuchungen der letzten 18 Monate deutlich ergeben, die zu den Themen digitaler Euro und CBDCs im Auftrag der EZB durchgeführt wurden.

Jedoch wird die allgemeine Einführung eines digitalen Euros, der auch für den Einzelhandels-CBDC Zahlungsverkehr genutzt werden kann, erst in einigen Jahren erwartet.

Obwohl etliche EZB-Fachleute und externe Berater vor dem Vormarsch der Kryptowährungen warnen, die einen zu spät kommenden digitalen Euro nutzlos machen könnten.

Die Europäische Union kündigte bereits am 9. Februar an, dass sie für 2023 einen digitalen Euro-Schein vorschlagen wird.

Der zu erarbeitende Gesetzesentwurf soll die rechtliche Grundlage für die Schaffung einer digitalen Fiat-Währung sein, also für die Einführung eines digitalen Euros.

Und tatsächlich wurde jetzt von der EZB die Einführung eines digitalen Euro Scheins für das 1. Quartal 2023 angekündigt.

Dieser digitale Euro wird die Grundlage für die neuen Großhandels-CBDCs bilden, der in weiterer Entwicklung dann auch für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften zum Einsatz kommen wird.

Selbst die EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat kürzlich von der Notwendigkeit eines digitalen Euros gesprochen, und welche Vorteile diese zur Verbesserung von Zahlungssystemen bieten würden.

Auch sie ist überzeugt, dass in der Entwicklung Eile geboten sei, um keine Zeit zu verlieren. Schließlich werden Kryptowährungen und Stablecoins immer beliebter, und können einem digitalen Euro den Rang ablaufen.

Autor

Als ausgebildeter Finanzberater und Reisekaufmann sowie Hobby-Journalist, mit zahlreichen Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitungen, bin ich heute als Autor für touristische Beiträge und Reiseführer genauso zu Hause, wie in der Finanzwelt. Das Thema Kryptowährung fasziniert mich schon seit Jahren und ich habe bereits unzählige Artikel geschrieben, die auf verschiedenen Kryptoportalen und in etlichen Magazinen veröffentlicht wurden.

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