Elrond kauft Finanzinstitut Twispay, um Stablecoins in EU auszugeben
Elrond, das Unternehmen hinter der gleichnamigen DeFi-Blockchain, erwirbt das Finanzinstitut Twispay und bekommt dafür von der rumänischen Zentralbank grünes Licht.
Wozu erwarb Elrond Twispay?
Twispay ist ein rumänischer Zahlungsdienstleister, der mehrere Fiatwährungen unterstützt und über verschiedene Transfermethoden verfügt.
Als vollwertiges Mitglied in den Netzwerken von VISA und Mastercard ist es dem Institut zudem möglich, Kreditkarten der beiden Firmen auszustellen und Händler ans Netzwerk anzubinden.
Viel wichtiger ist allerdings, dass Twispay durch die rumänische Nationalbank dazu befugt ist, elektronisches Geld auszugeben.
Da Rumänien Mitglied der Europäischen Union ist, gilt dieses Recht grenzübergreifend innerhalb der gesamten Staatengemeinschaft.
Einerseits bildet Elrond durch die Übernahme eine Brücke zwischen traditioneller und neuer Finanz, andererseits können die bereits bestehenden Lizenzen dazu genutzt werden, Stablecoins innerhalb der EU zugänglich zu machen.
Macht Elrond bald Crypto.com Konkurrenz?
Bei der blanken Ausgabe eines oder mehrerer Stablecoins muss es jedoch nicht bleiben. Die neu entstandenen Möglichkeiten sind vielfältig.
Denkbar ist unter anderem das Angebot einer Kreditkarte, die Zahlungen mit hinterlegten Kryptowährungen ermöglicht.
Das gleiche Prinzip ist vorrangig durch Crypto.com popularisiert worden. Inzwischen bieten viele Krypto-Börsen ähnliche Produkte an – beispielsweise Binance oder Coinbase.
Das deutet bereits auf eine noch größere Chance hin. Elrond könnte den Wandel zu einer Krypto-Börse vollziehen. Zumindest vorerst verfolgt Elrond jedoch den Plan, Stablecoins an ein großes Publikum zu bringen.
Ein Pressesprecher des Unternehmens sagte dazu:
Das Hauptziel besteht darin, die E-Geld-Lizenz von Twispay für die Ausgabe von Stablecoins zu nutzen, die in der EU sowohl für den privaten als auch für den geschäftlichen Gebrauch für Zahlungen und Werttransfers sowie potenziell für den offiziellen Gebrauch auf institutioneller Ebene verwendet werden können.
Im Vergleich zum klassischen Bankensystem sind Transaktionen mit Stablecoins deutlich schneller.
Elrond-Gründer, Beniamin Mincu, schwört zusätzlich auf bessere Verlässlichkeit, geringere Kosten und komplette Transparenz.
Wird Elrond beim digitalen Euro involviert?
Erst kürzlich wurde bekannt, dass die gesetzliche Grundlage für einen digitalen Euro bis 2023 gegeben sein soll und das Produkt nicht mehr lange auf sich wartet.
Elrond erhofft sich eine Zusammenarbeit mit Behörden und wäre für eine Rolle beim digitalen Euro durch die jüngsten Entwicklungen prädestiniert. Aktuelle Verträge bestehen nach öffentlichen Informationen nicht.